Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.7

- S.59

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2019_Innsbruck_informiert_07
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Fortsetzung in Büchsenhausen
1833 kam das Schloss Büchsenhausen in den Besitz von Johann Nepomuk
Mahlschedl. Er richtete einen Kaffee­
schank ein und eröffnete am 26. Mai
1852 die erste eigentliche Schwimmund Badeanstalt Tirols, die von Beginn an privat geführt wurde. Die Bewässerung dieses Bades erfolgte mit
Hilfe des Sprengerkreuzbaches. Dementsprechend gedämpft war die Wassertemperatur: Im Durchschnitt lag sie bei
doch sehr kühlen 14 bis 17 Grad Celsius. Das Büchsenhausener Freibad wurde mustergültig geführt und war umso
mehr ein beliebter Treffpunkt, als An-

K (2
RUC
NSB
M IN
SEU
STAD
TMU
HIV/
© ST
ADT
ARC

zung: So durften an Werktagen Männer
jeweils von 06.00 bis 08.00 Uhr schwimmen, Frauen im Anschluss bis 11.00 Uhr.
Wiederum Männer waren von 11.00 bis
13.30 Uhr an der Reihe, gefolgt vom Militär bis 16.00 Uhr. Erstere beschlossen den Tag und konnten bis zur Dämmerung das Bad benützen, die Frauen
hatten keine Möglichkeit mehr. Die Badeordnung beinhaltete noch weitere
Verhaltensmaßnahmen: Selbstverständlich war das Nacktbaden verboten. Wer
noch kein geprüfter Schwimmer war,
musste beim Schwimmmeister seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Springen
vom Sprungbrett war beim Aufsichtsorgan bekanntzugeben. Bespritzen, Untertauchen, Lärmen, Schreien und Laufen
in der Badeanstalt waren verboten. Und:
Die Verweilzeit in der Schwimmschule war auf maximal eineinhalb Stunden
beschränkt.

)

In den 1950er Jahren konnte der
Badebetrieb im Schwimmbad
Büchsenhausen durch eine
Sanierung noch aufrechterhalten
werden. 1962 musste das Bad
endgültig geschlossen werden.

fang der 1930er Jahre Bademeister und
Schwimmlehrer Hans Engele den bisher
getrennten Badebetrieb in ein Familienbad umänderte. Das Freibad erlebte in
seinem 110-jährigen Bestehen mehrere
bauliche Veränderungen. 1962 musste
es wegen zu kostspieliger Reparaturkosten geschlossen werden.

Schlag auf Schlag
Mit Zunahme der Bevölkerung wie auch
der Freude am Schwimmsport war es
nur eine Frage der Zeit, bis die beiden
öffentlichen Schwimmbäder den Bedarf nicht mehr decken konnten. Neue
Infrastrukturmaßnahmen waren notwendig. Um 1882 gründeten Innsbrucker Bürger eine Bade- und Waschanstalt am damaligen Sillkanal, an der
Ecke Adamgasse und Salurner Straße.
Nur acht Jahre später wurde das Bad an
Constantin Nikolitc verkauft, der es bis
zu seiner Schließung führte. Nach Plänen von Stadtbaudirektor Fritz Konzert

wurde dort an seiner Stelle ein modernes Dampfbad errichtet.
Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts konnten den Badebegeisterten
zwei weitere Schwimmbäder übergeben
werden: Das 1913 eröffnete Männerbad
am östlichen Ende der Museumstraße und ein Jahr später das gegenüberliegende Frauenschwimmbad. Mit einer
Länge und Breite von 25 bzw. zwölf Metern hatte das Becken schon durchaus
ansprechende Dimensionen. Zusätzlich standen den weiblichen Badegästen
eine große Anzahl an Umkleidekabinen,
eine Anlage für Sonnenbäder und ein
Brausebad zur Verfügung.
Mit dem städtischen Hallenbad in der
Amraser Straße setzten vor allem das im
selben Jahr 1929 eröffnete „Bad Schönruh“ in Amras und das 1961 in Betrieb
gegangene Freibad Tivoli neue Maßstäbe.
Ab 1979 erfrischte dann der Baggersee in
der Rossau die Bevölkerung mit seinem
zusätzlichen Freizeitangebot. RK
INNSBRUCK INFORMIERT

59