Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.5

- S.10

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INNSBR
Erfreuliche Bilanz der Stadt für 1995:
Schulden abgebaut - Sparkurs geht weiter
„Es gibt in Österreich keine Stadt, die in den letzten Jahren ihre Schulden
so abgebaut hat wie Innsbruck, was auf den Sparkurs, aber auch auf die
umsichtige Finanzpolitik der Finanzabteilung zurückzuführen ist." Sichtlich
zufrieden präsentierte Bürgermeister Dr. Herwig van Staa am 18. April der
Presse und dem Gemeinderat das „Ergebnis der Jahresrechnung 1995":
„Obwohl wir eine äußerst schwierige Zeit erleben, ist es uns gelungen, den
Stadthaushalt auf eine Konsolidierungsebene zu führen."

• Schulde
• Gesamt

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Auch in Zukunft werde man konsequent am Sparkurs festhalten, „denn die
Stadt ist noch nicht gesundet". Anzupeilendes Ziel wird sein, den Bankverschuldungsgrad auf etwa 30 % zu senken und zugleich eine Gebarungsreserve in der Größenordnung von 300 Mio.
S anzulegen (derzeit sind es rd. 90 Mio.
S). 100 Mio. S wurden 1995 zum Kauf
der Gründe für das neue Tivoli-Stadion
verwendet: „Wir haben beträchtlich
Schulden zurückgezahlt und gleichzeitig
der Stadt ein weiteres Vermögen von
150 Millionen geschaffen, wovon 100
Mio. S Barmittel aus dem städtischen
Haushalt erwirtschaftet werden konnten." Dies sei nur möglich gewesen, weil
auch andere Gemeinderatsfraktionen
diesen Kurs mittrugen: Ihnen, aber auch
Finanzdirektor Dr. Elmar Schmid dankte der Bürgermeister ausdrücklich.

Bei den Investitionen
wurde nicht gespart
Die Investitionen haben unter dem
Sparkonzept nicht gelitten. Heuer werden sie 650 Mio. S betragen - das ist

10

ebenfalls mehr
als in den meisten anderen
Landeshauptstädten.
Eine signifiI
kante Richtzahl
für den Finanz• i
zustand einer
Gemeinde ist
ihr Verschul( dungsgrad bei
!
den Bankdarlehen („Durchlaufer"
wie WasL
serwirtschaftsfonds-Darlehen,
die eine Gemeinde nicht direkt belasten, verzerren
das Bild). Dieser Verschuldungsgrad
betrug 1984 noch 99 % (der ordentlichen Einnahmen), er sank bis 1993 auf
gut 59 %, betrug 1994 52 % und sank
1995 auf knapp 49 %.
Die Gesamtschulden (unter Einbeziehung der die Stadt nicht direkt belastenden Darlehen) betrug 1984
136,97 % (der Gesamteinnahmen), 1995 nur noch 66,85 %. Auf
einen Stadtbewohner (= Verschuldung
pro Kopf) entfielen dabei 1984:
21.996 S, 1995: 19.548 S.
Aus den (die Stadt direkt belastenden)
Bankdarlehen war jeder Innsbrucker im
Jahre 1984 mit 15.932 S „verschuldet",
im Jahre 1995 mit 14.283 S.
In beiden Fällen ist zu berücksichti-

Ve rhältn is Schuldenstand /Gesamtein nahmen

1
*
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gen, daß sich in den letzten zehn Jahren
auch der Geldwert beträchtlich verändert hat.
Der Bürgermeister betonte, daß auch
schon „vor seiner Zeit" die Verschuldung gesenkt werden konnte, wobei
dies damals auf beträchtlichen Einnahmensteigerungen beruhte, „die in den
letzten beiden Jahren nicht mehr vorhanden waren".
.
.v

Verwaltungsreform
trägt Früchte
1994 hätte eine weitere wesentliche
Verbesserung erreicht werden können,
wären die Überschüsse des Budgets zur
Gänze zur Schuldenabdeckung in der
Stadt verwendet worden. Man hat aber
damals mit 200 Stadt-Millionen den
Schuldenstand der IVB gesenkt.
Der größte Einsparungsposten im Bereich des Ordentlichen Haushalts war
1995 der Personalbereich. Dort haben
die Maßnahmen der Verwaltungsreform
„gegriffen" (Umstrukturierungen, NichtNachbesetzung freigewordener Dienstposten). Insgesamt 48,3 Mio. S wurden
hier gegenüber dem Voranschlag eingespart, weitaus überwiegend bei den
aktiven Bediensteten.

Finanzielle Handlungsfähigkeit gestiegen
Im ordentlichen Haushalt konnte eine
freie Finanzspitze von 83,5 Mio. S erreicht werden. Die Finanzierung des
A.O.-Haushalts mit einem beträchtlichen
Umfang (Rechnung 1995: 716,6 Mio. S;
Freigaben: 622,7 Mio. S) war bei einer
gleichzeitigen „Nettoschuldverminderung" von 153,5 Mio. S möglich. Der
Gesamtschuldenstand hat sich um 98
Mio. S verringert: Die Stadt gewinnt an
finanzieller Handlungsmöglichkeit!

Das Ergebnis der Haushaltsrechnung 1995 in Zahlen:
Voranschlag 1995:
Rechnung 1995:
Einnahmen: 3.450,5 Mio. S
Einnahmen: 3.453,8 Mio. S
Ausgaben: 3.487,3 Mio. S
Ausgaben: 3.414,6 Mio. S
Abgang: - 36,8 Mio. S
Überschuß: + 39,2 Mio. S
Verbesserung: + 76,0 Mio. S

INNSBRUCK INFORMIERT - MAI 1996