Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1979

/ Nr.8

- S.5

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Diese Ausgabe – 1979_Innsbruck_08
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Initiativen für die Nahversorgung
Studie des Stadtplanungsamtes-Kritische Durchleuchtung vorhandener Untersuchungen und Arbeiten
(We) Aufschlußreiche Aspekte über die Nahversorgung mit Nahrungs- und Genußmitteln in Innsbruck erbringt eine vom Stadtplanungsamt ausgearbeitete Studie, die kürzlich dem Stadtsenat vorgelegt wurde und die als Grundlage für weitere kommunalpolitische
Maßnahmen dienen soll. Die Arbeit stützt sich auf vorhandene Untersuchungen und auf eine im Auftrag des Stadtsenates durchgeführte
Vollerhebung über die Geschäftsstruktur von Innsbruck und versucht
eine Antwort über die Größe, Betriebsform und Verteilung der
Lebens- und Genußmittelgeschäfte zu geben und jene Bereiche der
Stadt aufzuzeigen, die man als „unterversorgt" bezeichnen könnte.
Die Studie geht von der Voraussetzung aus, daß ein funktionsfähiger
Nahversorgungsbetrieb eine Größe
von etwa 200 Quadratmeter aufweisen müßte und dabei einen Jahresumsatz von ungefähr acht Millionen Schilling zu erwirtschaften hätte. Der Fußwegeinzugsbereich
müßte etwa bei 7,5 Minuten bzw.
500 Meter liegen. In Innsbruck weisen aber fast die Hälfte aller Lebensmittelgeschäfte eine Größe
von nur 50 Quadratmeter auf und
ein weiteres Viertel 50 bis 100 Quadratmeter, woraus sich zur erwähn-

Schwammerltips
(Th) Die Pilzberatungsstelle im
städtischen Marktamt (geöffnet
Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr)
bekommt das heurige gute Pilzjahr
ausgiebig zu spüren. Groß ist die
Nachfrage nach fachmännischer
Beratung, groß aber auch bei den
meisten Sammlern das Interesse,
sich neue Kenntnisse auf dem Gebiet der Pilzkunde anzueignen. Das
starke ..schwammerlbedingte Ausschwärmen"" der Bevölkerung sei
zum Anlaß genommen, auf einige
wichtigste Regeln hinzuweisen:

Pilze sollen behutsam aus dem
Erdreich herausgedreht werden;
ein Abschneiden mit dem Messer
ist nur für den „fortgeschrittenen"
Sammler ratsam, der Anfänger benötigt zum Bestimmen der Sorte
auch die Merkmale des Stieles.

Nur bekannte Pilze nehmen.
Möchte der Sammler neue Arten
kennenlernen, dann sollte dies
nach und nach geschehen.

Zu junge, unbekannte und zu
alte Pilze keinesfalls zerstören wertlose Pilze gibt es nicht, auch
die giftigen haben ihren Zweck und
Nutzen.

Die erste Reinigung der Pilze
sollte noch im Wald erfolgen; der
Abfall trägt zur Düngung und Sporenverbreitung bei.

Wurden unter die genießbaren
Pilze Giftpilze gemischt und im gleichen Behälter transportiert, so ist
die gesamte Pilzernte als ungenießbar zu betrachten.

Die modernste und einfachste
Art der Haltbarmachung ist das Einfrieren. (Pfifferlinge eignen sich jedoch nicht!) Der geringste Geschmacksverlust wird erzielt, wenn
das fix und fertig zubereitete Gericht eingefroren wird.

ten Größenordnung eine etwas ungünstige Betriebsstruktur erkennen
läßt.
Die Verkaufsfläche für Nahrungsund Genußmittel in Innsbruck beträgt insgesamt 34.500 Quadratmeter, wovon 7700 bzw. 22 Prozent auf die fünf Großmärkte innerhalb des Stadtgebietes entfallen.
„Unterversorgte" Gebiete ergeben
sich unter Berücksichtigung eines
Fußwegeinzugsbereiches von 500
Meter, vorwiegend in Gebieten mit
geringer
Bebauungsdichte
im
Hangbereich, wie die Hungerburg,
Hötting-West-Hangbereich, Mühlau, Arzl-West und Vili; betroffen
sind somit etwa 5 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Insgesamt gesehen kann aber
als Ergebnis dieser Untersuchung die Nahversorgung mit
Nahrungs- und Genußmitteln in
Innsbruck als ausreichend bzw.
für weite Teile der Bevölkerung
sogar als sehr gut bezeichnet
werden. Ein interessanter Aspekt
ist auch, daß der Innsbrucker
bzw. die Innsbruckerin 74 Prozent, das sind drei Viertel aller
Einkäufe für den Lebensmittelund Haushaltsbedarf täglich tätigt, während die wöchentlich getätigten Einkäufe mit nur 11 Pro-

