Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.4

- S.5

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Dic stadtlschcll .

ill

Von Dr. Herinann Nettniever.
Die ^liuc-ergancn >o!lc>l die hauoliche ^ » ^ e l n i u g der

Kinder in» vorschulpflichligen "Alter unterstül^en und
gleichzeitig alo lörperlicke und geistige Vorberciiung
für den Schulunterricht dienen.
Zu diesem urspruuglicl" gedacluen ^n^ecl der Schai
fung dieser ?lnstalten koinnlt in der gegenwärtigen
Zeit oer Nachkriegt o, gen noch hinzu die graste Wohnllugonot n»d dir erhöhte Beanspruchung insbesondere
der Frailen und Mütter bei der Beschaffung der
Lebensmittel und andere mehr. All diese Umstände
lasscil es für die Mütter derail als große Wohltat erscheinen, lvenn sie ihre Kleinkinder während des Großteiles des Tages in guter Betreuung eines Kindergartens wissen.
Diese Umstände haben die Ttadtgemcinde Innsbruck
bowogcn, gleich nach dem Zusammenbruch im Jahre
1!)45 alle Hebel in Bewegung zu setzen, nm die ehemaligen städt. Kindergärten sobald wie möglich wieder
zu eröffnen, bzw. neue derartige Anstalten in jenen
Stadtteilen in Betrieb zu nehmen, welche bisher keinen
Kindergarten hatten. Die Schwierigkeiten, welche sich
diesem Vorhaben entgegenstellten, waren zwar sehr
groß, aber nicht unüberwindlich. Die schwerste Klippe,
au welcher manches Projekt scheiterte, war und bleibt
bis hente die R a u m f r a g c.
Der Neubau vou eigeuen Gebäuden für Kindergärten ist ja begreiflicherweife vorläufig nicht möglich und
so mußten eben verschiedene Bchclfslöfungen gefunden
werden, um die notwendige Anzahl solcher Anstalten
eröffnen zu können. So winden unter anderem fogar
Räume eines Gasthauses genommen. Dadurch, daß Groß-Innsbrnck mit den
umliegenden, früher selbständigen Gemeinden keine
gleichmäßige Bevölkerungsdichte und keinen einheitlichen Verbauungsplan aufzuweifcu hat, kaun bei der
Gestaltung nener Kindergärten nicht schematised vorgegangen werden, sondern muß auf die vorhandenen
räumlichen Gegebenheiten wie auch auf den voraussichtlichen Bedarf Rücksicht geuommen werden. Am
besten bewährt hat sich im eigentlichen Stadtgebiet die
Schaffung für sich selbständiger Kindergärten, während
in den Randgebieten zwcckmäßigerwcise diese Anstalten
mit den Schnlen gemeinsam betrieben werden. Dies
ist bei den kleineren Kindergärten deshalb besonder?
vorleilhasl, weil dadurch die Betriebskosten für Heilung, Beleuchtung und Anfränmearbeiten durch den
gemeinsamen Betrieb mil der Selmle bedeutend verbilligt werden. Soweil Icinc feststehenden (^"bände
zur Verfügung standen, wurden behelfsmäßige Baracken znr llnterbringnng der >iindergärten verwende!.
Daß auch solche vorühcraehende Notbehelfe mit Viebe
zur Saehe einen freundlichen Eindruck lnaä)en können,
wird jedermann bei einem Bcsnch des städt. Kindergartens S iglanger oder des Pfarrfindergartens ^t,Gc^
org bei den Allerheiligenhöfen feststellen können.

>>, ^ou deu vor 5e>n .->»»alnmenbruch hcl>i bis ins I l n >e>iuulal und auch in« ^beriunla! n"urden von den Augehörigen deo Sladlsclullainlev in inubevoller Kleinarbeit die entlegensten Dörfer aufgesucb! und init Zustinlmnng der Befatzungobehördeu und dev Viqnidierungoamtes Tiscke nnd Sessel, Bäxlc und Trubcn nnd
alleo brauchbare Spielmaterial der ehemaligen NSV.Vandlindergärten^usannnengetragen, um «n der schiverbombenbesckädigten Landeshauptstadt die Kindergärten möglichst rasch wieder in Betrieb setzen zu können.
Anch früher städt. Inventar war während des Krieges
ans das Land verlagert worden und wurde nun wieder
;nrückgeholt. Diesen Rücktransportcn war nicht immer
ein voller (5rfolg beschicden, da manche ^ahrt wegen
Benzinmangcls, wegen Vertchrsschwierigkeiten oder
sonstiger Hemmnisse immer wieder verschoben werden
mnßte. Diese Art der Beschaffung von Inventar wird
auch jem noch fortgeführt, da eo bioher leider nickt
möglich war, Tischlerwerkstätten ausfindig zu inachcn,
die sich bereit gefnnden hätten, Kindergarteninvcntar
in größerer Menge nen anzufertigen. M i t den gleichen
Schwierigkeiten haben natürlich auch die derzeit in
^nnobruck bestehenden sechs Privatkindergärten zu
kämpfen, welckc das Netz der städt. Kindergärten in
zweckmäßiger Weise ergänzen.
Was den P e r s o n a l stand in den städt. Kindergärten betrifft, fo ist diefcr dem starken Bedarf entsprechend feit 194") im Zuge des weiteren Ausbaues der
Anstalten im ständigen Steigen begriffen und beträgt
derzeit:
23 Kindergärtnerinnen,
16 Helferinnen,
5 Praktikantinnen, somit insgesamt I I Personen.
Den Grundstock der Leiterinnen bilden die seit vielen Jahren bereits bei der Stadtgemeinde tätigen
Kindergärtnerinnen, welche während des Krieges zumeist in anderen städt. Ämtern verwendet wurden.
Nachwnchskräfte aus dem staatlichen Kindergärtnerinuenfeminar leisten bereits praktischen Dienst an den

städtischen Anstalten.

Seit dem Zusammenbruch im M a i !".»!", sind folgende städt. Kindergärten eröffnet worden ^
Kindergarten St. Nitolauc-, ^i"ustraße ".»7, inil !»l2
Bindern,
Kindergarten SchlacbiboN"Iocl, ^>^h. ^»gcn-Str. 25,
mit ?:> Kindern,
Kindergarten Mühlall, .»?anptpl, ^>, inil ">:! Bindern,
Kindergarten I g l s , Villa Rößler, init :l<> Bindern,
Kindergarten Pradl, Pembaurstraße 20, mit 201
Kindern,
Kindergarleu ^reiheiligcu, ^abnstraße 7, mit 132
Bindern,
Kindergarlci, Rolling-West, ,vürstenweg 3, mit 70
Die Schwierigkeiten bei der V e f c h a f f ll n g v o n
I n ve n t ar
nnd
B e s c h ä f t i g n n g s in a t e - Kindern,
r i a l ware» ziemlich groß nnd mußte mit allen
Kindcrgarlcn ^iglanger, Schulbaracke, mit 40 K i n Kräften aenachtcl N"erden, das brauchbare Ma!eria! so
dern,