Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.7

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 6

erfrischende und belebende Note in das sonst ziemlich
nüchterne Stadtbild des neueren Innsbruck brachte.
Anderswo hat >man diese städtebaulich bedeu!s.ime
(Ligenschaft fließender oder stehender größerer Wasser
flächen gestaltend verwendet. Es sei nur etwa an die
Partien an der Isar oder beim Schloß Nymphenbnrg
in München erinnert, an die malerischen Parta nla
gen Wiens oder Düsseldorfs, an die erquickend klaren
Straßenbächlein im Bild der Altstadt zu Freiburg i.
Br. Letztere stellen nichts anderes als alte, geschickt
umgestaltete Ritscheu dar, die, heute ihrer ursprünglichen Bestimmung entkleidet, vorwiegend nur mehr
ästhetischen Zwecken dienen.
Die Geschichte der kleinen S i l l ist nnnmehr beendet.
Die Bombenangriffe des letzten Krieges haben sie so

Nummer ?

gründlich zerstört, daß sie, uicht mehr imstande, Nasser
;n führen, nur mehr die Nolle einer übelriechenden
Ablagernngvstätte für Schutt und Unrat bildete. Der
(^eineinderat hat die Zuschüttuuss des Kanals be
schlössen. Die Interessenten, welche "bisher die Wasser
traft des Kanals nützten, legen wcnig Wert ans des
sen Wiederinstandsetzung, da sie die nötige straft für
ihre technischen Betriebe heute einfacher und billiger
als elektrischen Strom beziehen können. Die Ttadt
ihrerseits kann die hohen Kosten >X"r Ausbessernngsarbeiteu, wie der weiteren Erhaltung ebenfalls nicht
tragen. So muß Innsbruck eines seiner ältesten bau
lichen Wahrzeichen, ein nicht alltägliches Baudenkmal
des Mittelalters auf technischem Gebiete, verlieren.

Innsbrucks Firmen auf der Ausstellung der mediz. techn. Industrie
Für die Dauer des FortbWunaMurses der medizinischen Fakultät sowie der ersten österreichischeu
Krebstagung (14. bis 19. I n n i 1949) fand in den
weitläufigen Gängen des Ostslügels der alten Universität eine von zahlreichen heimischen Finnen der
pharmazeutischen und mcdizinisch"-tcchnischen Industrie beschickte Ausstellung von Heilmitteln, Inftrnmenten und ärztlichen Bedarfsartikeln statt. Ihre
Veranstalter waren die Ärztczcntrale Wien nnd das
der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Iunsbrnck.
Gleich am Eingang wurde in einem nach den Angaben von Stadtphyftkus Dr. S t ei d l angefertigten
Nioscndiagramm die Krebsstcrblichkeit der Jimsbruckcr Vevölkernng in den letzten 15 Jahren veranschaulicht. Daraus ergibt sich die erschreckende Tatsache, daß ein Fünftel der in Innsbruck Verstorbenen einem Krebsteiden erlegen ist.
Nntcr den 60 ausstellenden Firmen — zu denen
noch vier Verlage nnd Buchhandlungen kamen —
hatten z w ö l f ihren Sitz in Innsbruck und weitere
zehn in anderen Tiroler Orten. Von den Firmen für

ärztliche Bedarfsartikel Zeigte it. a. I n g . Alfons An
dreatta elektrische Geräte, Alois Danner orthopädische Apparate, die Glasbläserei Kourad Pankratz
Glasinstrumente, das Kleiderhans Johann Pipal
ärztliche Berufskleidung und die Dcntaldepots Karl
Koch nnd Nemo Marzani zahnärztliche Behelfe. Besonderes Aufsehen erregten die lebenden Giftschlan^
gen, die der bekannte Schlaugenzüchter Psenner zeigte.
Aus dem Gift der europäischen Sandvipcr (Vipera
2mrno6-/te8) wird u. a. eine Einreibung hergestellt,
die sich bei verschiedenen ErkraMmgen wie Ischias,
Heusicber, rheumatischen Beschwerden usw. bewährt.
Ihre Herstellung besorgt die „Alte Hosapothcke beim
Goldenen Dach!" M a g . Winter), HerzoMriedrich^
Straße 19. Writers stellten zahlreiche Heilmittel für
Leiden der verschiedensten Art aus: Die Arznei mi Urgesellschaft „Anstropharm" .(Dr. EsMr n. Co.),
Haydnplatz 5—7, die Biochemie Ges. m. b. H., I n n s brnck-Knndl, die Saggen-Apotheke (Mag. pharm. A.
Breuer), das chcm. pharmaz. Laboratorium „Nhymopharm", Meinhardstraße 8, und die Karl Weber

K. G.

Dr.

K. Sch.

K.

Innsbruck vor hundert Jahren
Juli 1849
?lnfangs des Monats wird in einem Saale der Universität den Kunstfreunden ein elcctromaqnctischcr Telccn".iph,
„jenes merkwürdige Instrument, das einen Bericht in einer
Sccunde 04.000 Meilen weit befördert", vorgeführt. Die
Experimente wurden täglich angestellt; eine Person hatte
24 Kreuzer zu bezahlen.
2. macht das Kaiscrpaar einen Ausflug nach Slams;
4. wird im „Voten" die Einführung von Kollegiengeldern

an der Universität erörtert. Bis dabin gab eo an der
hiesigen Universität leine Kollegiengelder. Ein Großteil der Studierenden war arm: „Doch gerade ans der
Mitte dieser armen Studenten sind in jedem Fache
menschlichen Wissens ausgezeichnete Mäuuer hervorgegangen; Tirol kann stolz auf seine „Pettclstudentcn"
sein, mag man ans die Vergangenheit Rücksicht nehmen oder auf die jetzigen Würdenträger ill Kirckc und
Staat einen Blick werfen." Zum Abscblnsi wird crllärt: „Allein ;nm Wohle unseres 5tron!andeo können