Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.4

- S.25

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Bekommen wir bald die Rechnung serviert?
Innsbruck veranstaltet erstmals "Klimatage"
Vom 26. bis 30. April finden in Innsbruck Klimatage statt. Mit Vorträgen, Diskussionen,
Ausstellungen, Workshops, Kinofilmen etc. werden Denkanstöße gegeben, wie jeder
durch sein persönliches Verhalten dazu beitragen kann, daß wir unseren sorglosen U m gang mit der Umwelt einmal nicht teuer bezahlen müssen. Ein Umdenken ist notwendig.

(we) Die Natur beginnt zurückzuschlagen.
Die angenehmen und ehemals bei nicht
übermäßigem Genuß gesunden Sonnenstrahlen werden immer aggressiver. Eine
Folge des Ozonlochs, das von Jahr zu Jahr
größer wird. Der Hautkrebs lauert. Nach
internationalen Berechnungen soll es auf
der Erde, bedingt durch die SchadstoffEmissionen, die zu einer Änderung der
chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre führen, in den nächsten Jahrzehnten um ca. drei Grad wärmer werden.
Die Folgen dieses Treibhauseffektes, die
in ihrer Dramatik noch nicht absehbar
sind, sind einerseits eine fortschreitende
Verwüstung und andererseits das Abschmelzen der Gletscher und damit ver-

bunden das Ansteigen des Meeresspiegels
und die Überflutung nieder gelegener Länder. Vernichtet ein mörderisches Klima
das Leben auf der Erde? Sagen Sie nicht,
ich kann da nichts tun!
Mit tatkräftiger Unterstützung durch die
Stadt Innsbruck veranstalten die Umweltberatung Innsbruck gemeinsam mit der
Innsbrucker Abfallberatung, dem Amt für
Umweltschutz, der "Energie Tirol", dem
Forum österreichischer Wissenschaftler
für Umweltschutz, Greenpeace, dem
Österreichischen Informationsdienst für
Entwicklungspolitik, dem Verkehrsclub
Österreich und der Lehrerservicestelle
vom 26. bis 30. April die Innsbrucker
Klimatage.

Aufrütteln und Denkanstöße für die eigene
Handlungsweise zu geben, ist der Sinn
dieser ersten Klimatage. Z. B. wie kann
wirksam Energie gespart werden; welche
Auswirkungen haben unsere Einkaufsgewohnheiten auf das Weltklima?
Doch auch die Unterhaltung soll nicht
zu kurz kommen. Am 30. April findet
ein Markttag und gleichzeitig der schon
seit einigen Jahren bekannte Stadtfußtag statt. In der verkehrsberuhigten
Innenstadt wird es Marktstandln, LiveMusik, Straßentheater und Info-Stände zu
den verschiedensten Themenbereichen
geben.
Die Anmeldung von Schulklassen zum
Schulprogramm ist unter der Telefonnummer 45 5 75/75 bzw. 57 56 56 möglich.
Hier bekommt man auch alle näheren Informationen zu den Klimatagen. Das komplette Programm lesen Sie bitte im Serviceteil dieser Ausgabe auf Seite 11.


Stadtfußtag am 30. April: Breite Information
über die Neugestaltung der Museumstraße
Im Rahmen der Klimatage findet am 30. April von 14 bis 18 Uhr der "Stadtfußtag" statt.
In dieser Zeit sind der Marktgraben, der Burggraben sowie die Museumstraße bis zur
Sillgasse für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Ausnahmen gibt es für Straßenbahnen
und Busse, Fahrräder und natürlich für den Zulieferverkehr.

(we) Der Bevölkerung wird an diesem Tag
ausreichend Gelegenheit geboten, sich
über das Verkehrskonzept ein genaues
Bild zu machen. Information wird am
Stadtfußtag großgeschrieben. Man sollte
dieses Angebot nützen !
Im Bereich der Fa. Unterberger in der
Museumstraße soll eine Original-Nachbildung "Gusto" auf die "neue" Museumstraße machen. Das Amt für Straßenbau
und generelle Verkehrsplanung wird ein
realistisches Modell aufbauen, wie sich
die Museumstraße nach dem Ausbau präsentieren wird. Z. B. wie breit wird
der Gehsteig sein, wo werden die Radwege verlaufen, wie werden Straßenbahnen und Obusse geführt werden. Bei einem Informationsstand des Amtes für generelle Verkehrsplanung erfährt man
anhand von Plänen alles Wissenswerte,
wie es ganz allgemein mit dem Verkehrskonzept weitergeht. Darüber hinaus werden Fachbeamte für Fragen zur Verfügung
stehen.

14

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe werden
in einem Infobus über das neue Liniennetz
informieren. Weiters werden verschiedene
Gruppierungen wie z. B. die städtische
Abfallberatung, der Wissenschaftsladen
und Greenpeace Info-Stände aufbauen. Es
wird verschiedene Marktstandln geben
und am Marktgraben wird die Band
"Gruppe Süden" im Latin-Sound mit u. a.
kritischen Texten zur Dritte-Welt-Problematik für eine gute, aber auch nachdenkliche Stimmung sorgen.
In einer koordinierenden Sitzung am 26.
März im Neuen Rathaus unter Vorsitz von
Verkehrsausschuß-Obmann GR Ing. Martin Krulis, an der u. a. auch Vertreter der
Geschäftsleute der Museumstraße teilnahmen, deponierten diese ihre Sorgen und
Ängste betreffend die Neugestaltung
dieses Straßenzuges. Durch die Streichung
der Rennweggarage sei eine neue Situation entstanden. Der Umbau der Museumstraße werde nicht akzeptiert, wenn die
vorgesehenen Begleitmaßnahmen nicht

STADTNACHRICHTEN - APRIL 1993

erfüllt werden. Bereits jetzt wäre ein gravierender Geschäftsrückgang zu verzeichnen. Vor allem könne man während der
Bauarbeiten und bis zum Abschluß der
Gesamtgestaltung inklusive der Führung
von Straßenbahn und Obussen in beiden
Richtungen nicht auf eine Zufahrtsmöglichkeit zu den Geschäften verzichten;
weiters müsse ein Shuttlebus-Verkehr für
die Kunden in der Museumstraße eingerichtet werden. Auch für die Zeit nach
dem Ausbau müsse die Zuliefermöglichkeit für die Versorgung der Geschäfte garantiert werden.
Ing. Krulis betonte, daß es das Schlimmste
für die Lebensqualität der Stadt wäre, jetzt
alles abzubrechen und nicht weiterzumachen. Je weiter man den Ausbau der
Museumstraße hinausschiebe, um so später werde man zu einer guten Lösung
kommen. Ein Kleinbusbetrieb wäre realistisch und eine gute Zwischenlösung.
Beim Stadtfußtag am 30. April werde man
auch einen Bauzeitplan für die Museumstraße präsentieren. Das Wichtigste sei
eine gute Information und das gemeinsame Gespräch, damit man zu einer für
alle Betroffenen akzeptablen Lösung
komme.