Innsbruck Informiert

Jg.1995

/ Nr.2

- S.7

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INNSBR

Verkehrskonzept mit Augenmaß:
Es gibt keine Alternative!
„8 Wochen bis Fertigstellung" kündet die Info-Säule über der Altstadt-Garage: Am 25. November sind die Bauarbeiten am Marktgraben, Innrain und in
der Bürgerstraße abgeschlossen. Auch die östliche Museumstraße beim Europahaus ist dann fertig. Das ist, ehe die Planung für die Umgestaltung der
Maria-Theresien-Straße zur Fußgängerzone beginnt, das letzte Großbauvorhaben im Zuge der Neuorganisation des Verkehrs in Innsbruck: Die Geduld
der Bürger wurde - und wird noch immer - auf eine harte Probe gestellt...
„Das Verkehrskonzept ist tot", sagen
die einen. „Es wurde leider total verwässert", klagen andere. Niemand
scheint zufrieden! Warum also hat sich
die Stadt dieses Ärgernis angetan?
Deshalb: Weil ohne grundlegende
Umgestaltung der Verkehrsorganisation
der Kfz-Verkehr in Innsbruck längst zusammengebrochen wäre. Wir vergessen leider allzu rasch: Es ist erst gut zwei
Jahre her, daß man in der Stoßzeit 15 bis
20 Minuten brauchte, um mit dem Auto
durch die Museumstraße zu fahren (unser Bild stammt aus dem August 1993).
Die Staus, die es heute gibt, sind größtenteils durch Baustellen verursacht. Und
deren Ende ist absehbar.
Die Ursache der Probleme ist leicht
erklärt: Der Pkw-Bestand in Innsbruck ist
in den letzten zehn Jahren um fast ein
Drittel auf 46.140 (1994) angestiegen;
auf 1000 Einwohner kommen 390 Pkw!

Dieser Wert liegt bereits deutlich über jenem, den man in den Achtzigerjahren als
„Sättigungsmotorisierungsgrad" bezeichnet hat. Fast ebenso stark nahm
die Zahl der Berufseinpendler zu: Von
22.500 (1981) auf 28.900 (Volkszählung
"91); davon kommen zwei Drittel mit dem
Auto. Die Folge: Es gibt zu viele Pkw für
den vorhandenen Straßenraum. Die Mobilität der Bewohner, Kunden und Besucher drohte, „im Stau zu ersticken". Eine Reglementierung war unumgänglich.
Ihr Grundgedanke: Mobil ist man nicht
nur mit dem Auto, sondern auch zu Fuß,
mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie müssen attraktiver werden, der Pkw-Verkehr hingegen gehört
beschränkt auf das für die Stadt und ihre Bewohner notwendige Ausmaß: Genau darauf zielt das Verkehrskonzept.
„Jetzt zahlt man für"s Parken; die Stadt
hat vom Verkehrskonzept nur verwirk-

Mit bis zu
23.000 Kraftfahrzeugen
pro Tag war der
Straßenzug
MarktgrabenBurggrabenMuseumstraße
früher eine
„innerstädtische
Hauptdurchfahrtsroute" - künftig
werden es
attraktive, gut
erreichbare
Einkaufsstraßen
sein. (Foto: Murauer,
August "93)

INNSBRUCK INFORMIERT - OKTOBER 1995

licht, was ihr Einnahmen bringt", hört
man immer wieder. Falsch: „Die Stadt"
verdient dabei gar nichts. Die Einnahmen sind geringer, als die meisten glauben, und was von ihnen übrig bleibt, fließt
nicht in die Stadtkasse, sondern in den
Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel.
Ohne Parkraumbewirtschaftung wäre
der motorisierte Individualverkehr nie in
den Griff zu bekommen. Sie ermöglicht
es, daß man heute in der Innenstadt für
jene Einkäufe und Besorgungen, bei denen man auf den Pkw nicht verzichten
kann, wieder einen Parkplatz findet.
Mit Ende des Umbaues Museumstraße-Marktgraben-Innrain werden
nicht nur diese Straßen für Einkäufe attraktiver, sondern auch die öffentlichen
Verkehrsmittel: Die Fahrzeit der Durchmesserlinien, die dann in beiden Richtungen über diese Route geführt werden, wird verkürzt. Am Innrain entsteht
ein „Bahnhof" für Busse und Straßenbahn. Von hier ist es ein Katzensprung
zur Altstadt, zur Markthalle, zum Finanzamt, sogar zur Klinik. Die Mobilität der
Menschen wird gewinnen.
Wie geht es weiter mit dem VKZ? - In
den Wohngebieten wird es neue TempoBitte lesen Sie weiter auf Seite 8