Innsbruck Informiert

Jg.1995

/ Nr.4

- S.38

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INNSBR

Stellungnahme der Fraktionen zur
Seniorenpolitik in Innsbruck
Alte Menschen stehen oft im Abseits. Die Angebote des modernen Lebens
sind vielfach auf die Jugend zugeschnitten. Die Stadt Innsbruck setzt im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles daran, den Alltag der älteren Mitbürger zu erleichtern. Wie sehen die im Innsbrucker Gemeinderat vertretenen Fraktionen die Situation der Seniorinnen und Senioren. Wo liegen die Schwerpunkte der künftigen Arbeit?

Auch alte Menschen
haben Rechte
Zur Zeit ist jede
fünfte
Innsbruckerin, jeder
fünfte
Innsbrucker älter als
60 Jahre, in etwas mehr als einer Generation wird
schon jede/r dritte Innsbrucker/in das
60igste Lebensjahr überschritten haben.
Für die Gemeindepolitik ist Handlungsbedarf angesagt, wollen wir nicht in wenigen Jahren vor überquellenden Altersheimen und mangelhaft versorgten alten
Menschen stehen. Dabei müssen wir beachten, daß es der vorrangige Wunsch
der meisten alten Innsbrucker7innen ist,
so lange wie möglich zu Hause in ihrer
Wohnung zu bleiben. Eine konsequente
städtische Altenpolitik muß daher neben
gut ausgestatteten Heimen eine Vielzahl
von ambulanten Diensten, die ins Haus
kommen, anbieten. Diese können von
der diplomierten Krankenschwester bis
zum pensionierten Handwerker, der Reparaturen durchführt, reichen. Zwar gibt
es zur Zeit auch schon einige Organisationen, die in diesem Bereich arbeiten,
aber die alten Menschen und auch die
pflegenden Angehörigen besitzen häufig
viel zu wenig Information darüber. Die
passenden Hilfsdienste schnell und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen
muß unser Ziel sein!

Seniorenpolitik gemeinsam mit den Senioren
Die Arbeit vieler Senioren,
erfahrener und
engagierter
Frauen und
Männer, ist für
unsere Stadt

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unersetzbar. Eine Stadt, die sich künftighin verstärkt um die Anliegen und
Nöte der Senioren bei Planung und
Gestaltung im Verkehrs-, Wohnungs, Sportanlagen- und Begrünungsbereich annimmt, braucht auch vermehrt
ihre Mitarbeit. In diesem Sinne sollte
ein Seniorenforum in Zusammenarbeit
mit den anderen Institutionen diese Aktivisten ansprechen und mit Ihnen Einsatzmöglichkeiten und entsprechende
Organisationsformen beraten und erarbeiten. Ungeachtet dessen wird im
Zuge der Schaffung der Rahmenbedingungen für unsere älteren Mitbürger
der Bereitstellung von Seniorenwohnungen für ältere Ehepaare und Alleinstehende besondere Bedeutung
zukommen, wie dies z.B. am Areal des
Campingplatzes Reichenau geschieht.
Die Seniorenstuben der Pfarren, des
Seniorenbundes und des Pensionistenverbandes leisten wertvolle und
wichtige Seniorenarbeit. Ihre Förderung wird uns weiter ein besonderes
Anliegen sein.

Nächstenliebe nicht
verstaatlichen!"

Innsbrucker
Volkspartei

Leitidee der Seniorenpolitik in Innsbruck ist der rüstige und aktive ältere Mitbürger, der
solange wie möglich in seiner gewohnten Umge-

bung bleiben kann.
Seit über 25 Jahren ist die Innsbrucker
Volkspartei politisch verantwortlich für
die Senioren- und Sozialpolitik der
Stadtgemeinde. Meilensteine in den vergangenen Jahren waren der Ausbau der
ambulanten sozialen Dienste, die Gründung des Sozial- und Gesundheitssprengeis Innsbruck-Stadt, die Privati-

sierung der Wohn- und Pflegeheime im
Innsbrucker Sozialfonds und die Erstellung eines Altenhilfekonzeptes.
Das Altenhilfekonzept liegt nunmehr
nach einer umfassenden Bestandsaufnahme aller sozialen Leistungen, einer
Prognose der demographischen Entwicklung und der Formulierung der Zielsetzungen vor.
Lebendige Selbsthilfe, wirkungsvolle
Entlastung der familiären Netze, Sicherheit und Versorgung, umfassende
und zugängliche Information, stadtteilbezogene und vernetzte Angebote in integrierten Stadtteilzentren, Rehabilitation vor Pflege, Verstärkung der ambulanten Hilfsformen und Modernisierung
der vorhandenen stationären Einrichtungen sind die vorrangigen Ziele.
Für die Zukunft wird in der Seniorenpolitik der Stadt der Grundsatz gelten:
Gestützte Selbst- und Nachbarschaftshilfe werden mehr denn je erforderlich
sein, um das Alter in unseren Städten
menschlich erleben zu lassen und zu finanzieren. Die Nächstenliebe darf nicht
verstaatlicht werden.

Für seniorengerechte
Verkehrsgestaltung
In jüngster Zeit sind
zahlreiche Senioren
auf uns Freiheitliche
zugekommen, mit
Schwierigkeiten,
die ihnen vor allem
der Straßenverkehr
und die Verkehrsregelung bereiten. Schwierigkeiten bereiten Schutzwege bei Kreuzungen, die zu
nahe im Kreuzungsbereich angelegt
sind. Ältere Straßenverkehrsteilnehmer
werden durch den oft unübersichtlichen
und raschen Abbiegeverkehr gefährdet,
und es ist nachweislich schon mehrmals
zu Unfällen gekommen.
Ein eigenes Problem ist der Parkstreifen in der Museumstraße. Durch dessen
Anlage zwischen Haltestelle und Radweg kommt es wegen der natürlichen
Sichtbarriere zu einer Gefährdung des
Fußgänger- und Fahrradverkehrs. Diese
Beispiele veranlassen uns Freiheitliche,
^^t^^
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INNSBRUCK INFORMIERT - DEZEMBER 1995