Innsbruck Informiert

Jg.2024

/ Nr.4

- S.13

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Diese Ausgabe – 2024_Innsbruck_informiert_04
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Politik & Stadtverwaltung

Die Fraktionen im Gemeinderat
D

ie Themenvorgabe erfolgt durch die
Gemeinderatsfraktionen nach dem
Muster der „Aktuellen Stunde“. Dabei wird
ein vorgeschlagenes Thema von stadtpolitischer Bedeutung debattiert. In dieser Ausgabe finden sich die Beiträge zum
Thema „Weniger Druck - mehr Chancengerechtigkeit: Innsbruck als Pilotregion für
die gemeinsame Schule nach der Volksschule.“ Die Auswahl des Schwerpunktes
erfolgte durch NEOS für die Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 21. März 2024.

Nächste Sitzung
Seien Sie bei der nächsten öffentlichen
Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates
am Dienstag, 30. April 2024, ab 9.00 Uhr,
live dabei. Der Link zum barrierefreien
Livestream der gesamten Sitzung wird
wie gewohnt auf www.innsbruck.gv.at und
www.ibkinfo.at veröffentlicht. Zusätzlich
wird die „Aktuelle Stunde“ live auf FREIRAD
(105,9 MHz im Großraum Innsbruck) und
über den Live-Stream unter www.freirad.at
übertragen. Die Sendung gibt es auch zum

Kindern die besten Rahmenbedingungen geben

F

ür Innsbruck steht für beste Rahmenbedingungen, um eine qualitätsvolle Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Deshalb haben wir uns auch
für die große Sanierungsoffensive in städtischen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen eingesetzt und diese auch über
Budgetänderungsanträge im Gemeinderat
durchgesetzt. Hier muss in Zukunft aber
noch viel mehr geschehen, wofür wir uns
stark einbringen werden.
Bereits sehr früh – nämlich mit 10 Jahren –
stehen Kinder vor einer großen Entschei-

dung für ihren weiteren Lebensweg und
werden damit gemeinsam mit ihren Eltern und Lehrern einem enormen Druck
ausgesetzt. Wir würden es befürworten,
wenn nach der Volksschule ein altersübergreifender gemeinsamer Bildungsweg von
6 Jahren angeboten wird und erst dann eine
Aufteilung in die unterschiedlichen Schulen erfolgt. Dann wäre die Kinder schon reifer, länger in ihren Schulgemeinschaften
im eigenen Stadtteil und insgesamt besser
vorbereitet auf die große Entscheidung ihres weiteren Weges.

DIE GRÜNEN

ÖVP INNSBRUCK

Plädoyer für die gemeinsame Schule

Schulunterrichtsformen weiterdenken ja, Schnellschüsse nein

M

W

it einer gemeinsamen Schule nach der
Volksschule kann Innsbruck zur Pilotregion für inklusive und gerechte Bildung
werden. Eine solche Schule kann soziale
Barrieren abbauen, die durch unser aktuelles, gegliedertes Schulsystem entstehen.
Sie fördert die individuellen Fähigkeiten
ebenso wie das gemeinsame Lernen und
den Austausch zwischen Schülerinnen und
Schülern verschiedenster Lebensrealitäten.
Durch den längeren Zeitraum innerhalb einer vielfältigen Klasse wird die Jugend bes-

ser auf die Herausforderungen der realen
Welt vorbereitet und gleichzeitig von klein
auf gelehrt, wie man mit Unterschieden respektvoll und wertschätzend umgeht. Die
kostenlose Mitgliedschaft in der Stadtbibliothek Innsbruck bis zum 18. Lebensjahr ist ein beispielhaftes Engagement für
die Zugänglichkeit von Bildung. Es braucht
mehr solcher Projekte, die Bildung für alle
ermöglichen. Wir setzen uns dafür ein, dass
jedes Kind in unserer Stadt unterstützt und
gefördert wird.

