Innsbruck Informiert
Jg.2003
/ Nr.8
- S.20
Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
J UBI LARE
Innsbruck: Drei rüstige GeburtstagsJubilare mit „bewegter" Vergangenheit
Da ist P r ä l a t A l b u i n Jord a n , der seinen 80er am 17.
Juli feierte. D e r langjährige
Leiter
des
Bischöflichen
Schulamtes zählt zu den wohl
vielseitigsten Priesterpersönlichkeiten der Diözese Inns-
Prälat Albuin Jordan
brück. 1950 w u r d e er zum
Priester geweiht, w o b e i er
zunächst in H ö t t i n g und in
Hall tätig war.
Zu den Besonderheiten seines Priesterlebens gehören
d e r zweimalige Einsatz als
Olympia-Seelsorger und als
Pfarrer der U N O - F r i e d e n s truppen in Zypern. Ein Herz
für Kinder zeigte Jordan u. a.
m i t der Gründung der „ A k t i on Edelweiß" in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer.
M i t der Herausgabe des
Büchleins „ H u m o r ist der
Bruder des Ernstes - Heiteres aus K i r c h e , Schule und
Alltag" bewies Jordan seinen
Sinn fur H u m o r und W i t z und
auch, dass Frömmigkeit nicht
eine todernste Angelegenheit
sein muss.
Baumeister Ing. Karl
P o b i t z e r , Vorgänger von
D k f m . Hans Grassmayr als
Obmann der Freiwilligen Rettung Innsbruck und Bezirksstellenleiter, feierte schon am
27. Mai seinen 80. Geburtstag.
Pobitzer, der schon mit 16
Jahren zu Freiwilligen Rettung
g e k o m m e n ist, hatte diese
idealistische Tätigkeit 25 Jahre inne. Zusätzlich war er 28
20
Drei hochverdiente Persönlichkeiten unterschiedl i c h s t e r P r o f e s s i o n e n f e i e r t e n in d i e s e n M o n a t e n
hohe, runde Geburtstage.
Jahre Landes-Rettungskommandant.
In seine Ära fällt u. a. die Planung und der Bau des Rettungsheims am T i v o l i , der
Sonntags-Ärzte-Dienst, die
Einführung von
Christophorus I und des Notarztwagens und die Installierung des
Katastrophenhilfsdienstes.
A u f seine Initiative geht
auch die Einführung der Altpapiersammlung d u r c h die
Freiwillige Rettung in den
60er Jahren zurück. Damals
gab es noch keine Container,
und die Rettung holte das am
Straßenrand bereitgestellte
Papier zwei Mal jährlich ab.
Mit dem Erlös konnten zwei
Rettungsfahrzeuge
angeschafft werden, erinnert sich
Pobitzer.
Z u den schönsten Erlebnissen zählt Pobitzer seine Tätigkeit als Geburtshelfer. 13 Kin-
Ing. Karl Pobitzer
der hat er sozusagen als
„ H e b a m m e " im Rettungsauto
auf die W e l t gebracht. Einmal
war es ein Zwillingspaar. Die
N o c k h o f w i r t i n wollte zu Fuß
ins Krankenhaus, doch es
war schon zu spät, am W e g
setzten die W e h e n ein und
der herbeigerufene Rettungsmann Pobitzer half, zwei gesunde Mädchen auf die W e l t
zu bringen, die heute 61 Jah-
re sind und mit denen Pobitzer immer noch in Kontakt
steht.
V o r zehn Jahren hatte Pobitzer sein Planungsbüro geschlossen. Als Pensionist
nützt er heute sein Büro in
der Wilhelm-Greil-Straße für
seine Hobbys Malen und Basteln.
„ W i e manch anderer, der
heute als besonders uriges
Beispiel angewandter Tirolität
gilt, ist G e r d S a l l a b e r g e r
ein .Zuagroasta" . . . " schrieb
Peter Plaikner, Redakteur der
„ T i r o l e r Tageszeitung".
G e r d Sallaberger kam als
Sohn eines Kupferschmiedes
1928 in W e l s , O b e r ö s t e r reich, zur W e l t . Schon als
Gymnasiast kam er mit seinen
Eltern nach Innsbruck. A m 14.
Juli feierte er — kaum zu glauben — seinen 75. Geburtstag.
Schon währen der Schulzeit
hatte er zum Gaudium der
Mitschüler und Missfallen der
„ P r o f a x e " mit Kreide seine
Zeichnungen auf die Tafel gekritzelt. Bald erschienen seine
ersten politischen Karikaturen in der „Frankfurter Rundschau" und in der „ N e u e n
Zeitung".
In der Folge machte sich
Sallaberger, inzwischen verheiratet und Vater zweier
Kinder, als Pressezeichner.
F o t o r e p o r t e r und Journalist
selbständig. In den letzten vier
Jahrzehnten wurden Tausende seiner Karikaturen in ungezählten Publikationen veröffentlicht, v o m Z ü r i c h e r
„Tagesanzeiger" bis zur Hamburger „ Bildzeitung", v o m
holländischen „Panorama" bis
zum Stockholmer „ a k t u e l l "
und 18 Jahre lang im ..JungÖsterreich".
W e i t e r s gestaltete er für
den ORF u. a. den SerienQ u o t e n r e n n e r „ T i r o l e r wie
du und i c h " und kürzlich, zusammen mit Wolfgang T h o maseth, dem Kameramann
Reinhold Messners, für die
RAI-Bozen einen Dokumentarfilm über die Achenseer
Steinölbrenner.
Für die „ T T " ist Gerd Salla-
ff
,
i
t
ki,
Gerd Sallaberger
berger seit einem Vierteljahrhundert ständiger freier Mitarbeiter - mit seinen GESA Witzzeichnungen, aber auch
- neben 500 T i r o l e r „ V e r einsporträts" — mit Beiträgen,
in denen er als „ i n i t i a t i v e r
Bürger auf die Barrikaden
stieg" z. B. für den Notarztwagen, die Freizeitanlagen
Baggersee und Stadtpark, das
Glockenspiel im D o m und das
Bierstindl-Veranstaltungszent r u m . Seinem Lebensmotto
„ H u m o r ist, wenn man t r o t z dem lacht" und den geliebten
Langlauf- und Tennissport will
er auch nach dem „75er" treu
bleiben.
Noch immer sitzt Gerd Sallaberger täglich an seinem
Zeichentisch und schafft jene
menschlich-allzumenschliche
W e l t mit den typischen GESA-Figuren, die nie beleidigen,
aber oft zu selbst erkennendem Schmunzeln herausfordern.
Zu seinem 75. Geburtstag
ist im Tyrolia Verlag eine Auswahl der besten GESA-Karikaturen erschienen.
INNSBRUCK INFORMIERT - AUGUST 2003