Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.6

- S.43

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Das Stadtteilwappen von Arzl

ST<4
/

Das im Jahre 1989 mit Amras begonnene
Projekt, wonach neben Wüten, Hötting
und Mühlau, die schon vor ihrer Eingemeindung über eigene Gemeindewappen
verfügt haben, nun auch von den übrigen
Stadtteilen Wappen angenommen werden,
macht in jüngster Zeit erhebliche Fortschritte. Konnte in der Mai-Nummer der
""STADTNACHRICHTEN" das Stadtteilwappen von St. Nikolaus-Mariahilf vorgestellt werden, so kann nunmehr das Stadtteil wappen für Arzl präsentiert werden.

Von Stadtarchivdirektor
Univ.-Doz. Dr.
Franz-Heinz Hye
Das Stadtteilwappen von Arzl zeigt in rotweiß gespaltenem Schild auf grünem Berg
(Hügelkuppe) die vom Ortskern aus gesehene Ansicht der Arzler Kalvarienbergkirche in hellem Mauergrau und mit schwarzen Dächern. Die rot-weißen Stadtfarben
bringen dabei die Zugehörigkeit zur Landeshauptstadt Innsbruck zum Ausdruck,
während das 1664/65 erbaute Kalvarienbergkirchlein bereits seit langem und zu
Recht als das unverwechselbare Wahrzeichen von Arzl gilt. Die Vertreter der Arzler Vereine haben daher auf Grund des
vom Verfasser vorgelegten Entwurfes bei

einer gemeinsamen Sitzung unter Vorsitz
des Obmannes der Arzler Musikkapelle,
Ing. Jörg Trenkwalder, und unter Mitwirkung des hw. Herrn Pfarrers Johann Posch
am 23. April d. J. dem neuen Stadtteil wappen einhellig ihre Zustimmung erteilt bzw.
dasselbe einstimmig angenommen.
Die ehemalige Dorfgemeinde Arzl, welche

m

Thaur/Hall aneinander
stießen. Die Abtrennung Mühlaus von
Arzl erfolgte erst um
1740. Bezogen auf die Dörferstraße, verläuft seither die Grenze zwischen Arzl und Mühlau westlich von der
malerischen Arzler Mariahilf-Kapelle.

JD lick vom
Ortskern von
Arzl auf die
Arzler Kalvarienbergkirche.
(Foto:
FFW Arzl)

im Jahre 1940 nach Innsbruck eingemeindet worden ist und dies durch eine eigens
im Jahre 1946 durchgeführte Volksbefragung bestätigt hat, begegnet
uns urkundlich erstmals im
Jahre 1173, wobei sich der
Name vom lateinischen Wort
"arcella" (= Burg) herleiten
(also spätrömischen oder
alpenromanischen Ursprungs
sein) dürfte. Ursprünglich
umfaßte diese Gemeinde sowohl die heutige Katastralgemeinde Arzl als auch
jene von Mühlau, welcher Ort
als Arzler Mühlensiedlung
am
dortigen
Mühlbach
(= Mühlauer Bach) entstand.
Dieser ursprünglichen Ausdehnung entspricht auch die
Lage der Arzler Alm oberhalb von Mühlau unweit östlich vom "Arzler Marchgraben", der heutigen Westgrenze von Mühlau gegen
Hötting, wo einst die LandgeDas neue Stadtteilwappen von Arzl. Die heraldisch-graphische
richte
Sonnenburg
und
Gestaltung besorgte Ingrid Schultus-Föger, Zams.

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1993

Die oberwähnte Beziehung von Arzl
und Thaur bestand auch im kirchlichen
Bereich, zumal die urkundlich seit
1237 nachgewiesene Arzler St. JohannesPfarrkirche ursprünglich eine Filiale der
Pfarre Thaur war und erst 1786 zu
einer "Lokalie" (= Kuratie) bzw. erst 1891
zur selbständigen Pfarre erhoben worden
ist.
Engere Kontakte von Arzl zur Stadt Innsbruck entstanden vor allem, als um
1585/89 durch die Arzler Au die neue
Landstraße nach Hall bzw. der Rosenkranzweg nach Maria Loreto angelegt
worden ist. Ungleich intensiver wurden
diese Beziehungen durch die Verlegung
des Landeshauptschießstandes im Jahre
1893 von Mariahilf hinunter in die Arzler
Au, wo in der Folge die sogenannte
Schießstandsiedlung oder Neu-Arzl und
schließlich, nach der Verlegung des
Schießstandes hinauf zum Eggenwald, an
dessen Stelle das Olympische Dorf und
damit ein neuer Stadtteil entstand, der sich
bereits seit seinem 25-Jahr-Jubiläum
(1989) eines eigenen Stadtteil Wappens erfreut.

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