Innsbruck Informiert

Jg.2025

/ Nr.3

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_Innsbruck_informiert_03
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
© RMSA

Vielfalt ist Chance
Moderne Städte sind von Diversität geprägt. Auch Innsbruck ist Heimat für Menschen
unterschiedlichster Herkunft, Lebensrealitäten und Prioritäten. Diese Vielfalt bringt
Herausforderungen mit sich, bereichert aber zugleich das Stadtleben.

I

n Innsbruck leben Menschen aus
152 Nationen. Das Zusammenleben
von Einheimischen und Zugezogenen
ist längst gelebte Realität – mit all ihren
Chancen und Herausforderungen. Das Amt
für Stadtplanung, Mobilität und Integration engagiert sich aktiv für die Förderung
von Teilhabe und Integration.

Integration als Stadtaufgabe
Die Integrationsstelle der Stadt Innsbruck
bringt soziale und gesellschaftliche Themen in die Stadtentwicklung ein, sensibilisiert für Integrationsfragen und setzt
gezielt Projekte um. In enger Zusammenarbeit mit NGOs und Institutionen werden
bedarfsgerechte Angebote entwickelt, um
aktuellen Hürden zu begegnen. Zudem unterstützt die Stelle andere städtische Ämter mit ihrer Expertise, denn Integration
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie soll Diskriminierung abbauen und
gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
Ein sichtbares Zeichen für ein gelungenes Miteinander ist das „Fest der Vielfalt“,
das jedes Jahr im Frühsommer im Tiro14

INNSBRUCK INFORMIERT

ler Volkskunstmuseum stattfindet. Am
14. Juni 2025 lädt die Stadt erneut dazu
ein, Innsbrucks kulturelle Vielfalt gemeinsam zu feiern.

Gleichberechtigung
Seit Jahren arbeiten Vereine, Organisationen und öffentliche Stellen eng zusammen, um auf Barrieren und Diskriminierung aufmerksam zu machen. Ihr Ziel
ist es, allen Menschen in Tirol die gleichberechtigte Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen
Leben zu ermöglichen. Neben Chancengleichheit stehen dabei auch soziale Gerechtigkeit und der Abbau struktureller
Ungleichheiten im Fokus. Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit ist die „Mobile Familienberatung“, die seit 2020 in Kooperation mit dem Teilhabe-Netzwerk FiFi
(Familien im Fokus Innsbruck) sozial benachteiligten Familien den Zugang zu Beratungseinrichtungen erleichtert. Die Beratung findet direkt im öffentlichen Raum
statt, etwa auf Spielplätzen, wo Familien
Zeit verbringen. Auch die Vereine der „Ver-

netzung Asyl“ und das Tiroler IntegrationsForum engagieren sich für eine nachhaltige Integrationspolitik. Die unabhängige
Plattform, bestehend aus Organisationen,
Einrichtungen und Privatpersonen, ist seit
2012 als Verein organisiert. Drei VertreterInnen des Forums wirken beratend im Integrationsbeirat des Landes Tirol mit.
Neben der allgemeinen Integrationsarbeit
gibt es zahlreiche Initiativen, die gezielt bestimmte gesellschaftliche Gruppen unterstützen. Besonders Organisationen, die sich
für Frauenrechte, Chancengleichheit und
den Schutz vor Diskriminierung engagieren,
tragen maßgeblich zu einer gerechteren Gesellschaft bei. Sie begleiten Frauen in herausfordernden Lebenssituationen, stärken
ihre Selbstbestimmung und fördern ihre aktive Teilhabe. Auf der folgenden Seite stellen
wir einige dieser wichtigen Vereine vor, die
mit Beratung, Bildung und Schutzräumen
konkrete Unterstützung bieten und neue
Perspektiven eröffnen. MF
*

Die vorgestellten Vereine stellen eine Auswahl dar
und repräsentieren nicht die gesamte Vielfalt der
bestehenden Initiativen.

© C. FORC
HER

Gemeinsam für sichere Mutterschaft:
Der Refugee Midwifery Service Austria
unterstützt geflüchtete Frauen mit
Hebammenbegleitung, Beratung und
Gesundheitsangeboten in Innsbruck.

„Integration bedeutet, Netzwerke zu stärken und
gleiche Chancen für alle zu schaffen. Besonders Frauen
benötigen gezielte Unterstützung, um selbstbestimmt
am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben
teilzuhaben. Durch enge Zusammenarbeit mit Vereinen
fördern wir Teilhabe und Chancengleichheit.“
Stadträtin Janine Bex, BSc

Refugee Midwifery
Service Austria (RMSA)
Der RMSA ist eine Non-ProfitOrganisation erfahrener Hebammen,
die schwangere geflüchtete Frauen und
Familien in Innsbruck unterstützt.
Neben der Vermittlung von Hebammen
bietet RMSA muttersprachliche
Familienbegleitung, Hausbesuche,
Begleitung zu Ämtern und Workshops
zu Frauengesundheit. Ziel ist es,
Frauen in schwierigen Lebenslagen
zu stärken, ihre Gesundheit zu
fördern und ihre Selbstwirksamkeit
zu unterstützen. RMSA trägt so zur
Orientierung und Stabilisierung
geflüchteter Familien bei.
Mehr unter: www.rmsa.help

