Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.3

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innobluck

die eine Ehe eingingen, war die stärkste Gruppe jene
der Franzosen ( 3 D , von denen ^ ! eine Österreicherin
heimführten.
Bei den Ge b u r t e » tritt die günstige Wendung
in der Bevölkerungsbewegung am deutlichsten hervor.
Während im Jahre 191.") in Innsbruck ! 7 l 3 Lebendgeburten zll verzeichnen waren, stieg dicfc Zahl im
Jahre 1916 auf 2421, was einer Steigerung gegen
das Vorjahr um 41.33 A entspricht. Der in Kriegsund Nachkriegszeiten immer schon beobachtete Knabcnüberschnß hält immer nock a n ; von den Lebendgeborenen waren 53 A Knaben nnd 47 ^ Mädchen. Bei
den Totgeburten war das perzentucllc Verhältnis binsichtlich des Geschlechtes gerade umgekehrt.
Hinsichtlich der Legitimität der Geburten zeigte sich
zwischen den ortsansässigen und ortsfremden Müttern
ein gewisser Unterschied. Von 1668 ortsansässigen
Müttern wurdcu 395 Kinder unehelich geboren
(23.67 A ) , von 753 ortsfremden Müttern 188 unehelich (25.13 A ) .
Von den 50 Totgeburten des Jahres 1946 entfielen
32 auf ortsansässige Mütter, bicvon waren l l Geburten (31.38 ^ ) unehelich.
Was die Reihenfolge der Geburten in der gleichen
Ehe betrifft, konnte festgestellt werden, dasi die Hälfte
aller Lebendgeborcncn Erstgeburten waren, ein Viertel
betrafen das zweite, ein Achtel das dritte und ein
Zwanzigstel das vierte Kind. Kinder in höherer Reihenzahl kamen verhältnismäßig wenige vor.
Mehrlingsgcburtcn
im konkreten Falle Z w i l lingsgebnrten lebender Kinder — ereigneten sich im
abgelaufenen Jahre 28mal. Hiebei gab es 15mal Bnb
nnd Mädel, 9 männliche und 4 weibliche Zwillingspaare. Sechs dieser Paare kamen unehelich zur Welt,
die jüngste Mutter von Zwillingen gehörte dem Gebnrtsjahrgang 1928, die älteste jenem von 1903 an.
Der Geburtenüberschuß der ortsansässigen Bevölkerung des Jahres 1946 betrug bei 1668 Lebendgeburten
und 868 Sterbefällen 800 Köpfe, ein günstiges Ergebnis, wie es in nnserer Stadt seit 1942 nicht mehr zu
verzeichnen war.
Wenden wir uno nnn der Betrachtung der
S t e r b e f ä l l e zn.
I m Jahre 1945 entfielen auf 1000 Köpfe der Bevölkerung 16.20 verstorbene Personen, im Jahre 1916
sank diese Zähl auf 14.96. Die Gesamtzahl der Sterbe-

Nummer :l

sälle beirna, im Jabre l!»l bievon waren ^68 Ortsansässige und l l l Ortsfremde. Dieser Fall zeigt deutlich, wie scbr die Sterbeziffer einer größeren Stadt durch die aus der Umgebung die Klinilen und Sanatorien aussuchenden
und bicr oft versterbenden Ortsfremden belastet wird.
Ein Drittel der Sterbesälle des Vorjahres betraf somit
Personen, die ihren ständigen Wohnsitz nicht in I n n s bruck hatten.
Hinsichtlich des Zahlenverbältnisses der Geschlechter
standen bei den Ortsansässigen l!8 Männern 120
Franen gegenüber; größer war auffallenderwcifc der
zahlenmäßige Unterschied bei den Ortsfremden, wo
248 verstorbene Männer nnd 166 Frauen verzeichnet
wurden.
Ein besonders schmerzliches Kapitel ist das der I n gendstcrblichkeit, und hier wieder das der Säuglingssterblichkeit. I m Jähre 1946 starben in Innsbruck
178 Kinder vor Erreichung des ersten Lebensjahres,
das bedentet, daß von je 100 Lebendgeborencn des
Kalenderjahres 7.35 Säuglinge Vcrstarben. Gemessen
an der SänglingS-Sterblichteits">iffcr der Zeit vor
dem zweiten Weltkrieg < Österreich, Durchschnitt 9 A )
ist jedoch anch auf dicfem Gebiete ein erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen.
Zieht man die Sterbefälle mit Ausschluß der Ortsfremden in Betracht, so gelangt man naturgemäß zu
wesentlich günstigeren Ziffern. Bei ^ 6 ^ Todesfällen
O r t s a n s ä s s i g e r ergibt sich sodann eine Sterbeziffer von 10.12 "/""; bei 97 Stcrbefällen von Kindern
ortsansässiger Mütter eine Säuglingssterblichkeit von
5.81 Prozent. Die Sterblichkeit der Kinder nach Vollendung des ersten Lebensjahres war erfreulicherweise
sehr gering und betrug bei den Kindern von zwei bis
unter sieben Jahren 16 Sterbefälle (0.24 Prozent der
Altersgruppe), bei jenen von sieben bis unter 14 Jahren 13 Sterbefälle (0.15 Prozent der Altersgruppe).
Ein Blick auf die Todesurfachen bei sämtlichen A l tersgruppen belehrt uus, daß allen voran die Geißel
der Gegenwartsmenschheit steht: der Krebs. I n größcrem Abstände folgt dann die Tnberknlofc, die organisckcn Herzkrankheiten, Gehirnblutung und Lungenentzündung.
Sehr ansehnlich waren im abgelaufenen Jahr»," auch
die Todesopfer durch Verunglückung, banptsäeblich
durch Verkehrsunfälle.

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck im Jahre 1946
Die vierte Gemeinderatssihung berief der Bürgermeister auf 24. Oktober 19 l<; cin. Zn Beginn stellte
S t R . Klappholz eine Anfrage über die Heimtebrcrstelle in der Museumstraße, zu der der Bürgermeister
Stellung uahm. Es folgten Anfragen des G R . Loreck
und Genossen über Wohnungsfragen, des S t R . Thoma und Genossen über die Behebung der Bombenschäden im Stadtgebiet nnd über die Bildung eines
Plannngsfachbeirates, des GR. Würtelc über die
Schnttränmaktion im Stadtgebiet, des G N . Weber ebenfalls über die Wohnungsfrage, des G R . Pcttaner über die Bildung eines Unterausschusses ^ur Behandlung von Wohnnngsangelegenbciten.
S t R . Wilbergcr und Genossen stellten im Namen
der drei Parteien zur Ernährungsfrage einen Dring-

lickkeitsantrag, der als nencr Pnntt anf die Tagesordnung genommen wurde. GR. Pettauer sehte sich
für die Bildung von Prodnltionsausschnssen nnd für
den Ausbau der Handclsbeziehnngen mit allen Staaten ein.
Der Bürgermeister berichtete, daß im Sinne eines
in der Gemeinderatsswung am <». ^uni !".»!<» eingebrachten Antrages die Grabstätte des Altbürgermcisters Franz Fischer zum Ehrengrab der Stadt I n n s bruck erklärt wurde. Er sprach weiter über die unentgeltliche Beistellung vou Lehrmitteln, über Verbesserungen im Kind er beim M a r i a l v l i nnd im Fraucnaltersbeim in Hotting sowie über den Anfban zerstörter Hotels.
Die nene ^anlinie des Landbansplanes winde ge-