Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.6

- S.9

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_06
Ausgaben dieses Jahres – 1993
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Die Sillschlucht hat ihren
wildromantischen Charakter bewahrt
Die Sillschlucht lädt nun wieder ein zu erfrischenden Wanderungen. Eine Naturoase
im Stadtgefüge. Für Mountainbike-Fahrten ist sie allerdings wegen der Gefährdung
der Fußgänger und weil bei Bremsmanövern in den Steilstrecken die eingewalzte Planie
beschädigt wird, nicht geeignet. Es gilt daher ein striktes Radfahrverbot.
(we) Wanderer, Jogger und alle Naturliebhaber haben Grund zur Freude: Die Sillschlucht ist wieder geöffnet. Wer die Verwüstungen nach der Unwetterkatastrophe
im Jahr 1988 gesehen hat, wer ihren Zustand kannte, der die Sperre erforderlich
machte, wird um so mehr über die wiedergewonnene Schönheit dieser wildroman
tischen Oase Innsbrucks glücklich sein. Man kann ohne
Übertreibung sagen, daß der
neue Wanderweg durch die Sillschlucht in Verbindung mit einem
Rundgang um bzw. auf den Bergisel auch zu einer touristischen Attraktion für Innsbruck geworden ist.
Die anfänglich von manchen Seiten
geäußerten Befürchtungen, die Sillschlucht könnte durch die Hochwassersanierung zu einem "Betonkanal" werden,
haben
sich
nicht
bewahrheitet. Mit viel Sensibilität,
großem Einsatz und Achtung vor der Natur hat das städtische Amt für "Brücken-,
Wasser- und Straßenbau, Planung und
Neubau" in einer Bauzeit von knapp acht
Monaten die Flußbaumaßnahmen sowie
die Brücken- und Wegsanierungen durchgeführt. Rund 20 Millionen Schilling, aufgebracht von Bund, Land und Stadt sowie
durch Mittel aus dem Katastrophenfonds,
wurden investiert, damit dieses wertvolle
Naherholungsgebiet wieder erschlossen
werden kann.
Rund 12.000 Flußbausteine sind in der
Sillschlucht verlegt worden, wo
bei auf eine sowohl im
Grundriß als auch der Höhe
nach
abwechslungsreiche
Verlegeart Bedacht genommen
wurde. Vorhandene Felsvorsprünge und in den Flußraum
hineingewachsene
Baumgruppen sind dabei nicht zerstört worden. Auch wurden Felsblöcke be
wüßt im Flußbett belassen. Beim
Rückbau der Baustraße aus dem
Flußraum wurde auf die Natürlichkeit des Gewässerbereiches Rück
sieht genommen. Durch den Einbau
kleiner Buhnen und von Fischsteinen
sind Kehrwasserbereiche entstanden,
über die sich die Fischer besonders
freuen. Im hinteren Sillschluchtbereich
wurde durch eine bewußt angelegte Vertiefung im Flußbett eine Art Seenlandschaft geschaffen, welche allerdings nur
bei Niederwasser zur Geltung kommt.

Die Sillschlucht lädt wieder zum
Wanderen ein. Besonders an
heißen Tagen ein erfrischend
schönes Vergnügen, das Innsbruck
zu bieten hat.


tfstetgßn
SerV

»r?tt>£*±

ibt
Für
:;;cH?^>igri^>giner
Hang turrtereV
Frxtsv
elC

rlW

Gleichzeitig mit den Flußregulierungsarbeiten wurde der neue
Wanderweg angelegt. Durch Verwendung biologischer Baustoffe war man bemüht, eine naturnahe Gestaltung zu erreichen. Alle Brücken wurden mit
Holzaufbauten versehen, abrutschgefährdete Bereiche wurden mit Hilfe von sogenannten Krainerwänden aus Lärchenrundlingen abgestützt. Gut
und gern 12.000 Weidenstecklinge und über 1000
kleine Bäume und Sträucher wurden neu gepflanzt. Beton ist in der Sillschlucht praktisch
nicht sichtbar. Die Böschungen wurden mit einem Gemisch von Wasser, Samen, Torf und
Haftmittel begrünt. (Hydrobegrünung).

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1993

9