Innsbruck Informiert

Jg.1996

/ Nr.2

- S.31

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EU blickt begehrlich auf unser Trinkwasser:
Innsbruck ergreift Initiative im Städtebund
Seit Mitte letzten Jahres befassen sich mehrere EU-Gremien mit einer gemeinsamen
Wasserpolitik und arbeiten an
(europaweiten) Richtlinien. Für
Stadtrat Dr. Lothar Müller, Vorsitzender der EU-Arbeitsgruppe des Innsbrucker Stadtsenats, zumindest eine genau zu
beobachtende Entwicklung,
denn: „Man wird sich in Brüssel
auch mit unserem Wasser befassen."
„Wegen der Sensibilität dieser Frage für Innsbruck und den
Alpenraum" will Innsbrucks EUStadtrat verstärkte Zusammenarbeit mit den Ländern und Landeshauptstädten der Alpenregion, dem Österreichischen
Städtebund und Gemeindeverband.

Die Gefahr, daß die EU uns „das Wasser abdreht", ist zwar
noch nicht gegeben - doch die laufende Entwicklung beobachtet Innsbruck mit wacher Aufmerksamkeit.
Schon 1995 haben sowohl
der Umweltausschuß des Europäischen Parlaments als auch
der Rat einen grundsätzlichen
Überblick über alle Wassergesetze der Gemeinschaft gefordert. Zudem wurde die Kommission beauftragt, Richtlinien
für eine gemeinsame, EU-weite
Wasserpolitik zu erstellen. EUUmweltkommissärin RittBjerregaard in einem Diskussionspapier über die Wasserpolitik: „Die
Situation chronischen Wassermangels in gewissen Teilen der
Gemeinschaft wirft die Frage eines Wasser-Managements auf,
das auf Gemeinschaftsebene

gehandhabt werden sollte." Vor
allem hat der EU-Vertrag jetzt
schon das Tor für ein „Wassermanagement" geöffnet: „Der
Rat beschließt... über die Maßnahmen im Bereich der Bewirtschaftung der Wasserressourcen" (Artikel 130 s).
Für StR Müller besteht dringender Handlungsbedarf: „Es
ist nicht auszuschließen, daß
sich die zuständigen EU-Gremien über Regionen und Gemeinden mit guten Wasserressourcen, im speziellen auch
über die Wasservorräte Innsbrucks "Gedanken machen" und
in ein europäisches Wassernetz

einfließen lassen wollen."
Sollte in der EU-Regierungskonferenz im April 1996 in Turin das Mehrstimmigkeitsprinzip
auch auf diesen Bereich ausgedehnt werden, würde das bedeuten, „daß die Meinung betroffener Staaten überstimmt
werden könnte", warnt Innsbrucks EU-Referent. Wenn es
auch derzeit „keinen Hinweis
gibt, daß die Kommission einen
Vorschlag für eine Umverteilung
der Wasserressourcen plane"
(so die Antwort des Bundeskanzleramtes auf die Anfrage
der EU-Arbeitsgruppe des
Stadtsenats), sei es ratsam, auf
kommunaler und regionaler
Ebene auf alle Fälle noch vor
dem EU-Regierungstreffen klar
Position zu beziehen.

Rat und Hilfe
für Kinder
und Jugendliche
Kinder und Jugendliche mit
ihren Sorgen und Problemen
nicht alleine zu lassen, ist eine der Aufgaben des Tiroler
Kinder- und Jugendanwaltes,
Mag. Franz Preishuber. Bei
Schwierigkeiten z. B. im familiären Bereich fehlt jungen
Menschen oft der geeignete
Ansprechpartner, mit dem
über ganz persönlichen Problemen gesprochen werden
kann und der, ohne „erhobenem Zeigefinger", gemeinsam mit dem Betroffenen
nach Lösungsmöglichkeiten
sucht. Wichtig dabei ist auch,
daß nichts ohne Zustimmung
der Ratsuchenden unternommen wird und Gespräche selbstverständlich
vertraulich sind. Wesentliche
Aufgabe von Mag. Preishuber ist es aber auch, sich mit
ganz einfachen Bedürfnissen
und Wünschen seiner Klienten zu befassen und diese
den entsprechenden öffentlichen Stellen näherzubringen.
- Die Hilfe des Kinder- und
Jugendanwaltes kann anonym und kostenlos in Anspruch genommen werden:
Im Büro Sillgasse 8, Telefon
1708; telefonische Voranmeldung ist sinnvoll.

Diese Mannschaft
brachte die Spenden
der Innsbrucker/innen
für Sarajevo vor
Weihnachten bis Split;
von hier besorgte das
Rote Kreuz den
Weitertransport in die
bosnische Hauptstadt.
(Foto: Eleonore Moser)

Achtung, Firmen: Wer hat Interesse, am
Wiederaufbau von Sarajevo mitzuarbeiten?
Das Wiederaufbauprojekt der Innsbrucker Partnerstadt
Sarajevo, das die dortige Stadtverwaltung erstellt hat, umfaßt neben zahlreichen Großvorhaben auch eine Reihe
kleinerer Projekte. Eine Beteiligung daran könnte für Innsbrucker und Tiroler Gewerbetreibende durchaus von Interesse sein.
Die Stadtgemeinde Innsbruck ist gerne bereit, Tiroler
und besonders Innsbrucker Firmen, die sich am Wiederaufbau
beteiligen möchten, organisatorisch zu unterstützen.
In der schwer kriegsgeschädigten Stadt Sarajevo
sind Maßnahmen zur Wiederherstellung nahezu aller Le-

bensgrundlagen erforderlich.
Der Aufbauplan umfaßt unter
anderem Projekte aus der Bauwirtschaft und dem Baunebengewerbe (öffentliche
Bauten
und
Wohnbau,
Straßen- und Brückenbau),
dem Wirtschaftsbereich (Produktion und Vertrieb), Transportgewerbe (öffentlicher Ver-

INNSBRUCK INFORMIERT - SERVICEBEILAGE - FEBRUAR 1996

kehr, Schaffung entsprechender Infrastruktur), Gesundheits- und Sozialwesen, Landund Forstwirtschaft sowie
Kommunikationstechniken.
Ebenso ist die Wiederherstellung der Wasserversorgung,
des Strom- und Gasnetzes und
zentraler Heizungssysteme erforderlich.
Nähere Auskünfte über die
geplanten Projekte sind bei der
Stabstelle des Bürgermeisters
- Referat für Internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften - Telefon Innsbruck
5360 DW 137, erhältlich.

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