Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1947

/ Nr.1

- S.6

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Diese Ausgabe – 1947_Amtsblatt_01
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Amtsblatt dei Landeshauptstadt ^nnobruck

Millionen Dackzicqcl, :i 1 N t Zeinent und 10.182 m"°
Schnittholz freigegeben nnd zugeteilt werden und es
besteht Grund znr Annahme, das) diese restlos verarbcitet wurden.
Dieser Arbcitonmfang ist trotz aller Schwierigkeiten
und trotz der Tatsache, daß noch viele Taufende geschulter Bau- und Vaufacharbciter in allen Welttei-

len in der Gefangenschaft schmachten, eine erbebende
Vcistung nnd würdig, dereinst als Hohes Vied der Arbeit in die Geschickte der Stadt einzugehen, um jener
Arbeiterschaft ein würdiges Denkmal zu setzen, deren
Hände gleist trotz schwerster leiblicher Not diese großen Anfgaben ^nm Woblc aller bewältigte.

Das Ilmsbnlckn" Stadtarchiv
3tadtkuudlichc Beiträge von D r . K a r l Schadclbauer.

Vor hundert Jahren
1847 — Jänner:
6. wird zur Veuefiz des Theater-Kapellmeisters Raphael
„ M a r i e , die Tochter des Regiments", Oper von Donizetti, aufgeführt.
9. sticht I o h . Georg M a h l , W i r t zur „Goldenen Sonne",
72 Jahre alt.
14. wird zur Benefiz des Schauspielers Huth die neueste
Posse von Ncstro» „Der Unbedeutende" gegeben.
— wird das Wirtsanwcsen in der Angerzrll (mit radizierter Buschengercchtsamc) zum freien Vertauf angeboten.
2 l . wird zur Benefiz der Schauspielen», Leopoldiuc Ezcrwcnka das Spektakelschaufpicl „ E i n "Abend, ciuc Nacht
nnd ein Morgen" oder „Die Geheimnisse von P a n o "
von Karl B l u m aufgeführt.
24. Armcn-Rcdonte mit Lotterie.
26. findet die Beuefizvorstellnug des Schsufpiclers vou
Radier statt; es traten in dem Lustspiel „ E i u Freundschaftsbündnis" von Feldmann außer einem Gastspieler auch die Akrobaten Herr und Fräulein Gauticr auf.
3 1 . wird ein Gesellschaftobalt zu Gunsten des vaterländischen Mnsitverciucs veranstaltet; die Eintrittskarte
kostete 48 Kreuzer.
— I o h . Battisti — der sich als „Privilcgiumoinbadcr"
unterzeichnet — erbietet sich, den lästigen Rauch nud
Ruß bei der Banmölbcleuchtung durch entsprechende
Behandlung der Dochte zu beseitigen.
— Die Geschwister Tschuggmal gabeu mehrere Vorstcllungcn mit den vou ihrem (1846 verstorbenen) Vater verfertigten Automaten. Dabei wurden auch zwei noch nie
vorgeführte Schwäne gezeigt, die wegen der „Grazie
und Natürlichkeit ibrer Bcwcguugen nicht nur als
mechanische, sondern selbst als Kunstwerke" bezeichnet
werden. Die Tschnggmal"schcu Erben begabeil sich mit
ihren mechanischen Figuren anschließend wieder auf
ciuc Kuustreise.

Der Tert des Iunsbrucker Biirsserbuches
Von den Handschriften des Innobruckcr Stadtarchives ist
das alte Bürgcrbuch, ciue Sammlung vou stadtrcchtlichcn
Bestinnnnngcn, Gewerbeordnungen, Bürgerlisten, Grcnzbeschreibungcu usw., die für die Stadtgeschichte wertvollste,
^"angc Zeit ihrem Aufbewahrungsort entfremdet nnd einmal völlig verschollen, war sie doch glücklich wicdcr in ibr
Heim zurückgekehrt und hat auch die Zerstörung des Stadtarchives infolge des Luftangriffes vom 1(». Dezember 1!»l4
abgesehen vou einigcu Schimmelflecken gut überdauert.
Konrad Fischnaler hat ibrcu Aufb,in und I n h a l t in dem
Aufsatz „Das Innsbrucker Bürgcvbuch", der ursprünglich
in der Zeitschrift des Ferdiuandcums (Band 47) und 19".H.
im l. Band der ansgewäblten Schriften deo Versassero
abgedruckt wurde, ^usammensassend bebandelt. Eine N i e dergabe des gauzcu Tenco dieser ^ammelbandschrist scheint
nicht allein wegen seiner Wichtigkeit für die Stadtgeschichte,
sondern auch mit Rücksicht auf das unstete Geschick des
Werkes wüuscheuswert uud nötig. Um bis zur Vollendung
dieser Aufgabe — der Baud zählt über 700 Seiten — nicht

