Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.7

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_07
Ausgaben dieses Jahres – 1993
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Bewerbung um
Oly mpische Winterspiele:
Die Entscheidung
fällt im Herbst
Das Jahr 2002 - es scheint noch eine Ewigkeit entfernt. In Wirklichkeit sind"s nur noch
gut acht Jahre. Praktisch zwei Olympiaden. O b Innsbruck im Jahr 2002 (manche
meinen, 2006 sei realistischer) zum dritten Mal Olympische Spielen haben will, darüber
wird voraussichtlich am 17. O k t o b e r die Innsbrucker Bevölkerung befragt werden.

sehe Dorf könnte eine aufgelockerte Siedlung sein (sicher keine Hochhäuser), die
nach den Spielen ca. 400 Familien ein
Heim bietet.
Sicher ist, daß in Innsbruck keine naturbelastende Erschließung notwendig
ist. Ein zweites Albertville ist für Innsbruck unvorstellbar. Die Piste am Patscherkofel ist ja bereits da (Bgm. Niescher
kann sich Super-G-Bewerbe auf Innsbrucks Hausberg vorstellen). Die anderen
Schibewerbe werden ohnehin außerhalb
Innsbrucks stattfinden. Neben Innsbruck
sind derzeit im Gespräch die alten Olympiaorte Natters, Axams und Seefeld sowie
Kitzbühel und St. Anton. Auch dort ist jede Infrastruktur für olympische Bewerbe
vorhanden.
Am 15. Juli wird der Gemeinderat über
die Durchführung der Volksbefragung
und auch über den Wortlaut der Fragestellung entscheiden. Dieser Tage hat
sich der Verein "Pro Olympia Innsbruck Tirol" konstituiert, der sich die
Förderung dritter Olympischer Winterspiele in Innsbruck zum Ziel gesetzt hat.
Obfrau ist Olympiasiegerin Olga Scartezzini-Pall. Ihr zur Seite als geschäftsführender Obmann steht Dr. Helmut
Kaiser (ORF). Weitere klingende Namen im Vorstand sind Doris Neuner
und Michael Hadschieff.
Die Stadt Innsbruck wird die Argumente
"Für und Wider" der Bevölkerung in einer
Broschüre objektiv darlegen, wie es der
Gemeinderat beschlossen hat.
Bürgermeister Romuald Niescher und
Sportreferent Dr. Hans Rainer sind unisono der Meinung, daß Olympische Spiele
mit Gewinn abgewickelt werden können.
Der Abgang bei den Spielen 1964 betrug 25 Mio. S,
bei den Spielen 1976
rund 60 Mio. S. Daß
Innsbruck immer noch dafür die Schulden zurückzahlen müsse, verweist Dr. Rainer ins "Land der Märchen".

(we) Dann erst können die Weichen ge- ohne neuerliche Olympische Spiele um eistellt werden. Doch bekanntlich ist Inns- ne Generalsanierung nicht herumkommen
bruck nicht allein im Rennen. Derzeit wer- wird, wird bereits von Architekten
den Quebec, Salt-Lake-City und Sotschi "geröntgt". Die Bob- und Rodelbahn ist
als wahrscheinliche weitere Bewerber ge- bis auf den Auslauf "in Schuß". Dieser
nannt. Unabdingbare Voraussetzung für ei- wird ca. 15 Mio. S kosten. Das Bergiselne Kandidatur ist die Zustimmung des je- stadion braucht einen neuen Sprungturm;
weiligen Olympischen Comités. Die der Anlauf muß flacher und länger sein.
positive Entscheidung dazu ist kürzlich Die Lizenz läuft noch bis 1995, dann muß
bei Bürgermeister Romuald Niescher so oder so etwas geschehen. Zusätzlich zur
eingetroffen: "Das Österreichische Co- Eishalle muß eine weitere Halle für ca.
mité wird, im Falle der Bewerbung 6000 Besucher errichtet werden, die dann
Innsbrucks um Olympische Winter- als Mehrzweckhalle für verschiedenste
spiele, gemäß der Olympischen Charter Sportarten Verwendung finden wird. Die
Eisschnellaufbahn südlich des Stadions
diese Kandidatur unterstützen."
Innsbruck hat drei Gutachten in Auftrag benötigt eine Überdachung. Das olympigegeben. Bis 7. Juli sollen
sie am Tisch liegen: eine
vom Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner vom Institut
für
Finanzwissenschaften
über die wirtschaftliche
Komponente, Umwegrentabilität etc., eine zweite von
Univ.-Prof. Dr. Alexander
Cernusca über UmweltverDie Entscheidung, welche
träglichkeit und eine weiteStadt im Jahr 2002 Olympire (hier liegen die Ergebnissche Spiele durchführen
se zum Teil schon vor) von
wird, fällt im Juni 1995 bei
OSR Dipl.-Ing. Herbert
der IOC-Konferenz in BudaHosp vom Österreichischen
pest. Ob Innsbruck den ZuInstitut für Schul- und
schlag bekommen wird
Sportstättenbau.
oder nicht: Allein durch die
Somit sind die Kosten für
Bewerbung wäre die Olymdie Sanierung bzw. den
piastadt Innsbruck weltweit
Neubau der olympischen
wieder in aller Munde und
", hatimmer wieder in ZeiSportstätten kein Geheim- Der Verein der Förderer Olympischer Spiele, "Pro Olympia Innsbruck Tirol
würde
Bild und in Rundfunknis mehr: 900 Mio. S wer- sich konstituiert. Am 24. Juni überreichte Obfrau Olga Scartezzini-Pall (imtungen
den dafür benötigt werden. links) gemeinsam mit Doris Neuner und Michael Hadschieff Bürgermeister
Romuald Niescher im Bürgersaal des Historischen Rathauses die Statutenund
des Fernsehberichten geDas Eisstadion, das auch Vereins.

(Foto: SNS) nannt.

STADTNACHRICHTEN - JULI 1993

3