Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.11

- S.6

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Amtsblatt Nr. N
wichtige Kraftquelle des Nationalsozialismus. Durch das
Lied bekennt sich die Jugend Zum Reich. Die Gesunderhaltung
und Nutzung der Stimme ist körperlich-leibllche Pflicht. Die
Singschule bildet auch den Sängernachwuchs für die Vermittlung unserer großen deutschen Meisterwerke heran.
Der Lehrplan gliedert sich in Liedarbeit, Stimmschulung
und Notenkenntnis. Die Kinder lernen vor allem das gesunde,
schöne und bewußte musikalische Singen. Wir kämpfen gegen
allen Mißbrauch der Singstimme. Daneben lernt man bei uns
aber auch noch auf eine lustige und reizvolle Art die Noten
und das sichere Singen nach den Noten. Wir singen auch öfter
vor. Die Stimmerziehungsarbeit erfolgt durch chorische
Stimmerziehung. Die Singschule führt vom siebenjährigen
Kinde an durch alle Entwicklungsstufen bis zur durchgebildeten
erwachsenen Stimme, die einen allen Anforderungen gewachsenen gediegenen Chornachwuchs garantiert. Der früheren
Innsbrucker Sinqsckule unter Leitung des jetzigen Landesschulinspektors Adolf Leuprecht erinnern wir uns gern. Die
Singschule gibt die beste musikalische Grundschulung.
Wer ein Instrument erlernen will, soll zuerst die Singschule
besuchen.
2. 3 nstr u m e n t a l schu l e
Dieser vokalen Säule steht die instrumentale Erziehung zur
Seite. I n der klaren Erkenntnis der Bedeutung, die dem I n strumentalunterricht zukommt, und der Notwendigkeit, bereits
in der Jugend den Grund Zu legen für eine spätere Volksund Hausmusik, hat die Anstalt den Instrumentalunterricht als
ein wichtiges Aufgabengebiet in ihre Arbeit aufgenommen.
Ausgangspunkt aus der Instrumentalarbeit ist das Singen.
„Was man spielen will, muß man immer erst singen können." Entscheidendes Ziel sei stets erst das innere Hören und
Tonvorstellen, dann die Tonerzeugung durch den Gesang, zuletzt durch die Handhabung auch des Instruments. Der vielfach übliche abgekürzte Weg vom Auge (des Notenlesens) in
die Hand (des Spielers) ohne den „Umweg" über Hirn und
Herz führt nie zu Musik, sondern höchstens zu einem mechanischen Anschein des Musikmachens. Gewiß kann auch das
Spiel Zur Sicherheit des Tonvorstellens mit beitragen, aber
der umgekehrte Weg ist doch der weit wichtigere. Es wird für
folgende Instrumente Unterricht erteilt: Geige, Bratsche, Cello,
Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, ferner im Spiel von Blasinstrumenten und volkstümlichen Instrumenten, wie Blockflöte
und Handharmonika. Die Instrumentalschule baut auf der
breiten Grundlage des Gruppenunterrichtes der Jugendmusikschule auf, führt die Arbeit im deutschen Volksbildungswerk
weiter und leitet die Begabten in den Einzelunterricht des
Konservatoriums.
Gruppenunterricht für alle Anfänger! Neben dem Anreiz
des Ehrgeizes durch Beispiel u. a. beleben wir diesen Gruppenunterricht dadurch, daß wir die Aufmerksamkeit des Schülers durch Analysen, durch Zusammenspiel, durch abwechselnde
Beobachtung mit einem Mitschüler aktivieren) grundlegend ist
die vielseitige dauernde Beschäftigung der Schüler während
einer Stunde mit Singen, Spielen, Klatschen, Stampfen, Tattieren, Schreiben und Notenschreiben usw. Wir unterrichten
den Schüler auch kurz über Form und S t i l des Werkes, über
dessen tonartliche und harmonische Grundlagen, über Leben
und womöglich Stellung des Tonsetzers, über Sinn und Geist
der Terte usw., ohne die natürliche Musizierlust zu hemmen.
Wir spielen auch vor. Einmal mindestens werden wir während des Jahres den Eltern und der Öffentlichkeit vormusizieren, um zu zeigen, was wir gelernt haben und um für das
Interesse an unserer Arbeit zu danken. Dabei werden beide
Zuteilungen und das Orchester, Schüler und Lehrer gemeinfam, auftreten. Selbstverständlich setzen wir uns später für

