Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.3

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbrucl

Nummci ll

der Isonzofront den linken Arm. 1932 promo- rat stellte Or. Mclzer an die Spitze der Gevierte Or. Mclzer an der Universität Inns- meindeverwaltung. Bürgermeister Or. Melbruck zum Doktor der Rechte und ergriff die Zcr hat sich außerhalb seiner Referate als ReBeamtenlaufbahn. Er w^ir Zunächst bei der präsentant der Stadtgemeinde Innsbruck die
Invalidenentschädigungs-Kommission tätig Vermittlung mit der Brsatzungsmacht vorund wurde später Regicrungsrat bei der T i - behalten. M i t viel Geschick und Takt hat er
rolcr Landesregierung, von 1Y35 bis 1938 es verstanden, ein glückliches Einvernehmen
war Or. Melzer Mitglied des Innsbruckcr mit dieser herzustellen. Oie Wahrung der I n Gemeindctages. 1938 wandte er sich, nach- teressen der Bürger unserer Stadt wurde Zudem er aus seinem Amte entfernt wurde, dem sehends durch das wachsende Verständnis seikaufmännischen Beruf zu. I m Oezember 1943 tens der französischen Besatzungsmacht erwurde er verhaftet und bis Zum Einmarsch leichtert.
der alliierten Truppen in Schutz- bzw. UnOie Führung der Gemeindegeschäfte ist
tersuchungshaft gehalten.
durch die derzeitige Zusammensetzung sicherOrei Tage vor dem Einmarsch der ameri- lich schwieriger geworden, als dies bis zum
kanischen Truppen hatte er die Freiheit er- Zeitpunkt der ersten Gemcinderatswahl im
langt und übernahm sogleich in schwerster Frühjahr I960 der Fall war. Keine Partei
Nachkriegszeit eine große Verantwortung. erzielte für sich die Mehrheit, auch in der
Es schien aussichtslos, die durch den Krieg mit Wiederholungswahl im Herbst des gleichen
seinen folgebedingtcn Erscheinungen einer- Wahres nicht. Es bedarf daher erst recht einer
seits und den Bedürfnissen der Besatzungs- bedingten Zusammenarbeit in der Gemeindemacht andererseits geschaffenen Schwierig- stube, wenn überhaupt eine gedeihliche Arkeiten zu beseitigen. Trotzdem, oder erst beit geleistet werden soll. Bürgermeister
recht wegen dieser Schwierigkeiten war es Or. Melker gab auch in dieser Hinsicht einen
das Bestreben des Bürgermeisters Or. Mel- Beweis des guten Willens und trug das seine
Zer, mit größter Umsicht Ordnung in die Ver- daZu bei, eine Atmosphäre zu schassen, die
waltung der Stadtgemcinde Innsbruck zu die Voraussetzung zu einer fruchtbaren Tätigbringen und ist ihm dies mit Hilfe seiner bei- keit war.
vom Jahre 1945 bis kurze Zeit vor seinem
den damaligen Mitarbeiter auch vollends gelungen. Nur allzuleicht ist man geneigt, die Tode galt sein Sinnen und überlegen dem
seinerzeit bestandenen Schwierigkeiten Zu ver- öffentlichen Wohle. Er kannte keine Rückgessen. Alle jene aber, die seit 4. April 1950, sicht gegen sich selbst. Noch auf dem KrankenZu dem Zeitpunkt also, an dem der provisori- bette, schon dem Tode geweiht, beschäftigte
sche Gemeindcrat auf Grund des Ergebnisses er sich mit den Angelegenheiten der Stadtder L^andtagswahlen 1945 proportional Zu- verwaltung und ließ sich immer wieder über
sammengesetzt wurde, mit Or. Melzer zu- den Stand der Geschäfte berichten.
sammenzuarbeiten Gelegenheit hatten, könOie Wertschätzung, dio sich Bürgermeister
nen ermessen, wie groß sein Anteil an dem Or. Melzcr erworben hatte, reicht weit über
Wiederaufbau unserer Heimatstadt ist. wenn den Rahmen unserer Heimatstadt hinaus.
heute das Lieben in Innsbruck wieder nor- Als Mitglied der Geschäftslcitung des Dsterr.
mal verläuft und die Stadtverwaltung um- Städtrbundes erwarb er sich diese genau so
sichtig ihre Aufgaben erfüllt, dann müssen wie als Abgeordneter des Tiroler Landtageswir dem verdienstvollen Bürgermeister für
Aufs tiefste erschüttert, vernahmen wir
seine Tätigkeit im Oienste der Allgemeinheit während einer Stadtratssihung am Montag
volle Anerkennung zollen.
die traurige Nachricht, daß Or. Melzer, der
Oer provisorische Gemeinderat der Landes- für kommunalpolitische Fragen ein so großes
hauptstadt Innsbruck, wie auch der im Früh- Verständnis hatte, in der Vollkraft seiner
jahr bzw. Herbst 1950 gewählte Gemeindc- Jahre, kurz nachdem er das 53. Gebens-