Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.6

- S.33

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Alte-Musik-Festwochen
im Zeichen Monteverdis
Nach 30 erfolgreichen Sommern treten die "Ambraser Schloßkonzerte", erste
Keimzelle der auf die Innsbrucker Musikgeschichte Bezug nehmenden Pflege der Alten
Musik, heuer in ihr viertes Jahrzehnt.

(j. h.) Zwischen dem 22. Juni und dem
10. August lockt die inzwischen auch international berühmt gewordene Konzertreihe jeden Dienstag Musikfreunde
aus nah und fern in den prächtigen

August auch die Festwochen der Alten
Musik mit Monteverdis "Marienvesper",
wozu er ein hochkarätiges Sängerensemble und die Instrumentalistengruppe Concerto Palatino unter Bruce Dickey gewon-

eestwochen der
Alten Musik 1993:
"Il ritorno d"Ulisse
in patria ".
(Fotos: Opéra
de Montpellier/
Par eira)

"Spanischen Saal" des Schlosses Ambras, eines baulichen Kleinods der
Renaissance, das auch mit seinen einzigartigen Sammlungen und Sonderausstellungen - heuer den Habsburgern gewidmet - viel internationales Publikum
anzieht. Andere, ebenso eindrucksvolle
Manifestationen kontinuierlicher Musikpflege in der Tiroler Landeshauptstadt sind
in der zweiten Augusthälfte die 22. Internationale Sommerakademie und die 17.
Festwochen der Alten Musik.
Alle drei Veranstaltungsreihen stehen heuer im Zeichen Claudio Monteverdis, dessen 350. Todestag die Welt 1993 begeht.
Von seinem Geburtsort Cremona aus, über
sein Wirken am Gonzaga-Hof in Mantua
bis zu seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in
Venedig erstrecken sich die Reminiszenzen internationaler Musikveranstalter, von
denen in Österreich besonders die Innsbrucker Festwochen und die Salzburger
Festspiele Monteverdiaufführungen bieten.
Wird in vier Ambraser Schloßkonzerten
aus dem madrigalistischen Oeuvre des
Meisters geschöpft, so eröffnet Howard
Annan als künstlerischer Leiter am 15.

nen hat. Weitere interessante Engagements
für konzertante Monteverdibeiträge sind
sicher das Gesualdo Consort Amsterdam
unter Harry van der Kamp und das Londoner Continuoensemble Tragicomedia, das
mit den Tenören Douglas Nasrawi und
John Potter in der Hofburg Gesänge aus
dem 7. Madrigalbuch präsentiert. Daß bei
allen Konzerten und Opern auf alten Instrumenten musiziert wird, versteht sich
von selbst.

Höhepunkt der Festwochen sind jeweils
die Barockopern im Tiroler Landestheater. Hatte man hier schon 1980
die Reihe der szenischen Aufführungen
mit
Monteverdis
"Krönung
der
Poppäa" eröffnet und dieses Werk 1990
abermals in einer Neuinszenierung gezeigt, so gilt das besondere Interesse
heuer der von René Jacobs realisierten
Oper von 1640, "Il ritorno d"Ulisse in
patria". Es handelt sich um eine Coproduktion mit der Opéra de Montpellier,
bei der Gilbert Deflo Regie führt und
William Orlandi die Ausstattung entwarf. Das Barockorchester Concerto vocale unterstützt eine 15köpfige internationale Sängerriege, an der Spitze Christoph
Prégardien in der Titelrolle und Bern arda
Fink als Penelope.
Das zweite Bühnenwerk des Sommers
1993 entspricht der programmatischen
Absicht, auch die Wiener Barockoper mit
besonderer Aufmerksamkeit zu pflegen.
Nach dem Erfolg von 1992, Francesco
Contis "Don Chisciotte in Sierra Morena",
wird heuer Antonio Caldaras Commedia
per musica "I Disingannati" aufgeführt.
Dieses Werk von 1729 ist Molières "Misanthrop" nachempfunden. Sigiswald Kuijken dirigiert La Petit Bande; die in historischen Dekorationen von Thierry Bosquet
spielende Komödie wird von Philippe
Lenael inszeniert. In der Hauptrolle der
schönen, kapriziösen Celimene führt Isabelle Poulenard ein internationales Solistenensemble an. (Das detaillierte Programm
lesen
Sie bitte
in der
Servicebeilage.)


K
!> ostumentwürfe für
Antonio
Caldaras
Opernkomödie
"I Disingannati. "

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1993

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