Innsbruck Informiert
Jg.2025
/ Nr.1
- S.5
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HER
© C. FORC
„Wir sind der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern
verpflichtet und haben es geschafft, das Maximum für
Innsbruck herauszuholen. Ein Budget ist in Zahlen gegossene
Zukunft. Wir schauen weit voraus. Deshalb setzt unser
Budgetbeschluss Investitionsanreize für alle Stadtteile.
Mit sozialem und Wirtschaftsgespür – so wurde das
Innsbrucker Budget für 2025 aufgestellt.“
© M. FREINHOFER (2)
Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc
Im Rathaus wurde ein dreiviertel Jahr lang
gerechnet. Trotz der Wirtschaftslage steht
jetzt ein solides, realistisches Innsbrucker
Budget für 2025.
Von 200 Millionen Euro
profitiert ganz Innsbruck
Innsbruck hat für 2025 ein solides Budget. Trotz der klaffenden
Budgetdefizite in Bund und Land, die es allen österreichischen Städten
schwermachen, belastbare Haushalte zu erstellen. In Innsbruck ist es dank
gemeinsamer Anstrengungen gelungen.
S
eit der Angelobung der neuen Stadtregierung wurde am Budget für
2025 gearbeitet. „Wir sind zuerst
den Menschen in unserer Stadt verpflichtet und auch den uns anvertrauten Geldern in Form von Steuern, Abgaben und
Gebühren“, stellt Bürgermeister Johannes
Anzengruber klar. „Die Ausgangslage für
die Budgeterstellung war sehr fordernd.
Unsere Grundsätze dabei waren Sorgfalt, genaue Kostenkontrolle und Transparenz. Doch die Schere zwischen den
Leistungen der Stadt und der Abgeltung
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INNSBRUCK INFORMIERT
durch Bund und Land klafft weit auseinander. Der Transfersaldo an das Land ist
negativ: Innsbruck zahlt 140 Mio. Euro ein,
70 Mio. Euro fließen zurück. Und Altlasten
wie die Pensionszahlungen für die ehemaligen Stadtwerke-Mitarbeiter, belasten
unseren Haushalt.“
Umso wichtiger sei es, dass die Stadt Innsbruck auf Investitionen und Impulse für
die Regionalwirtschaft setzt. „Von unserem städtischen Investitionsbudget über
60 Mio. Euro erwarten wir einen kräftigen Wirtschaftsschub – davon entfallen
32 Prozent auf den Tiefbau und 20 Prozent auf Schulen. Zusammen mit den
städtischen Beteiligungen IKB, IIG, IVB
und Flughafen Innsbruck werden es sogar
200 Mio. Euro sein, die wir in den Standort
Innsbruck investieren“, nennt Anzengruber
konkrete Zahlen für eine kluge Wirtschaftspolitik, die sich auch für neue Betriebsansiedlungen starkmacht.
Schere bei Einnahmen und Ausgaben
Städte und Gemeinden haben im Jahr
2025 eine schwierige finanzielle Situa-
tion vor sich. Und zwar unverschuldet:
Denn Inflation, Teuerung und Lohn- und
Gehaltsabschlüsse verursachen steigende Kosten und drücken auf die Liquidität
aus. Die von Bund und Land auf die Gemeinden übertragenen Aufgaben schlagen sich zusätzlich in den Budgets nieder.
Die Schere bei den Zuweisungen aus dem
Finanzausgleich geht immer weiter auseinander. Dies bedeutet, dass die Finanzierungsspielräume der Gemeindehaushalte
kleiner werden. Laut Gemeindefinanzprognose des KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung) werden im kommenden Jahr
knapp die Hälfte aller österreichischen Gemeinden Abgangsgemeinden sein.
„Der Finanzierungs-Voranschlag sieht
in der operativen Gebarung insgesamt
552,9 Millionen Euro an Einzahlungen und
564,3 Millionen Euro an Auszahlungen
vor. Mit den Dezember-Prognosen haben
wir die Defiziterwartung auf 11,4 Millionen Euro angehoben. Gemäß Innsbrucker
Stadtrecht § 54 ist die Liquidität der Stadt
sicherzustellen, was im Jahr 2025 durch
die Aufnahme von Kassenstärkern – ähnlich einem Überziehungsrahmen beim
privaten Konto – gewährleistet wird“, erklärt Innsbrucks Finanzdirektor Martin
Rupprechter.
Wirtschaftsimpulse werden großgeschrieben: Die Stadt setzt auf Investitionen und
Impulse für die Regionalwirtschaft setzen. Es wird investiert, um die Lebensqualität der Menschen in der Stadt nachhaltig zu steigern. Dabei wird vor allem Geld
für Sicherheit, Bildung, Kinderbetreuung
und Aufenthaltsqualität in die Hand genommen: der Campus Arzl, COOLYMP und
der Bozner Platz werden 2025 umgesetzt.
Mindestens genauso wichtig ist das Signal an die Vereine: Die Subventionen für
häufig ehrenamtliche Tätigkeiten werden
nicht gekürzt, sondern im Gegensatz zu
vielen anderen Gemeinden im Jahr 2025
in gleicher Höhe fortgeschrieben.
Schauen aufs Geld
Entsprechend der allgemeinen Budgetziele, die sich an Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit orien-
tieren, liegt 2025 insgesamt ein starker
Fokus auf dem sorgsamen Umgang mit
Budgetmitteln. Den Ämtern und Referaten wird eine zehnprozentige Ausgabensperre vorgegeben. Damit werden 10
Prozent der Deckungsklassen und Subventionen bis 30. September 2025 zurückgehalten. Zudem wird das vierteljährliche Budgetcontrolling 2025 mit
einem Ampelsystem hinterlegt, welches
kritische Abweichungen zum Budget
frühzeitig erkennen soll, um so mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können. „Das Controlling gab es bisher nicht
und kommt jetzt neu. Ohne strenge Budgetdisziplin ist ein verantwortungsvolles
Wirtschaften in der Zukunft nicht mehr
möglich. Diese Stadtregierung denkt in
Generationen – nicht in Wahlterminen“,
erklärt Bürgermeister Anzengruber abschließend.
Nachhaltig, klug und sozial
In der Tiroler Landeshauptstadt wurde für
2025 somit vorsichtig und realistisch budgetiert, zudem wurden Puffer eingebaut.
Der Gehaltsabschluss für den öffentlichen
Dienst war beispielsweise höher eingepreist, nun steigen die Löhne und Gehälter
tatsächlich nur um 3,5 Prozent. Mit einer
klugen Wirtschaftspolitik werden 2025
verstärkt Betriebsansiedlungen forciert.
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