Innsbruck Informiert

Jg.1995

/ Nr.1

- S.28

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Stellungnahme der Gemeinderatsfraktionen zur Bioabfall-Trennung
Im Oktober beginnt die Stadt Innsbruck vorerst in Teilen von Amras und
Pradl mit der getrennten Sammlung der biogenen Abfälle. Was Sie darüber
wissen sollten, lesen Sie auf den Seiten 4, 5 und 6 dieser Zeitung. Hier
lesen Sie die Stellungnahmen der im Innsbrucker Gemeinderat vertretenen
Parteien und Fraktionen zu diesem wichtigen Vorhaben der Stadt.

Kreislauf der Natur
wird geschlossen
Ab Oktober ist
es soweit, daß vorerst in Amras und Pradl mit der getrennten Sammlung
biogener Abfälle begonnen werden
kann. Bis Mai 1996 soll die Biomüllsammlung sukzessive auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden.
Das in kürzester Zeit erarbeitete
Biomüllkonzept stellt auch insoferne
das erfreuliche Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen von Bgm.-Stv.
Prof. Dr. Norbert Wimmer und seiner
Beamtenschaft dar, als es gelang, anfängliche Widerstände zu überwinden
und geäußerte Bedenken zu widerlegen.
Als Voraussetzung für die von der
Stadtgemeinde zur Verfügung zu stellende Infrastruktur mußten erst der
Standort der Kompostieranlage fixiert
und die Frage des biologisch-technischen Systems geklärt werden.
Jedoch hätte die von der „Innsbrucker Recycling und Abfall Betriebe
GmbH" (IRAB) geforderte 140 bis 200
Mio. S teure Kompostieranlage den
Preis deutlich erhöht und zu einer inakzeptablen Gebührenerhöhung geführt.
Deshalb hat Vbgm. Norbert Wimmer
die für die Biomüllsammlung notwendigen Maßnahmen selbst vorangetrieben und insbesondere die Vertragsverhandlungen mit der Kompostierwerk-Betreiberfirma „Thöni Industriebetriebe GmbH" in Telfs-Pfaffenhofen
raschestmöglich und (ebenso preislich)
zufriedenstellend abgeschlossen. Nun
liegt es an der Bevölkerung, den in den
Haushalten anfallenden Biomüll kon-

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sequent zu trennen und zum Erfolg der
Biomüllsammlung beizutragen. Gemeinsam sollte es gelingen, den Kreislauf der Natur auch in diesem Bereich
zu schließen.

Gemeinsam für mehr
Lebensqualität!
Die Natur kennt
keinen Müll. Alles,
was sie produziert, wird zur
Grundlage
für
neues
Leben.
Wenn wir in Innsbruck im Oktober in Pradl und Amras
mit der Trennung der biogenen Haushaltsabfälle beginnen und sie der Kompostierung zuführen, so handeln wir in
einem Teilbereich unserer Abfallwirtschaft naturnahe. Das ist sinnvoll, denn
auch der Deponieplatz im Ahrental ist
begrenzt. Man soll ihn nicht mit Abfällen füllen, aus denen wertvoller Kompost werden kann, den man anderweitig gut brauchen kann.
Diese weitere Mülltrennung bedeutet
für die Bürger/innen mehr Mühe als bisher. Ein eigenes Bioabfall-Kübelchen
(jeder Haushalt erhält es) ist zu füllen
und in den dafür bestimmten BiomüllBehälter zu entleeren. Bitte tun Sie das
gewissenhaft!
Allzu lange hat die Politik Egoismus
und Eigennutz gezüchtet und uns eingeredet, man brauchte nur zu fordern;
der Staat (die Stadt) werde das schon
erfüllen. Die Gebietskörperschaften haben die Grenze der finanziellen Leistungsfähigkeiterreicht. Es ist Zeit, daß
wir uns fragen, was wir für die Stadt tun
können.
Die Bitte, bei der Bioabfall-Trennung
gewissenhafte mitzutun, sollte nicht zu-

viel sein, zumal es auch finanziell nur Ihr
Vorteil ist. Bemühen wir uns gemeinsam darum, daß die Lebensqualität in
Innsbruck weiter steigt!

Mülldeponie
Ahrntal entlasten
Seit Jänner dieses Jahres sind
die Gemeinden
bundesgesetzlich
verpflichtet, die
Innsbrucker biogenen HausV o l k s p a r t e i haltsabfälle, wie
Gemüse-, Obst- und Speisereste getrennt zu sammeln und zu kompostieren. Nach vergeblichen Versuchen der
IRAB, eine kostengünstige Kompostieranlage zu errichten, wurde nunmehr in einem ausgewogenen Vertrag
ein privates Unternehmen beauftragt,
die Kompostierung der biogenen Abfälle der Stadt Innsbruck für die nächsten fünf Jahre zu übernehmen.
Die getrennte Erfassung und Abfuhr
sowie Kompostierung der biogenen
Abfälle wird zu keiner Verringerung der
Müllgebühren führen. Dies deshalb,
weil die Betriebskosten der Deponie
Ahrntal zu einem sehr hohen Anteil Fixkosten sind. Im Interesse des Umweltschutzes ist jedoch die Entlastung
der Deponie Ahrntal von biogenen Abfällen erforderlich, um einerseits wertvollen Deponieraum für einen möglichst langen Zeitraum verfügbar zu haben und andererseits die Deponie von
Stoffen zu befreien, die organische
Säuren abgeben und damit Schwermetalle und andere giftige Stoffe im
Deponiekörper mobilisieren. Die insgesamt höheren Kosten sind damit der
Preis für eine weniger belastete Umwelt.
Leisten Sie Ihren Beitrag dazu, indem Sie sorgfältig organische Haushaltsabfälle trennen und in die dafür
eigens bereitgestellten Container geben. Die Natur und vor allem die nächste Generation wird es Ihnen danken!

INNSBRUCK INFORMIERT - SEPTEMBER 1995