Für den Klub der
Innsbrucker Grünen
Stv. Klubobfrau Janine Bex,
BSc

enn es um das Wohl und die schulische Bildung unserer Kinder geht, dürfen wir uns selbst keine Denkverbote auferlegen und müssen auch den Blick über den
ideologischen Tellerrand hinauswagen. Damit man sich für oder gegen neue Schulunterrichts- und Lehrformen aussprechen
kann, braucht es jedoch als wesentliche Voraussetzung eine fundierte Grundlage, die
allen Beteiligten zur Verfügung steht. Expertenwissen und konstruktiv erarbeitete
Vorschläge einer entsprechenden Arbeits-

gruppe sollten daher die Basis für politische
Diskurse aufbereiten. Politische Schnellschüsse, die offensichtlich der nahenden
Bürgermeister- und Gemeinderatswahl geschuldet sind, sind ganz klar fehl am Platz.
Solche wichtigen Bildungsfragen können
also nach derzeitigem Stand nicht klar mit ja
oder nein beantwortet werden. Aus diesem
Grund wird es mit uns keine voreiligen und
unüberlegten Entscheidungen geben, denn
wir wollen in der aktuell sehr herausfordernden Zeit nicht noch mehr verunsichern.

FPÖ INNSBRUCK

HELMUT BUCHACHER

Chancengerechtigkeit heißt Differenzierung

Die gemeinsame Schule ist wünschenswert,
aber kein Wahlkampfthema!

A

lter Wein in neuen Schläuchen – nichts
anderes sind die von linker Seite immer
wieder vorgebrachten Versuche, unsere Jugend mit einer Gesamtschule „zwangszubeglücken“.
Tatsächlich wäre es möglich, einen intellektuell einigermaßen gleichartig entwickelten „Mittelbau“ von 60 bis 70 % gemeinsam
zu unterrichten. Jenen, die – nach unten
wie nach oben – stärker abweichen, schadet man jedoch enorm, weil ihnen die ihrer
Begabung entsprechende Förderung – und
auch das entsprechende Umfeld – in einer

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Nachhören: cba.fro.at/series/die-aktuellestunde-gemeinderat-innsbruck. Im AprilGemeinderat wird Europaabgeordnete
und Tirols Wirtschaftskammerpräsidentin
Barbara Thaler zum Thema „Bilanz nach
5 Jahren Europäisches Parlament“ sprechen. Der Redebeitrag kann am Mittwoch,
8. Mai 2024, von 13.06 bis 14.00 Uhr auf
Radio FREIRAD nachgehört werden. Nachschauen kann man den Vortrag sowie die gesamte Sitzung unter www.innsbruck.gv.at/
gemeinderat.

CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER - FÜR INNSBRUCK

INNSBRUCK INFORMIERT

Gesamtschule nicht geboten werden können. Zudem werden sie – weil über- oder
unterfordert – oft genug auffällig und damit zur Belastung für andere.
Darüber hinaus sind auch psychische Auffälligkeiten, Aggression und massives Störverhalten Thema. Lehrpersonen, die jeglicher wirksamer Sanktionsmaßnahmen
beraubt wurden, müssen derzeit machtlos
zusehen, wie jene Jugendlichen, die sich sozial-verträglich verhalten, darunter leiden.
Hier wäre es höchste Zeit, Maßnahmen zu
setzen.

D
Ihre
GR Astrid Denz

er Wunsch nach der gemeinsamen
Schule, ist Jahrzehnte alt und würde besser im kommenden Herbst zur
Nationalratswahl passen, weil dort und
in der künftigen Regierung darüber entschieden wird. Aber ganz sicher nicht
im Innsbrucker Gemeinderat, so wünschenswert die gemeinsame Schule für
die Kinder, im Sinne von Chancengleichheit ist.

Die gemeinsame Schule und leistbares Wohnen haben eines gemeinsam, die Entscheidungen darüber trifft die Bundesregierung.
Die aus ideologischen Gründen, zum Nachteil der Bevölkerung, keine Beschlüsse herbeiführt. Dabei wären sie den Menschen und
nicht den Parteien verpflichtet!
In der Gemeinderatswahl die gemeinsame
Schule oder leistbares Wohnen zu versprechen, ist wissentlich die Unwahrheit.

Mag. Christine Oppitz-Plörer
Familien- und Bildungsstadträtin
Für Innsbruck
www.fuer-innsbruck.at

GR-Ersatz
Dominik Berloffa

Helmut Buchacher
Unabhängiger Gemeinderat

INNSBRUCK INFORMIERT

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