Innsbrucker Stadtnachrichten
Jg.1985
/ Nr.12
- S.7
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Die Kehrseite der Medaille
Zustand von Wohnungen manchmal skandalös
(We) Mit Jahresende werden in
Innsbruck weit mehr als 500
Wohneinheiten im Rahmen des
sozialen Wohnbaues mit Besiedelungsrecht der Stadt in Ausführung stehen. Und man darf
mit Stolz sagen, daß heute der
soziale Wohnbau in seinem
Standard und in der Qualität
der Ausführung keinen Vergleich mit der Wohnbautätigkeit auf anderen Sektoren zu
scheuen braucht. Zeitgemäßer
moderner Komfort verbunden
mit einer gediegenen Ausstattung nach modernsten Erkenntnissen sind eine Selbstverständlichkeit.
Doch leider muß immer wieder
festgestellt werden, daß manche
Wohnungen durch das rücksichtslose und gleichgültige Verhalten der Mieter schon nach
verhältnismäßig kurzer Zeit
den Ausdruck Wohnung nicht
mehr verdienen. Im Rahmen
Olympischen Dorf und eine
Wohnung im Goldenen-DachlHaus genannt, die beide erst vor
ca. einem Jahr übergeben wurden.
Sinn dieser Wohnungsausschußsitzungen war es nun, darüber zu diskutieren und nachzudenken, ob man in Hinkunft
nicht beim Wohnbau und bei
der Wohnungsvergabe auch auf
diesen Aspekt Rücksicht neh- Streicher-Kammermusik der Klasse Eichwalder. (F.: Birbaumer)
men müßte.
Für Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer, der in seiner Funktion
als Wohnungsreferent der
Stadt an dieser Sitzung teilnahm, „ein ernstes Problem".
Viel Leben im Konservatorium
Informationstage zum europäischen Jahr der Musik
(We) Ein großer Erfolg waren der Kunst und Kultur und dankdie Informationstage des Kon- te dem Konservatorium für seiservatoriums, die aus Anlaß des ne Initiative und für alle von
europäischen Jahres der Musik Lehrern und Schülern erbrachvom 25. bis 29. November ver- ten großartigen Leistungen.
anstaltet wurden. In allen Räumen des Konservatoriums am
Innrain wie in der Museumstraße wurde musiziert und gesuneiner Wohnungsausschußsitgen, Seminare wurden abgehalzung befaßte sich der gemeinten,
und eine erfreulich große
derätliche Wohnungsausschuß
Zahl an interessierten Zuhörern
unter Vorsitz von Gemeinderat
konnte verzeichnet werden.
Ing. Franz Barenth mit diesem
Höhepunkt der Woche war der
Problem. Als Beispiele wurden
Festakt im Großen Stadtsaal am
eine Wohnung in der Wohnan26. November, den der Große
lage „Wohnen am Inn" im
Chor des Konservatoriums unter Günther Andergassen und
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das Konservatoriumsorchester
unter Max Engel musikalisch
Weihnachtsausstellung „Kunst der Goldschmiede" gestalteten. Bürgermeister Ro- Auch das Dirigieren will gelernt
muald Niescher verwies in sei- sein. Im Bild Musikdirektor Ed(We) Eine reiche Fülle von An- hohen Stand der Ausbildung ner Ansprache auf die große gar Seipenbusch beim Unterregungen, aber auch eine inter- der Tiroler Goldschmiede ver- Tradition Innsbrucks als Stadt richt.
essante Information über den mittelt die Weihnachtsausstellung „Die Kunst der Goldschmiede — Tirol 1985", die
derzeit im Ausstellungssaal der
Führer durch das
Tiroler Handelskammer, MeinLandesmuseum
hardstraße 14, gezeigt wird.
(Th) Der erste Schritt zur Er- In farblich unterschiedlich
schließung der Sammlungen gestalteten Vitrinen, welche
des Landesmuseums Ferdi- die Form von überdimensionanandeum wurde dieser Tage len Edelsteinen haben, werdurch die Herausgabe eines den handwerklich und künstlekleinen Bildbandes gesetzt. Wie risch hervorragend gestaltete
Direktor Dr. Gert Amann dazu Schmuckstücke aus 21 Tiroler
mitteilte, ist eine Serie von Be- Werkstätten gezeigt. Jedes
standskatalogen geplant. Die Schmuckstück hat seine besonNeuerscheinung stellt in Wort dere Note und ist einmalig. Bei Unter den vielen òludierenden und treunden des Konservatoriums
und hervorragenden Fotos die Interesse erhält man Auskunft konnte Konservatoriumsdirektor Dr. Wind auch zahlreiche Mitbedeutendsten Werke des Hau- über den Preis und die Herkunft glieder der Innsbrucker Stadtführung beim Festakt begrüßen. Das
ses vor, darüber hinaus für den der einzelnen Kunstwerke.
Bild zeigt Bürgermeister Romuald Niescher, Kulturreferent VizeBesucher wissenswert: eine Die Ausstellung ist bis 22. De- bürgermeister Ing. Krasovic und den Obmann des gemeinderätlikurze Geschichte des Museums zember täglich von 9 bis 19 Uhr chen Kulturausschusses, Stadtrat Dr. Hummel, mit den Innsbrukmit Zeittafel, ein Lageplan, die bei freiem Eintritt zu besichti- ker Preisträgern des Wettbewerbes „Jugend musiziert", Leoben
Öffnungszeiten.
gen.
1985.
Man wolle zwar keine Unterschiede machen und jedermann, der sich in Wohnungsnot befindet, helfen, doch wenn
jede soziale Gesinnung fehlt,
dann sei guter Rat teuer. Für die
Stadt komme in den meisten
Fällen zur kaputten und total
abgewohnten Wohnung, deren
Renovierung wieder viel Geld
erfordere, ein meist beachtlicher Mietrückstand.
Der gemeinderätliche Wohnungsausschuß wird sich noch
in weiteren Sitzungen mit diesem Problem befassen.
Gold und Silber lieb ich sehr
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1985, Nr. 12
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