die Ausgestaltung von Festen und Feiern bei HJ., Partei,
Staat und der Stadt ein.
(Bemerken möchte ich noch, daß sämtliche Instrumentalschüler wöchentlich in der Abteilung Singschule eine gemeinsame Singstunde erhalten, soweit sie nicht auch selbst die
Singschule besuchen.) Unsere Musikschule für Jugend und Volk
arbeitet im Kreise der H J . und nach den Richtlinien des Kulturamtes der Neichsjugendführung und der Neichsmusikkammer. Für besondere Zwecke errichten wir in der Hitler-Jugend
eine eigene
3. M u s i z i e r a d t e i l u n g der Staatsjugend
Diese Abteilung untersteht der Leitung der Musikschule für
Jugend und Volk und wird in der Hauptsache von den seitens
der HJ.- und VDM.-Standortführung Innsbruck vorgefchlagenen Musikreferenten geführt. Die Angehörigen dieser
Gruppe sind Schüler aus den anderen Abteilungen oder sind
aus diesen hervorgegangen. Sie werden, falls sie Studierende
des Konservatoriums, unserer Schwesterabteilung, sind, auch
dort geldliche Vorteile (ermäßigte Unterrichtshonorare) genießen. Der Unterricht sieht vor: Instrumentalen Gruppenunterricht, wobei sämtliche Instrumente belegt werden können, sowie
eine Reihe von Klassenstunden, die die besonderen Verhältnisse
der Staatsjugend berücksichtigen (instrumentales Zusammenspielen des Vannorchesters, der Spielmannszüge, V D M . Spielschar, HI.-Literatur, Harmonielehre, Instrumentationskünde, Heranbildung von Musikzugführern). Singfähnlein und
Singschar werden in der Abteilung Singschule geführt, Orckester und Spielleute sowie andere Musizierscharen in der
Abteilung Instrumentalschule.
Die Teilnahme am Unterricht der Musikschule für Jugend
und Volk gilt als Dienst und zusätzlicher Formationsdienst.
I n Sing- und Spielscharen sind zusammengefaßt die Besten
und Befähigtsten aus der Musikschule. Damit ist Gewähr gegeben für die Leistungsfähigkeit der betreffenden Sing- und
Klangkörper, für gesunde musikalische Arbeit in den Formationen.
Auch Stadt und Schule haben ein besonderes Interesse am
zielbewußten Auf- und Ausbau der städtischen Musikschule für
Jugend und Volk, die als musikalische Grundschule wichtige
kulturelle Aufgaben zu erfüllen hat. Die Stadt fördert die
Arbeit in großzügigster Weise.
Die Schule wird auch den vorgebildeten Nachwuchs für
Mor- und Musiziervereinigungen schaffen.
Bis jetzt meldeten sich für die Abteilung Singschule über
I M Kinder, welche bereits durch 19 Lehrkräfte in 22 SingNassen unterrichtet werden. Für den Gruppenunterricht in der
Abteilung Instrumentalschule sind bereits über 150 Anmelfingen eingegangen. Neuverpflichtete Instrumentallehrer und
Hehrer des Konservatoriums stehen für diesen Unterricht zur
Verfügung.
So möge diefe Schule zum Wohle von Jugend und Volk
eine erfolgreiche Stätte deutschen Kulturfchaffens werden und
zur Vollendung unserer herrlichen Volksgemeinschaft beitragen.

l)le 8tädtttcke Xoniertgemeinde Innsbruck
bietet im Winter 1939/40 zwölf Veranstaltungen, sechs Symphoniekonzerte unter Leitung von Musikdirektor Fritz Weidlich
und sechs Kammermusik-Abende.
Die Symphoniekonzerte im Großen Stadtsaal.
Symphonische Werke deutscher Meister:
Joseph Haydn: Symphonie in Es-dur) W. A. Mozart:
Symphonie in g-moll? Ludwig van Beethoven: I . und