Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.5

- S.3

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Amtsblatt Nr. 6
Jahre 1934 in Innsbruck 1032 Geborene ausgewiesen.
Darunter sind aber 488 Geborene, deren Mütter nur
zur Entbindung von auswärts in die Stadt kamen, so
daß für die Innsbrucker Wohnbevölkerung nur 544 Ge
borene
übrigbleiben. Aehnlich ist das Verhältnis bei
Männer 2310
Insgesamt vorgemerkt sind:
den Verstorbenen. Die Gesamtzahl der im Stadtgebiet
Verstorbenen im Jahre 1934 beträgt 925, davon sind
Frauen 1268
wieder 264 Auswärtige auszuscheiden, so daß für die
Zusammen: 3578
Stadt Innsbruck nur 661 Verstorbene verbleiben.
Es wurden daher, um ein richtiges Bild über die Be^
Männer 2182
Hievon sind unterstützt:
Völkerungsbewegung der Stadt Innsbruck zu gewinnen,
alle Fälle ausgeschieden, die nicht zur Innsbrucker
Frauen 1056
Wohnbevölkerung gehören und so erstmalig eine reine
Zusammen: 3238
Lokalstatistik erstellt, was ziemlich viel Arbeit erforderte
und die späte Berichterstattung erklärt.
Die 3578 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf die
Es werden nun zuerst der Stand der Infektionseinzelnen Verufsklassen wie folgt:
krankheiten
im Jahre 1934, hierauf die Geburten und
Männer Frauen Zusam.
schließlich
die
Sterbefälle ausgewiesen. Die kurzen Ve
7
14
1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei)
7
gleitworte
zu
den
Zahlenlisten sollen als Hinweis dienen,

1
2. Bergbau und Salinenwesen
1
wieviel Bedeutsames und für die Allgemeinheit Wif3
39
3. Stein-, Ton-, Glasindustrie
36
3
720
4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe
717
senswertes in diesen Zahlen enthalten ist.

Arbeitslosenstanö im
Htaötgebiete Innsbruck am )o. April

5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.

Metallindustrie
347
Holzindustrie, Tapezierergewerbe
105
Leder- und Häuteindustrie
7
Textilindustrie
24
Bekleidungsindustrie
76
Papierindustrie
6
Graphische Industrie
42
Chemische Industrie
5
Nahrungs- und Genußmittelindustrie
121
Hotel-, Gast- und Schankgewerbe
193
Handel
102
Transport und Verkehr
145
Bank- und Versicherungswesen
11
Körperpflege und Reinigungswefen
38
Heilkunde und Gesundheitswesen
7
Lehr-, Vildungs-, Kunst- und Unterhaltungsberufe
28
Rechtsberatungsberufe (Advokaten, Notare) 5
Oeffentlicher Dienst
4
Haushaltungsberufe

I n verschiedenen Industriezweigen vorkommende Berufe
283
Summe:

2310




94
43
12
22

1
604
145
5
26

347
105
7
118
119
18
64

797
247
150
11
64
15

I. Infektionskrankheiten:
Scharlach
Jänner
Feber
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

E.
3
10
8
10
11
3
6
2
6
16
7
7

T.
1

Diphtherie

Typhus

E.
14
10
8
9
12
13
6
9
11
13
21
31

E.
2

15

36
5
4
15

272

555

Mortalitätsprozent: 1.1«/« Scharlach. 3.8«/« Diphtherie.

1268

3578

Von den Infektionskrankheiten wurden nur die wichtigsten, d. i. Scharlach, Diphtherie und Typhus ausgewiesen. Scharlach und Diphtherie kommen, wie ersichtlich, in der Stadt während des ganzen Jahres vor. Bei
Diphtherie ist ein häufigeres Auftreten wahrend der
Wintermonate zu beobachten, bei Scharlach herrscht
völlige Unregelmäßigkeit. Die Erkrankungen an Scharlach verlaufen fchon feit vielen Jahren fehr milde. Die
Sterblichkeit errechnet sich im Jahre 1934 auf 1.1 Prozent. Der Genius evidemicus ist also ein sehr guter. Unter 89 Erkrankungsfällen nur 1 Todesfall. Wie schnell
jedoch der Scharlach unter ganz unerklärlichen Umständen wieder bösartig werden kann, zeigen z. B. die
Jahre 1910 und 1911. I m Jahre 1910 kamen bei 192
Scharlachfällen nur 5 Todesfälle vor, was einer Mortalität von 2.6 Prozent entspricht. I m Jahre 1911 waren
es bei 224 Erkrankungsfällen fchon 37 Todesfälle, also
eine Mortalität von 16.6 Prozent. Bei der Diphtherie
sind die Verhältnisse ähnlich. I m Jahre 1934 unter 157
Erkrankungsfällen 6 Todesfälle, also eine Mortalität
von 3.8 Prozent. Es ist dies ein geringer Prozentsatz,
verglichen mit früheren Jahren, wo 3. B. im Jahre 1922

Hllnttatsstlltistik öes Jahres
Zur Einleitung
Die von den Sanitätsbehörden an die statistischen
Zentralstellen vorzulegenden Ausweise über die Bevölkerungsbewegung sind bei größeren Städten mit öffentlichen Krankenhäusern, Entbindungsanstalten und
Privatsanatorien für die Beurteilung der rein örtlichen
Verhältnisse nicht brauchbar, da sowohl die Geburten
als auch Sterbeziffern durch die Nicht-Ortsansässigen zu
sehr belastet sind. Diese Toten und Geborenen, welche
nicht zur Stadtbevölkerung gehören, vergrößern die
Zahlen der Bevölkerungsbewegung der Stadt ganz gewaltig und ergeben, mit den Ortsansässigen zusammengeworfen, ein ganz unrichtiges Bild über die wirkliche
Bevölkerungsbewegung der Stadt. So wurden 3. V. im

Summe:

157

6