Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.12

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Leite 3

Gedenkrede für Mt-Landeshauptmann <3k.-R. kllois Grauh
Gehalten von UürcMlneister Dr. kllois lugger liei der Gememderatölihung am 1.^ VeZ. 195?
abwägenden lldellegung der llber.zeugung huldigle, daß aus Streu und Hader niemals positiue, fruchtbare Ergebnisse zu erwarten seien.
Was Landeshauptmann Granß fiir sein Land
Tirol, für die Lindernng der Rot. wo und in
welcher Form iinmer sie sich zeigte, für den Aufstieg der Wirtschaft, für die Hebung des Fremdenverkehrs, für die Erhaltung des sozialen
Friedens, für Ruhe. Sicherheit nnd Zufriedenheit im Lande, aber auch fiir das Tiroler Land
südlich des Brenners leistete, erfuhr von berufener Seite bereits eingehende Würdigung.
Als am 24. November die Stadt Innsbruck
von Landeshauptmann Grauß Abschied nahm,
gab die nach Tausenden zählende Tranergemeinde nochmals eindrucksvoll Zeugnis von der
Liebe und Verehrung, die die Innsbrucker ihrem
Landesvater allzeit gezollt hatten.
Sein Leben und Wirken gehörte ganz T i r o l
und nicht zuletzt seiner Landeshauptstadt I n n s bruck — Abschied von T i r o l nahm er, seinem
innersten Wunsche gemäß, in seiner engsten Heimat Rotholz, wo er nach einem arbeitsreichen,
erfüllten Leben nun feine letzte Ruhestätte fand.
Die Landeshauptstadt Innsbruck wird ihren
wohlwollenden
Freund,
Landeshauptmann
Alois Grauß, niemals vergessen und seiner stets
ehrend gedenken.

Vor Eingang in die helilige Tagesordnung
gedenkt der (^emeinderat der Laudeshauplstadi
Innsbruck in ehrender Trauer des verewigten
All-Landeshauptmannes von T i r o l . Ötonomieral Alois Wrauß. Räch langer 5^rantheit schloß
er ain Ä). Rovcinber in seiner .Heimat Rotholz
für immer feine Augen. Niemand tonnte ahnen,
daß sein Abschied vom Tiroler Volt, sein Abschied, der den Worten nach den krantheitsbedingten Verzicht auf die Wiederwahl als Landeshauptmann beinhaltete, i n Wahrheit bereits
ein Abschied fürs Leben war. S t i l l wie er
durchs Leben ging, still wie er in vorbildlicher
Pflichterfüllung nach dem Tode von Landeshauptmann Dr. I n g . Weißgatterer durch sechs
Jahre hindurch die Geschicke des Landes T i r o l
lenkte, ebenso still schied Landeshauptmann
Grauß, dem zeitlebens jeder Pomp und jegliches
Gepränge unlieb war, auch aus dem Leben.
Das Land T i r o l verlor in Landeshauptmann
Erauß den M a n n , der aufrecht und gerade, unbeeinflußt von jeglicher Tagesmeinung, nur
seinem Gewissen verpflichtet, mit starker Hand
alle auftauchenden Probleme anfaßte und in seiner ruhigen, sicheren A r t stets auch eine Lösung
fand. Eine Lösung jedoch in sachlicher, leidenschaftsloser Manier, denn Landeshauptmann
Grauß war immer ein Feind allen Streites
und Haders, da er i n seiner klar und nüchtern

Er ruhe in Frieden!

v o n l ) r . Karl

Innsbruck vor hundert Jahren
Dezember 1857:
ausschnsscs eine .Uommission ernannt, die sich mit dem
Projekt der Einführung der Gasbeleuchtung befassen
sollte.
m. wohnen dem Scelenamt für Andreas Hofcr in der Hof"
kirche der Statthalter und die Veteranen von Innsbruck
und der Umgebung bei.
lA. erfreut sich der Thomasmarlt eines guten Besuches. Es
werden namhafte Geschäfte in Schweinefleisch (das Kilo
von 2lì bis W Kreuzer), Flachs, gedörrten Birnen und
Holzwaren abgeschlossen,
ltt. meldet der „Bote", daß die anhaltend schone trockene Wüte
rungeinen so großen Wassermangel verursachte, daß die gro.
ße Spinn« und Webefabrik wegen Mangels an Wasserkraft

nicht mehr alle ihre Maschinen in Bewegung setzen lau»
und daher auch zur Nachtzeit arbeiten mich. Weiter heißt
es: „Auch hat dieser schöne Winter, der mehr an Italien
als an nnser äilima erinnert, eine Menge Krankheiten
im Gefolge, ll"in bedeutender Teil der Bevölkerung knin^
telt an einer hnrtnäckigen Grippe, die mitunter auch
einen typhösen Charakter annimmt, nnd unter den >tin^
dcrn in der 2tadt sowohl, als in allen Dörfern der Um
gcgcnd grassiert der Scharlach mitunter in bösartiger
Weise, während auch die Blattcru noch immer fortdauern." Ani 28. setzte dann anhaltender Schneefall ein.
berichtet der „Bote" über die Nnckfnhrung der Ambrascr
Sammlung: „Ten Vielen, welche sich für die Rückkehr
der Ambraser Sammlung nach Tirol interessieren, wird
es angenehm sein zn erfahren, daß ein weiterer Schritt
zur Berwirllichmdg ihres Wunsches geschehen ist. I n dev