Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.7

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 4

stehenden Gesetze sind oftmals mit sick selbst im Widerspruch und stellen nicht das Wertzeng dar, welches znr
Behebung der zweifellos bestehenden Ungerechtigkeiten
notwendig ist. Hier mnsi jede Verwaltungsknnst, auch
jene des erfahrenen Beamten, versagen; die Lücken
und Fehlerquellen des Gesetzes werden von Renten
ohne soziales Verständnis weitgehend ausgebeutet,
ohne dasi das Wohnungsamt im vollen Vewnsitsein
der Unzweckmäßigkeit einzelner Entscheidungen hichegen einschreiten könnte.
Wiesichhicrano ergibt, ist das Wohnungsamt allein
nicht imstande, Ordnung zu schaffen, es bedarf der
Mithilfe der Bevölkerung. Jeder Vorschlag in sachlicher Form wird mit Befriedigung entgegengenommen werden und durch die demokratischen Einrichtungen des Gemeinde-, bzw. Stadtrates seinen Niederschlag anch in der Verwaltung, sohin im Wohnungsamte, finden. Es steht der

Nummer ?

Vevölkernng anch zn, an die von ihr gewählten Nationalräte heranzntrcten mit dem Ersuchen, endlich die Gesetzgebung den wirtschaftlichen
Notwendigkeiten anzupassen. Andererseits kann dic
Versicherung abgegeben werden, dast die Beamten und
Angestellten des Wohnungsamtes auch ihrerseits durch
trene nnd selbstlose Pflichterfüllung znm Erfolge beitragen werden. Anch sie sind Menschen voll persönlichen Sorgen nnd müssen trotzdem ihren anfregenden
Dienst versehen. Dies hier hervorzuheben ist ein Gebot der Gerechtigkeit.
Nicht bürokratische Verwaltung nnd nicht maßlose
Kritik kann zum Ziele führen, sondern nur die Zusammenarbeit wird uus aus dem Engpaß führen und
die schwere Bürde, welche nns das verflossene Regime
hinterließ, tragen helfen. Daher nickt nur Anklagen,
sondern Zusammenarbeit!

!< li
von Dr. Kar!

Vor hundert Jahren
J u l i : <817
2. wird kurz nach Mitternacht ein zicutlich heftiges, kurzes Erdbeben verspürt, das von einem in der Richtung
Südost—Nordwest fortziehendem Getöse begleitet war.
:t. steigt der Erzbischof von Freising, Graf u. Reisach,
hier ab.
5. übernachtet der Ehcf des englischen Außenministcrinmo
Conyngham in der „Goldenen Sonne".
?. bringen verschiedene ^cutc Knöllchcn in den botanischen Garten, die angeblich von einem Mannarcgcn
herrühren sollten. Um eine allgemeine Aufklärung darüber zu erteilen, gibt Uuiversitätsprofcssor Friese eine
längere „Notiz" in die Zeitung, in der er ausführt,
daß die Knöllchen vom Scharbocktraut stammen. Die
Ökonomen werden gewarnt, sie für junge Erdäpfel zu
halten und in Gärten und Feldern anzubauen.
2. weilt der päpstliche Nuntius für Bayern, Erzbischof
von Monchini, in der „Goldenen Sonne".
12. und <9. veranstaltet die Kapelle des Standschützcnbataillons unter Kapellmeister Franz Rafael Gartentonzcrte im „Österreichischen Hof".

l2. und 44. finden im Musitverciuosaale im Uniuersitätsgebäudc die Prüfungen der Mnsikverciusschüler statt.
11. steigt Bildhauer Lezncr von Buchcnstein, aus Paris
kommen, m „Goldenen Stern" ab.
< l . macht der Zicgelhüttcninhabcr Josef Mavr lund, daß
die Regierung eine bestimmte Größe für ausgebrannte
Mauer- und Dachziegel angeordnet hat. Ziegel in anderen Ausmaßen können auf Bestellung der Bauherren auch weiterhin hergestellt werden.
< ». gibt Dr. med. Wilhelm Lauge, Professor der Geburlshilfe an der Universität, seine Ordinationsstunden im
Gürtlcrschcn Hause in der Neuen Gasse betauut.
"29. wird mit Haus- nnd Küchengeräten im GoldenenDachl-Gebäude auch ein Marienbild von schöpf versteigert.
werden im Rcdoutcnsaal die ausgezeichneten Studierenden des Gymnasiums mit Preisen bcteilt.
- - empfiehlt ein gewisser L. Krach seine Dagucrrc"scheu
Porträts, die er während seines hiesigen Aufenthaltes
im Gartenlokal der Goldenen Krone zum Preise vou
2 Gulden 42 Kreuzer bis 8 Gulden 2 ! Kreu;er ie uack
Größe herstellt.

Der Text des Innsbrucker Vürgerbnches
(4. Forts, zu Nr. 1).
Blatt 5 r: Es folgt nuu bis Blatt
des Stadtschreibcrs Georg Müller:

r folgendes Gedicht

I n Ehraft der Statt Inoprugg Freiheit
I r bürgerliche Obrigkeit
Nach Jesu Eristi Geburt zwar
Aufs scchzcheNhundcrtist Jar
Durch die BürgcrsscHaft bei samen
Erlczt ist in Gottes Namen,
Der allmechtig Got wöl icr gcbcu
Durch Icsnm seinen reichen Scgn,
Auch die Gnad des heiligen Gaists,
Die si regiere allermaists,

Bl. 5 v) Auf das si durch icr Regiment
Alles handle zn guetcm End.
Darzuc wöll icr Got verleihen
Gcrcchtigkait Movft" gleichen,
Der Alten rechten Eifer gnct,
David des Königs Senftmuct,
Saloinons Weisheit andeuten,
Sambsams Störk gegen icrn Feinden.
Got welle anch ob icr walten,
Sy in gnctem standhaft halten,
Vt. I n bcälngstigtn frelich lai ten