zent erst an zweiter Stelle mit einem großen Abstand folgen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß das Stadtentwicklungskonzept eine bedarfsgerechte und möglichst im Fußgängereinzugsbereich liegende Nahversorgung für die Bevölkerung in allen Stadtteilen vorsieht und die
Stadtgemeinde auch bereit ist,
entsprechende Initiativen zu einer optimalen Nahversorgung zu
setzen. Bei der Erstellung des
Jahreshaushaltes 1979 wurde
diesem Förderungsgedanken mit
einer Summe von 300.000 Schilling bereits Rechnung getragen.
Die Versicherung der Versorgung
mit Lebens- und Genußmitteln im
Wohnungsnahbereich sollte besonders durch drei Maßnahmen erreicht werden.
• Durch eine strukturell sinnvolle
Anwendung des §16 des Tiroler
Raumordnungsgesetzes, um übergroße Konzentrationen von Versorgungseinrichtungen, insbesonders
am Stadtrand, zu verhindern.

• Durch die Förderung der Errichtung neuer Nahversorgungsbetriebe in jenen Bereichen, die derzeit
als „unterversorgt" gelten.
• Durch die Förderung bestehender Läden, welche aus betriebswirtschaftlichen Gründen schließen
würden, wodurch eine Versorgungslücke entstehen würde.

INNSBRUCKER, VON
DENEN MAN SPRICHT
• M i t Entschließung des Bundespräsidenten wurde der langjährig in
der Generaldirektion der Stadtwerke tätigen Bediensteten Oberamtsrat Friederike Latumer der Berufstitel Regierungsrat verliehen. Die
Überreichung der Urkunde nahm
Bürgermeister Dr. Lugger vor.
• D e r Bundespräsident hat mit Entschließung vom 11. Juli 1979 dem
Oberarzt an der Univ.-Klinik für Innere Medizin Univ.-Doz. Dr. med.
Hans Kirchmayr den Berufstitel Außerordentlicher Universitätsprofessor verliehen.
• B e i der 16. Generalversammlung
der
österreichischen Unteroffiziersgesellschaft wurde Vzlt. Hermann Loidolt zum neuen Präsidenten der ÖUOG gewählt.

Festwoche der alten Musik
Vom 19. bis 25. August - Barocke Oratorien - Sommerakademie
(We) Innsbruck wird immer mehr zu
einem internationalen Zentrum der
Pflege alter Musik. Zum dritten Mal
veranstaltet heuer das Kongreßhaus gemeinsam mit dem Verein
Ambraser Schloßkonzerte eine
Festwoche alter Musik. Musiziert
wird ausschließlich an historischen
Plätzen und so die Tradition der höfischen Musik wiederbelebt: Im
prächtigen Spanischen Saal von

Eine Reihe bekannter Instrumentalisten
und hervorragender
Gesangssolisten bestreiten das Programm der Festwochen. Im Bild: Konrad Junghänel (Laute).

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1979/Nr. 8

Schloß Ambras, in der Innsbrucker
Hofkirche mit ihrer Ebert-Orgel, im
Stift Wilten und in der Dogana des
Kongreßhauses, deren Mauern
zum ältesten Theater nördlich der
Alpen gehörten.
Erfreulich ist das wachsende Interesse des Konzertpublikums an aJter
Musik, aber auch die Teilnahme an
der Akademie ist überwältigend. Mit
150 Teilnehmern aus 22 Nationen
ist das Limit längst überzogen. Internationale Anerkennung erfährt
die Festwoche auch durch üveMitschnitte des ORF, des Süddeutschen Rundfunks, der RAI und des
Israelischen Rundfunks.
Ein Blick in das repräsentative Programmheft überzeugt von der Qualität der Konzerte mit ihrer glanzvollen Besetzung. Das Eröffnungskonzert ist Marc Antonio Cesti und seinen Zeitgenossen gewidmet, es folgen das barocke Oratorium „Susanna" von Stradella, vokale und in
strumentale Kammermusik des 17.
und 18. Jahrhunderts, das Konzert
an der Ebert-Orgel, das HändelOratorium ,,L"Allegro, il Pensieroso
ed il Moderato" sowie ein GluckAbend, an dem die Ballettmusik
„Don Juan" und die Oper „Orfeo
ed Euridice" zur konzertanten Aufführung gelangen. Den Abschluß
der Woche bildet am Samstag, den
25. August, im Spanischen Saal
von Schloß Ambras das Schlußkonzert ausgewählter Teilnehmer
der 8. Internationalen Sommerakademie für alte Musik.
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