Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.2

- S.3

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Nummer 2

Dcr

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der

dcr ^(NldcSl)anptstadt Inilöbrnck iln Jahre

(5ine zn"eiie Silking fand ain <>. ^nn> !">! falls im Mnsikvcreinofaale stall.
Nach vcr nacbträglicben Angclobnng der Frau GR.
Maria Napoldi erklärte der Bürgermeister,
daß bis ^nn< Iiltrafttreten einer neuen Gemeindeordnung jcnc ani> dcm Jahre l"»2l gelte. <5s folgten ein
Dringlichkcitoautrag des Bgm.-Stellv. Kolter und
eine Anzahl anderer Anträge.
Der Dringlickleitoantrag über dic ()rnährungsfragc wurde in die Tagesordnung eingereiht, die übrigen Anträge wurden den zuständigen Ausschüssen
zugewiesen.
Der Gcmcindcrat beriet hieraus die Punkte der
Tagesordnung und gelangte zu folgenden Vcschlüsscn.
I n den Nnvereinbarkeitsaussclulsi werden gewählt:
S t R . Dr. Greitcr ( O V P . ) , G R . Rapoldi l S P Ö ) ,
O^N. Pcttauer ( K P Ö ) .
I n den Ausschuß für dic Angelegenheiten der
Kunst, der Wissenschaft und der Kultur werden gewählt: T t R . Dr. Grcitcr, G R . Lorcck und GR. Dipl.I n g . Mayr ( O V P . ) , S t R . Klappholz und GR. Dipl.I n g . Kunnner ( S P O ) .
Der Bürgermeister wird ermächtigt, für den Wiederaufbau vorschußweise Gelder zur Verfügung zu
stellen oder dic Haftung für Darlehen zu übernehmen,
wobei die Belastung für beide Titel eine M i l l i o n nicht
übersteigen darf.
Der Gemeindcrat setzt die Bezüge des Bürgermeisters, der Bürgermeister-Stellvertreter nnd der Stadträte fest.
Dem Bnnd der Opscr nationalsozialistischer Unterdrückung wird eine Subvention von 20.000 Schilling
bewilligt. lLin Antrag des GR. Wintelc, weitere
20.000 Schilling zu bewilligen, wird dem Finanzausschuß zugewiesen.
Der „Stiftung zum ewigen Gedenken der vier
Kaifcrjäger-Rcgimcnter" wird eine Subvention von
monatl. 1000 Schilling zur Deckung von 50 Prozent
der Aufwandskosten bewilligt.
Die Beteiligung an einer zu gründenden österreicbiscken Scefahrtsgefellscbaft wird abgelehnt.
Nach einer ausführlichen Wechselredc beschließt der
Gcmeindcrat, einen Ausgleicbsfond znr Verbilligung
von Vebenomitleln für minderbeinilleltc Bcvölke-

Inn?l>rucko >n schaffen, wobei ein M i n von 120 Schilling monatlicb, dazu für
jedes Kind :l0 Schilling als Grundlage festgesetzt
wird. (Dringlicbkeitsantrag zur (5rnähruugssragc.)
(5s solgt eine allgemeine Aussprache über den Hausl^altoplan 1V46, der dem ,vinanzausscl>»s! "^nr Bearbeitung zugewiesen wird.
Nach einer vertraulichen Beratung über Einquartiernngsfragcn schließt der Bürgermeister die Sitzung.
Am 25. J u l i 1946 trat der Gemeinderat wiederum
im Mnslkvereinvsaal zu seiner dritten Sitzung zusammen.
Zunächst wurde eine Anzahl Anträge und Anfragen gestellt und, soweit sie nicht sofort beantwortet
wurden, den zuständigen Ausschüssen zur weiteren Bearbeitung zugewiesen.
Als erster Punkt der Tagesordnung wurde hierauf
der Haushaltsplan der Landeshauptstadt für das
Jahr 1946 behandelt. Der Reihe nach wurden die
(5"inzelpläne durchbcraten, dazu gestellte Anträge dem
Finanzausschuß zur weitere» Bearbeitung zugewiesen. S t R . Wilbcrger stellte eine Resolution zur Ernährungslagc, die geschäftoordnungmäßig dem Bürgermeister zugewiesen wurde. Feruer beantragte S t R .
Nilbcrgcr eine (3ntschlicßuug, daß Verhandlungen
aufgenommen werden sollen, damit die Sparkasse der
Stadt Innsbruck in eine stadt. Sparkasse umgewandelt wird. Die Vertreter aller drei Parteien nahmen
an den Beratuugcu des Haushaltsplanes lebhaften
Anteil. Der gesamte Haushaltsplan 4946 wurde
schließlich zur Abstimmuug gebracht und vom Gemeindcrat angenommen.
Ebenso wurden die Neufassung einer Vergnügungsstcucrordnung und die Festsetzung der Vaulinie am
Markt- nnd Burggraben genehmigt, welche im wesentlichen die Entfernung der heutigen Vorbauten Vorsicht.
Nachdem der Bürgermeister noch einige Fragen, die
in der vorhergehenden Gemeindcratssitzung gestellt
worden waren, beantwortet und über die weitere Behandlung früher eingebrachter Anträge berichtet hatte,
fchloß er nach siebenstündigcr Dancr die pausenlos
vcrlaufeuc Sitzung.
(Schluß folgt.)

Die Toten der LuftalMiffc auf Innsbruck
Von Dr. Leo Unterricbter.
Innol"rucl bai, wie fast jede andere größere Stadt
in Europa, ilirc Opfer an Fliegcrtoten bringen müfseu. Daß es im Verlaufe des Kriegsgeschehens im
Süden zu Angrissen auf die wicbtige Verforguugslinic über den Brenner kommen mnsite, war voraus^useln"u. Veidcr waren in Innsbruck weder die Vorkehrungen zum Schütze der Einwohnerschaftgcnügcno,
noch war die Bevölkerung annähernd auf einen Angriff psychisch eingestellt. Von höchsten Stellen her war

T i r o l in dao weniger gefährdete Gebiet embezogen
und dalier mit Banstoffen sehr spärlich bcteilt worden. Beim Rcichsstatthalter stand man der Luftscbutzfrage zunacbst änßerst kühl gegenüber und in der
Bevölkerung selbst crfann man die unwahrscheinlichsten Gründe, warum gerade auf Innobrnck lein Angriff erfolgen follte. So stand die Polizei, der die
Lnftfchutzvorkehrungcn unterstellt waren, ziemlich
allein mit ihren Bemülnmgen da. Trotzdem in Süd-