Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.2

- S.6

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Stadt und Universität: „In honorem Franz Grillparzer"
Gemeinsamer Festakt im Bürgersaal des Altstadt-Rathauses aus Anlaß des 200. Geburtstages des „Dichterfürsten"
(We) Die literarische Welt und
Österreich gedachten am 15. Jänner des 200. Geburtstages des unvergessenen
österreichischen
Dichters Franz Grillparzer.
Allen bekannt dürfte sein, daß im
Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen (der Innsbrucker Gemeinderat faßte am 24. November 1900
einen diesbezüglichen Beschluß)
eine Straße nach Grillparzer benannt ist. Wer wußte jedoch, daß
die philosophische Fakultät der
Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck dem Dichterfürsten in
Anerkennnug seiner Leistungen
zum 80. Geburtstag am 12. Jänner 1871 die Würde eines Ehrendoktors verliehen hat?
Für die Universität und die Stadtgemeinde Innsbruck waren diese
Tatsachen und natürlich das Jubiläum im allgemeinen Anlaß für
einen gemeinsamen Festakt im
Altstadt-Rathaus.
Während die Begrüßung der
zahlreichen honorigen Gäste
durch Bürgermeister Romuald
Niescher erfolgte, lag bei der Universität (Dekan Univ.-Prof. Dr.
Elmar Kornexl vertrat Rektor
Univ.-Prof. Dr. Rainer Sprung)
das Schlußwort.
In seinem Festvortrag stellte
Univ.-Prof. Dr. Alfred Doppier
die Frage in den Raum: „Ist Grillparzer ein österreichischer Klas-

siker?" Der Redner abschließend: „Grillparzer ist weder ein
Klassiker im Nachklang der Weimarer Klassik, noch ein Epigone
der Klassiker. Wir finden bei ihm
nicht den klassischen Schönheitsbegriff des Maßes, der Harmonie, der Ausgewogenheit. Grillparzer verstand sich nicht als Bildungsdichter, er hat den Weimarer Klassikern Verachtung des
Publikums vorgeworfen und im
Tagebuch notiert, er fühle sich als
jenes Mittelding zwischen Goethe und Kotzebue, wie ihn das
Drama braucht. Grillparzer ist
wie der Erzähler im „Armen
Spielmann" ein leidenschaftlicher Liebhaber der Menschen,
vorzüglich des Volkes, ein Chronist, der seine Aktualiät hinter
historisch-mythologischen Einkleidungen verbirgt, und er ist der
erste in der Reihe der österreichischen Autoren."
Köstlich dann die Rezitation aus
„Der arme Spielmann", gelesen
von Kammerschauspieler Intendant Helmut Wlasak. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde mit Werken von Joseph
Haydn und Franz Schubert, erlesen gespielt vom Streichquartett
des „Collegium musicum" an der
Universität Innsbruck unter der
Leitung von Univ.-Doz. Dr. Waldemar Gottardi.

Bild oben von links: Bürgermeister Romuald Niescher, Univ.-Prof. Dr.
Alfred Doppier, Intendant Helmut Wlasak, Dekan Univ.-Prof. Dr. Elmar Kornexl. Das Bild unten zeigt Wlasak bei seiner Rezitation aus
dem „Armen Spielmann" und, gebannt zuhörend, Bürgermeister Romuald Niescher, Vizebürgermeister Michael Passer, Stadtrat Dr. Harald Hummel, GR. DipL-Ing. Oskar Lobgesang und die Stadträte Mag.
Hermann Girstmair und Ing. Artur Krasovic.
(Fotos: Frischauf)

Klarinettenchor als Höhepunkt des Semesterkonzertes der Musikschule
Die besten Schülerleistungen als krönender Abschluß des Halbjahres — Außergewöhnlich: Ein Bassetthorntrio
(We) Ebenso wie das Tiroler Landeskonservatorium tritt auch die
Musikschule der Stadt Innsbruck
zweimal jährlich mit den besten
Schülerleistungen an die Öffentlichkeit: Die Semesterkonzerte
als jeweils krönender Abschluß

eines Halbjahres bringen — so
Musikschul-Direktor Walter Kefer — auch das Bestreben der Musikschule zum Ausdruck, das gemeinsame Musizieren zu fördern.
Beim Semesterkonzert am 31.
Jänner im Konservatoriumssaal

lag der Schwerpunkt bei den Blä- Klassen Seebacher, Zagrajsek
ser- und Streicherensembles. Eine und Rabl zusammensetzt.
besondere Attraktion war (übri- Besonderen Beifall ernteten auch
gens eine Neuheit für Innsbruck) Ulrike Maier, Gitarre (Klasse
der Klarinettenchor der Musik- Kofier) mit drei Stücken von M.
schule unter der Leitung von Pe- A. Pujol; Veronika Gruber am
ter Rabl, der sich aus Schülern der Violoncello (Klasse Meßner) mit
Werken von B. Rhomberg; Simon
Der Klarinetten- Gruber, Violine (Klasse Weiss)
chor der Musik- mit einem Marsch von O. Rieding
schule. Von links: sowie die Pianisten Claudia Deri
Peter Rabl, Ro- (Klasse Dräxler), Ingmar Königsbert Zach, Chri- rainer (Klasse Helberger) und
stina Mayr, Ger- Christian Kluckner (Klasse Mohard Öttl, Rosi ser-Stadler) mit Werken von
Kurz, Hannes Haydn, Beethoven und Mozart.
Krießner, Hans- Außergewöhnlich von der Besetjörg Hölzl, Si- zung und von den Instrumenten
gried Meran und auch das Bassetthorntrio der MuStefan Moos- sikschule (Robert Zach, Rosi Kurz
mann. und Michael Wechner), das mit
(Foto: Eliskases) Werken von Mozart aufwartete.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 2

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