Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.11

- S.32

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Beratung und Hilfe vor und nach der
Geburt: Hebamme kommt ins Haus
(Th) Für Innsbrucks werdende und junge
Mütter ist gut vorgesorgt: Seit Jahresbeginn kommt die im Sozial- und Gesundheitssprengel Innsbruck-Stadt tätige Hebamme bei Bedarf - und wenn es schnell
gehen muß, über ein Personenrufgerät alarmiert - jederzeit ins Haus. Schwerpunkte
in der Tätigkeit von Frau Veronika Böwing-Erhard sind die Betreuung von Risikoschwangeren und die Nachbetreuung
von ambulanten Geburten. Allerdings kann
jede Schwangere, die z. B. auch aus psychischen Gründen Rat und Hilfe braucht,
die Hebamme in Anspruch nehmen.
In der Obhut der Fachfrau sind derzeit

acht werdende Mütter, die von der Klinik
als Risikoschwangere gemeldet wurden.
Bei ihnen überwacht sie den Gesundheitszustand, mißt regelmäßig u. a. Blutdruck,
Herztöne des Kindes und gibt bei Bedarf
Ratschläge zur Ernährung.
Zunehmend mehr Frauen entscheiden sich
für eine ambulante Geburt. Dies bedeutet,
daß sie frühestens nach drei Stunden oder
ein bis zwei Tagen nach der Geburt das
Krankenhaus verlassen. Da das Wochenbett, so Frau Böwing-Erhard, jedoch unbedingt eingehalten werden muß, ist eine Betreuungsperson zu Hause erforderlich. Im
vergangenen Halbjahr waren es 15 Wöch-

Die Stillberaterin: Wertvolle
Hilfe für junge Mütter
Die Bedeutung des Stillens für die Gesundheit von Mutter und Kind ist unbestritten.
Daß dennoch sehr viele Frauen zur Flaschennahrung greifen, läßt Fachleute nicht ruhen.
So wurde europaweit ein neuer Berufszweig geschaffen: Die Stillberaterin bzw.
Laktationsberaterin. Auch die Leiterin der städtischen Mutterberatung,
Dr. Birgit Streiter, hat diese Seminarausbildung absolviert.

(Th) Das Ziel der Bemühungen ist, die
Anzahl der stillenden Frauen zu erhöhen.
Wertvolle Hilfe dabei leistet die Stillberaterin, die, mit allen auftretenden Problemen
vertraut,
den Frauen Mut
zum Stillen macht,
sie zum Durchhalten ermuntert und
ihnen
während
schwieriger Zeiten
mit Rat und Tat zur
Seite steht. Frau
Dr. Streiter, die
sich schon seit Jahren in der Mutterberatung mit viel
Engagement u. a.
den
stillenden
Müttern zuwendet,
konnte in mehreren Seminaren, die
in Österreich, der
Schweiz und in
Deutschland veranstaltet wurden, neue
Kenntnisse erwerben. So wurde Speziaiwissen im Umgang mit schwierigen Stillsituationen vermittelt, z. B. bei zu kleinen
und zu schwachen Kindern oder bei Anomalien der Brustwarzen. Darüber hinaus
erläutert wurden spezielle Griffe, Haltepositionen, Massagen und der Einsatz von

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Stillhilfsmitteln. Auch das Stillen von
Frühgeburten, der Medikamentenkonsum
der Mutter und die daraus eventuell erwachsenden Folgen für das Kind waren
Gegenstand
der
Erörterungen.
Erneut betont wurde, daß sich das
Stillen positiv auf
das Immunsystem
des Kinder auswirkt, einen Allergieschutz darstellt
und die Beziehung
zwischen Mutter
und Kind stark fördert.
In Europa gibt es
derzeit 150 Stillberaterinnen,
in
Österreich sind durchwegs im öffentlichen Dienst sieben tätig.
Bei Stillproblemen können sich die
Mütter - zusätzlich zur Mutterberatung
- an die Stillambulanz wenden, die
Montag um 16 Uhr und Dienstag von
14.30 bis 16.30 Uhr ihre Dienste anbietet: Stadt. Gesundheitsamt, Salurner
Straße 4, Telefon 5360/634. Voranmeldung wird empfohlen.


STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1993

nerinnen, die von ihren Ehemännern bzw.
den jungen Vätern versorgt wurden.
Als Vorteile dieser Variante hebt die Hebamme u. a. hervor: Alle Mütter stillen und
das Kind findet schneller seinen eigenen
Rhythmus.
Frau Böwing-Erhard, die auch Kurse zur
Elterninformation und zur Geburtsvorbereitung hält, ist über die städtische Mutterberatung, Salurner Straße 4, Telefon
5360/631 erreichbar.


Kinderschwester
unterstützt
junge Mütter
zu Hause
(Th) Die Pflege eines Neugeborenen
stellt an junge Mütter hohe Anforderungen und groß ist oft die Unsicherheit
im Umgang mit dem kleinen Menschen. Da längst nicht immer Familienangehörige als Ansprechpartner und
Helfer vorhanden sind, ist es für junge
Mütter wertvoll zu wissen, daß sie sich
in dieser Situation an die Säuglingsschwester des Sozial- und Gesundheitssprengeis Innsbruck-Stadt wenden können. Schwester Elisabeth Tiefenbacher
kommt nicht nur ins Haus, wenn es gilt
Anweisungen des Arztes umzusetzen,
sondern auch, um junge Eltern in den
ersten Wochen nach der Geburt praktisch zu unterstützen und ihnen auch
psychologischen Beistand zu geben.
Oft fühlen sich gerade junge Mütter untertags sehr alleine gelassen.
Bewährt hat sich die Zusammenarbeit
zwischen Krankenhaus und Säuglingsschwester bei der Pflege von Frühgeburten: Durch den Einsatz der Fachfrau
in der nachfolgenden Pflege können die
Frühgeburten früher als sonst üblich
nach Hause entlassen werden.
Groß ist das Interesse der zukünftigen
Eltern an den Kurs Veranstaltungen über
Entwicklung, Ernährung und Pflege
des Säuglings. Waren es früher fast nur
Frauen, die sich unterweisen ließen, so
kommen heute, wie Frau Tiefenbacher
berichtet, überwiegend beide Elternteile.
Zur Terminvereinbarung oder für
Auskünfte ist die Fachfrau von Montag bis Freitag täglich von 10 bis 11
Uhr in der Mutterberatung Salurner
Straße 4, Telefon 5360/631, zu erreichen. Außerhalb dieser Zeit werden
Nachrichten entgegengenommen. •