Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.2

- S.58

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Präsentierten im Haus der Musik das Festprogramm anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des
Innsbrucker Musikvereins (v. l.): TLK-Direktor Nikolaus Duregger, Landesrätin Beate Palfrader,
Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer sowie Musikschuldirektor Wolfram Rosenberger.
Musikgymnasiast bzw. TLK-Student Erik Mayr (l., Violine) und das Ensemble Brennholz.

200 Jahre Musikausbildung in Innsbruck
Im Wesentlichen besteht die Geschichte der Innsbrucker Musikschule aus dem Zusammenwirken
von IdealistInnen einerseits und politischen WillensträgerInnen andererseits. Markante Ereignisse
aus diesem wechselvollen Werdegang werden auf dieser Doppelseite herausgegriffen.
von Thomas Zeiler

E

s war der Benediktinerpater Martin Goller, der 1812 als Musiklehrer nach Innsbruck berufen
wurde. Dieser gründete zunächst mit
Studenten eine „Akademische Musik-

Daheim statt
ins Heim!

( 0512 / 28 45 56

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INNSBRUCK INFORMIERT

gesellschaft“, und er war im Juni 1818
maßgeblich an der Gründung des „Vereins zur Beförderung der Tonkunst“ mit
angeschlossener Musikschule beteiligt. Der Unterricht wurde allen sozialen
Schichten ermöglicht: Mittellose Schüler
genossen den Unterricht auf Kosten des
Vereins, allerdings mit der Verpflichtung,
nach erfolgter Ausbildung, drei Jahre
unentgeltlich bei Aufführungen des Vereins mitzuwirken. Finanziert wurde diese Sozialmaßnahme u. a. mit Konzerten,
die, wie in den Programmzetteln angekündigt, als Motto „die Unterstützung
armer Studierender“ hatte. Die Leitung
dieses Unternehmens im Gesamten oblag den Musikdirektoren, die sich um die
Angelegenheiten des Musikvereins, des
Konzertwesens und um die Musikschule
zu kümmern hatten.

Spürbare Auswirkungen
des Krieges
Eine Zäsur für Musikausbildung und Konzertwesen brachte der Erste Weltkrieg:
Lehrer und Orchestermusiker wurden
zum Kriegsdienst einberufen, öffentliche
Gebäude für militärische Zwecke adaptiert. Während der nachfolgenden Wirtschaftskrise wurde sogar die Einstellung
des Schulbetriebs in Erwägung gezogen.
Allerdings war die Stadt Innsbruck wieder bereit, dem Verein finanziell unter
die Arme zu greifen und mit Erlass des
Bundesministeriums für Unterricht wurde 1934 der Musikschule des Innsbrucker Musikvereins erstmals die Bezeichnung „Konservatorium“ zuerkannt. Mit
der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der damit verbundenen politischen Einflussnahme auf den Kulturbe-