FiFi (Familien im Fokus Innsbruck)
FiFi ist ein Netzwerk von Organisationen,
die mit Familien arbeiten, insbesondere
mit jenen, deren Bedürfnisse
oft übersehen werden. Durch
Vernetzungstreffen wird der Austausch
gefördert, um Familien bestmöglich zu
unterstützen. Im Sommer bietet FiFi
mobile Spielplatzberatungen an, um
mit Familien ins Gespräch zu kommen
und sie bei Bedarf an Hilfsangebote
zu vermitteln. FiFi versteht sich als
wichtiges Sprachrohr für familiäre
Interessen und setzt sich aktiv für
deren Anliegen ein.

Eltern-Kind-Zentrum Innsbruck (EKiZ)
Das EKiZ bietet Familien Raum für Begegnung,
Austausch und Unterstützung. Neben
einem offenen Treff gibt es Kurse von
der Schwangerschaft bis zum sechsten
Lebensjahr, Bildungsangebote für Eltern,
eine Familienberatungsstelle und eine
Kinderkrippe. Seit September 2024 ergänzt
die interkulturelle Eltern-Kind-Gruppe
das Programm. Sie bringt Familien aus
verschiedenen Kulturen zusammen,
fördert Integration und stärkt das
Miteinander. Mehr unter: www.ekiz-ibk.at

Verein Skaid
Der Verein Skaid in Innsbruck nutzt
seit 2017 das gemeinsame Skateboarden, um sozial benachteiligte
Jugendliche und junge Erwachsene
unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und Vorurteile abzubauen. Zu erwähnen
ist, dass hier nicht nur junge Männer, sondern auch viele junge Frauen skaten und
dadurch im öffentlichen Raum sichtbar
werden. Durch regelmäßige, kostenlose
Skateboard-Kurse schafft Skaid einen
geschützten Raum für Bewegung und
Integration. Für dieses Engagement
wurde der Verein 2020 mit dem Preis
der Vielfalt der Stadt Innsbruck
ausgezeichnet. Weitere Infos:
www.skaid.org

Deutsch als
FreundInsprache
Der Verein Beziehungsweise Lernen bietet mit
Deutsch als FreundInsprache ein achtwöchiges
Sprachtraining in Kleingruppen an. Der praxisnahe Unterricht findet nicht nur im Klassenzimmer,
sondern auch in Alltagssituationen wie beim
Kochen, Nähen oder bei Stadtspaziergängen
statt. Ausflüge, zum Beispiel in die Stadtbibliothek oder ins Café Namsa, ermöglichen
den Austausch mit anderen Organisationen.
Freiwillige unterstützen beim Deutschlernen und der Prüfungsvorbereitung. Das
Programm stärkt Eigenverantwortung und
erleichtert die aktive Teilhabe. Mehr unter:
www.beziehungsweise-lernen.info

Frauen aus allen Ländern
Der 2001 gegründete Verein unterstützt Frauen und
Mädchen mit Migrations- oder Fluchterfahrung durch
Bildungs- und Beratungsangebote zur Förderung von
Selbstbestimmung, Teilhabe und Chancengleichheit.
Das Angebot umfasst Deutschkurse, Alphabetisierung,
Prüfungsvorbereitung und psychosoziale Beratung zu
Themen wie Familie, Arbeit oder Gewalt. Während der
Kurszeiten wird eine kostenlose Kinderbetreuung für
Teilnehmerinnen angeboten. 2019 erhielt der Verein den
Arthur-Haidl-Preis der Stadt Innsbruck.
Mehr unter: frauenausallenlaendern.org

lilawohnt
Der Verein lilawohnt in Innsbruck unterstützt Frauen in Notlagen, insbesondere
nach Gewalt, mit sicherem Wohnraum und Beratung. Die Beratungsstelle hilft
bei Wohnungssuche, Arbeit, Finanzen und rechtlichen Fragen. Drei Wohnformen bieten individuelle Unterstützung: eine Wohngemeinschaft für Frauen
mit Kindern, Betreutes Wohnen mit psychosozialer Begleitung und Housing
First für langfristige Wohnsicherheit. lilawohnt stärkt Frauen auf dem Weg
zu einem selbstbestimmten Leben. Mehr unter: www.lilawohnt.at

Frauen HELFEN Frauen
RAT und HILFE

FRAUEN helfen FRAUEN
Tel 0512/58 09 77

Finanzen Gewalt Alimente

PROBLEME?

Familie Unterhalt Obsorge

Das qualifizierte Team von „Frauen HELFEN Frauen“
steht Ihnen in Ihrer Notsituation und bei allen Problemen zur Seite.
Frauenhaus

Übergangswohnen

Rechtsberatung

Psychosoziale Beratung in Innsbruck

Museumstraße 10, 6020 Innsbruck Tel 0512/58 09 77, Fax 0512/56 22 59
info@fhf-tirol.at, www.fhf-tirol.at Mo bis Do von 9 bis 14 Uhr

INNSBRUCK INFORMIERT

15