erst lange Zeit verstreichen zu lassen, foll der Tert einstwcilcu im Rahmcu dieser dem Stadtarchiv vorbehaltencn
Seite des „Amtoblatteo" in kurzen Fortsetzungen mitgeteilt werden. Es wird schon der vorkommenden Wiederholungen wegen natürlich nicbt der gesamte Ten vou Wort
zu Wort abgedruckt, aber es soll nur Formelbasteo, ganz
Unwichtige? oder eben sich Wiederholende? auogelassen oder
abgekürzt werden. Besonders die vielen bundert Bürgerausnahinen lassen sich mit großer Raumersparnis bekanntmachen. Die Schreibweise des Originalo winde für die
Wiedergabe leicht verbessert, z. B . „ u n d " für „ v n n d " ; statt
der beliebte» Toppclkousonantcu werden einfache gesetzt;
bei „ d t " wird nach der heutigen Schreibweise cutwcdcr „ d "
oder „ t " gewählt. Worte, die sich oft wiederholen, werden
abgekürzt, z. B . M . ^ Gulden.
Das Bürgerbuch ist in roten Samt gebunden und hat
ein Format von :!<> : 21 Zentimeter. Es zäblt ".ll7 Papicrblättcr
den Schlllß bildet die Bürgcraufnahinc des I o h .
Franz Krapf vom Jahre :7!»5> - -, denen im Jahre 1 <)
vom Stadtschreiber Georg Müller die jetzt vorhandenen
sieben Pergamcntblättcr vorgebunden wurden. A n ibrer
Stelle befanden sich vorher vier Pergamcntblättcr, dir der
Stadtsckreiber Hermann ?)gl im Iahrc <->>7 eingelegt
batte. Wie die jctzigcu, euthiclten auck jene eine Reihe von
Wappcndarstellungcn, „heraldische Meisterstücke des I n n s brucker Malers Sebastian Scheel", wie K. Fischnaler
schreibt. Diese ursprünglichen, dem Stadtarchiv ebenfalls
lange entfremdeten Blätter kanftc der verdienstvolle Stadtgcschichtsforscher Hans -dörtnagl zurück.
Bcschreibung der sieben Perqameiudlätter:
B l . l r . ) „ / X n n o zalutiz ^1^(7^ 8ur> i m p e r i o diese
ersten Worte in Goldbuckstaben — der röm. kays.
Mayestct Rudolphi des Ai:dern und ir kays. M a « stet egeliebtcn Herrn Gebriedcrn und Vettern, der
Ertzhnzogcn zu Österreich etc. als jctz regierenden
Herru und Landsfürsten der fürstlichen Grafschaft
Thyroll — 1600."
B l . 1 v . ) Doppcladlcr mit goldenem Plico.
B l . 2r.) :l Wappen: „i?ssterreich" (Vindenseluld — Thyroll
Statt Innsprug^ «mit Eilgel als Schildbalter).
B ! . 2 v . ) „Der Statt Insprugg bingcrliche Obrigkeit."
2 Wappen: „Bürgermaistcr: ^ohauu Babtista
" Frclich"
„Stattrichter: Aäiatzi Zvrlcr."
B l . ü r . ) „ A i n crsamer Rath."
4 Wappen: Herr Ehristoph Vustricr, Vconhart
Schcibnpodn, Au^ustiu Tauscher, Stattcammcrcr,
und .<7ano Vinndcr, Sancl ^acobo Pfarr Kirchprobst.
B l . 5" >3tatspitals Oberpfleger, Bonngra; B ä r l l , ,dano
"???eiii>u!ger und H i n o Ziincrmanu.
B!. !r.> ! Wappen: Wolfgang Seiner, Wörnbarl ."lllmavr, der Statt Obcrpanmaister, Achatzi ^^il> und
Georg Fanstncr, gemeiner < B l . l v . ) l Wappen: Georg M ü l l e r , ^tatschrciber, auch
derzeit des heiligen Geists Statspital und sanct