Innsbruck Informiert

Jg.2024

/ Nr.2

- S.7

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Lebensraum Innsbruck

Innsbrucks Naturraum:
alpin-urbam
HOFER

Ein erheblicher Teil des Innsbrucker Stadtgebiets besteht aus Wald. Doch
woraus besteht eigentlich der Wald – und wer kümmert sich darum?

Lauter Bäume

© C. FORC
HER

Seit 2019 haben die WaldbesitzerInnen und
das Amt rund 122.000 Bäume aufgeforstet,
allein im letzten Jahr circa 17.000 Pflanzen
von insgesamt 13 verschiedenen Baumarten. Das Aufforsten mit jungen Bäumen,

Zukunftsfitte Waldgestaltung
2023 sind durch Sturmereignisse große Schäden im Wald entstanden. Diese
Schäden sind nicht nur ein Ärgernis für
die Eigentümer und Waldbesucher, sondern auch „gefundenes Fressen“ für den
Borkenkäfer. Deshalb ist es sehr wichtig,
Schadholz rasch aufzuarbeiten und aus
dem Wald zu entfernen. Mehr als 3000 Kubikmeter Schadholz wurde unter Zeitdruck
im Sommer/Herbst 2023 aus den Wäl-

„Die Vielfalt der heimischen Wälder bewahren – das
ist ein Auftrag, dem wir alle nachkommen sollten.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich
darum, dass es unseren Wäldern gut geht. Dazu gehört
nicht nur die regelmäßige Aufforstung und Pflege des
Bestands, sondern auch die Zusammenarbeit mit privaten
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, um auch die Zukunft
des Innsbrucker Waldes zu sichern.“
Vizebürgermeister Andreas Wanker

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vor allem von Mischbaumarten, ist wichtig
zur Erhaltung der Wälder. Dabei sind nicht
die Holznutzungen Hauptursache für die
hohen Aufforstungszahlen, sondern zunehmend immer mehr die Schäden, die in
den Wäldern zum Ausfall von Bäumen und
Waldverlust führen. Besonders der Borkenkäfer frisst sich aufgrund zunehmender Hitze und Trockenheit durch Tirols Wälder. Borkenkäfer können sich im Sommer
schnell ausbreiten, insbesondere beschädigte Bäume bieten perfekte Nistgelegenheiten.

INNSBRUCK INFORMIERT

dern entnommen. Betroffen waren davon
130 Waldbesitzende mit nahezu 200
räumlich weit verteilten Einzelschadensflächen. Mitarbeiter des Amtes haben hier
zusammen mit den Waldbesitzern und
den forstlichen Dienstleistungsunternehmen gute Arbeit geleistet: „Nach den
schweren Unwettern im letzten Sommer
war es besonders wichtig, die angefallenen mehreren Tausend Festmeter Schadholz aus Innsbrucks Waldgebieten rasch
zu entfernen und dabei auch die privaten
Waldbesitzenden zu unterstützen“, erklärt
Amtsvorstand Andreas Wildauer.
Zukunftsfitte Waldgestaltung beinhaltet
neben der Pflege auch artenreiche Verjüngung durch Mischbaumarten. Nicht
alle Arten von Bäumen sind dabei für alle
Waldflächen geeignet. Klimatische Bedingungen, die etwa durch Höhenunterschiede variieren, können ebenso Einfluss auf
die Bepflanzungsmöglichkeiten haben
wie die Beschaffenheit des Waldbodens
oder die Neigung des Hanges. Fachliche
Grundlagen dafür bietet das Tiroler Waldtypenhandbuch, das mehr als 200 verschiedene auf den Standort angepasste
Waldtypenlistet.Unterwww.innsbruck.gv.at/
waldtypen finden sich alle Informationen
dazu, an welchem Standort welche Wälder
am besten gedeihen.

Miteinander im Bergwald
„Der Großteil des Innsbrucker Waldgebietes befindet sich in Privatbesitz. Wir informieren die Waldbesitzenden über Rechte,
Pflichten und Fördermöglichkeiten, etwa
bei klimafitten Wiederaufforstungsprojek-

Forstarbeiten – wie der Abtransport von
Schadholz – gehören zu den Kernaufgaben des
Amtes für Wald und Natur.

ten“, führt Andreas Wildauer aus. Die jeweils
zuständigen WaldaufseherInnen des Referats Bezirksforstinspektion helfen hier mit
Auskunft weiter. Zu ihrem Aufgabengebiet
gehören auch die Überwachung der forstgesetzlichen Bestimmungen, die Meldung
von Übertretungen der gesetzlichen Vorgaben, sowie die Kontrolle von forsthygienischen Notwendigkeiten zur Vermeidung
von Schädlingsbefall.
Innsbrucks Wald braucht aber nicht nur
eine aktive Zusammenarbeit mit den Waldeigentümern, sondern auch eine Allianz mit
den Erholungsnutzern. Seitens der Gesellschaft und Bevölkerung braucht es Rücksicht auf die Natur und ein Verständnis für
Waldarbeit, den Schutzwald, die Erhaltung
der Biodiversität sowie für die Jagd und
Weidewirtschaft.

Freizeit- und erholungsliebende Menschen
im Wald sollen bewusst die ihnen zur Verfügung stehenden Angebot nutzen, zugleich
aber auch Respekt vor anderen Nutzungsinteressen und der Natur zeigen. Die Stadt
bemüht sich, das Erholungsangebot laufend entsprechend qualitätsvoll zu gestalten und den Bedürfnissen der Gesellschaft
anzupassen. So sollen beispielsweise Trailanlagen für Mountainbiker ein konfliktfreies Miteinander im Wald ermöglichen.

jeweiligen Zeitpunkt in ein Waldgebiet begeben, ob sie zu Fuß oder mit dem Rad
unterwegs sind, sowie, ob sie sich bergauf
oder bergab bewegen.
Die dabei gewonnen Daten sollen als Basis für weitere strategische Schritte dienen
und zum Erhalt des Naturraums und dessen nachhaltiger Bewirtschaftung beitragen, etwa durch die mögliche Adaptierung
von Wegstrecken, neue Beschilderungen
oder erweiterte Schutzmaßnahmen. FB

Besuchszahlen
Seit Kurzem misst das Amt für Wald
und Natur auch die Besuchszahlen der
Innsbrucker Wälder mit speziellen Zählstationen. An mehreren Standorten im
Innsbrucker Stadtgebiet kann so gemessen werden, wie viele Menschen sich zum

Amt für Wald und Natur
Adresse: Trientlgasse 13, 6020 Innsbruck
Telefon: +43 512 5360 8274
Mail: post.wald.natur@innsbruck.gv.at



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die rekord

40

Prozent – so hoch ist der
Anteil von Waldflächen am
Gebiet der Stadt Innsbruck,
mehr als 4.300 Hektar umfasst der bewaldete Innsbrucker Naturraum. Neben
seiner gern genutzten Funktion als Naherholungsgebiet für Menschen und Lebensraum für Flora und Fauna dient der Wald
auch dem Schutz der Stadt, etwa vor Lawinen oder Erdrutschen. Doch auch der Wald
selbst muss gepflegt, geschützt und gut
erhalten werden. Darum kümmern sich die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Wald und Natur – und setzen dabei
auch auf Kooperation mit den rund 2.000
Kleinwaldbesitzenden, in deren Eigentum sich etwa zwei Drittel der Innsbrucker
Waldfläche befinden.

© M. FREIN

INNSBRUCK INFORMIERT

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