Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.11

- S.4

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Amtsblatt Nr. N
folg gewährleisten. Daß gerade diese Aufgabe eine der verantwortungsvollsten ist, geht allein schon aus der Tatsache
hervor, daß zur Gefolgschaft des Oberbürgermeisters über
2000 Menschen zahlen.
Eine überaus wichtige Verpflichtung des Oberbürgermeisters
betrifft die gesamte F i n a n z p l a n u n g der Stadt. Daß
dieselbe großen Geschickes und tatkräftiger Führung bedarf,
erhellt nicht allein die Tatfache, daß es sich dabei um
gewaltige Summen handelt, sondern daß vor allem als trauriges Erbe die verschuldetste Stadt der Ostmark übernommen
werden mußte. Dabei ist die Verpflichtung des Oberbürgermeisters gerade in dieser Frage eine doppelte) einerseits den
Aufgaben der Stadt in finanzieller Beziehung entsprechen Zu
können, andererseits der Bevölkerung und stark belasteten
Wirtschaft nicht ein Zuviel an Steuern zumuten zu müssen.
Die langsame Entwicklung Innsbrucks Zur Großstadt, deren
Anfang mit der Eingemeindung von Hötting, Mühlau und
Amras begonnen wurde, verpflichtet unser Stadtoberhaupt,
d e r P l a n u n g d i e s e r S t a d t für die Zukunft fein
Augenmerk zuzuwenden. Sieht doch gerade unser Führer in
der starken Entwicklung der deutschen Städte ein kräftiges
Vollwerk für das neue Deutschland. Diese Planung selbst aber
beinhaltet so viel Aufgaben, daß nur durch Schaffung eines
eigenen Amtes ihr tatsächlich auch Rechnung getragen werden kann. Ob es sich nun dabei um die Anlage neuer Siedlungen, Park- und Grünanlagen, ob um die Errichtung eines
neuen Flughafens, ob um die Anlage der Neichsautobahn, ob
es sich um die Neuerrichtung von Schulen, HI.-Heimen und
ähnlichen Dingen handelt, immer wird der Oberbürgermeister
selbst um die Fragen sich kümmern und deren Zweckmäßigkeit
planen und anordnen müssen.
Das B a u w e s e n der Stadt, das vor 100 Jahren noch
mit einem einzigen Baumeister sein Auslangen fand und heute
in einem Amt, das zwei Stöcke des Verwaltungsgebäudes erfüllt, seine Tätigkeit entfaltet, bildet einen Aufgabenbereich,
der den Oberbürgermeister täglich beschäftigt. Und da ist vor
allem das ungeheure Wohnungselend, das uns die Systemzeit
hinterließ, das die Anspannung aller Kräfte erfordert, um nur
einigermaßen Linderung verschaffen zu können. Eineinhalbtausend neue Wohnungen, wie sie in wenigen Monaten im
Bereiche der Stadt Innsbruck neuerdings auf Grund gelegt
werden sollen, bedeuten selbstverständlich zahlreiche Stunden
verantwortungsvollster Überlegung des Chefs.
Besondere Bedeutung kommt der Stadt Innsbruck auf dem
Gebiete des F r e m d e n v e r k e h r s zu. Ist es doch der
Wille des Führers, daß Tirol und mit ihm in erster Linie die
Stadt der deutschen Bergsteiger das Erholungsland für M i l lionen Schaffender aus allen deutschen Gauen werden soll.
Dieser Aufgabe für die Zukunft voll gerecht werden Zu können,
erfordert wichtige Vorbereitungsarbeiten, die in ihren Hauptpunkten das Stadtoberhaupt festlegt.
Eine gerade mit der gebietsmäßigen Vollendung Großdeutschlands aufgerollte Frage betrifft die U m s i e d l u n g

der deutschen V o l k s g e n o s s e n aus S ü d t i r o l .
Ein Problem, das sich der Oberbürgermeister gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt seiner persönlichen Planung vorbehalten
hat, da es nicht nur in seiner Bedeutung, sondern vor allem
im Ausmaß aller mit ihm zusammenhängenden Detailfragen
gerade für die Entwicklung der Stadt größten Verantwortungsbewußtseins bedarf. Dies geht schon aus der Tatsache
hervor, daß für diese Volksgenossen, denen der Nationalsozialismus eine neue Heimat bereiten wird, an Innsbrucks
Stadtrand ein vollständig neuer, in seiner ganzen Planung
vorbildlicher Stadtteil errichtet werden soll.
Alle diese Finanz- und Wirtschaftsprobleme erhalten aber
ihre Krönung in der Planung, Erweiterung und Vertiefung
aller k u l t u r e l l e n A u f g a b e n ) denn letzten Endes geht
eine Stadt nur durch die in einer bestimmten Zeitepoche geschaffenen kulturellen Werte in die Geschichte ein.
Ein Aufgabenbereich, der, wenn auch nicht gerade zu den
angenehmsten, aber immerhin wichtigsten Pflichten eines
Oberbürgermeisters gehört, ist die V e r t r e t u n g d e r
S t a d t nach außen bei Besuchen führender Persönlichkeiten
und repräsentativen Veranstaltungen der Stadt.
Zu all den im Vorstehenden aufgezählten Aufgaben, die um
ein Mehrfaches noch ergänzt werden könnten, kommt die Anordnung und Überwachung all der vielen Aufgaben, die in den
verschiedensten Abteilungen der Stadtverwaltung sowie der
ihr angeschlossenen Stadtwerke gelegen sind.
Über all diesen Pflichten eines Oberbürgermeisters aber steht
eine, die sich bei allen Arbeiten und Aufgaben auswirken muß,
s e i n e P f l i c h t a l s N a t i o n a l s o z i a l i f t . Als solcher
ist es seine vornehmste Aufgabe, die Menschen, die ihm, sei es
in seiner Gefolgschaft, sei es als Kinder seiner Stadt, andertraut sind, zu führen und Zu Gliedern der deutschen Volksgemeinschaft Zu erziehen. Diese Aufgabe ist immer da, wo
überhaupt der Oberbürgermeister eine Pflicht zu erfüllen hat.
Sein Nat, seine Hilfe, vor allem aber fein Beispiel sind es,
die der Bevölkerung als verpflichtend zuteil werden müssen.
Eine im Nahmen dieser geschilderten Aufgaben arbeitende,
verantwortungsbewußte Führung und einsatzbereite Gefolgschaft wird ein schöneres und glücklicheres, Nationalsozialist!sches Groß-Innsbruck bringen und im Sinne der Deutschen
Gemeindeordnung damit die Stadt instandsetzen, im wahren
Geiste des S c h ö p f e r s g e m e i n d l i c h e r S e l b s t V e r w a l t u n g des N e i c h s f r e i h e r r n v o n S t e i n
m i t z u w i r k e n an d e r E r r e i c h u n g des S t a a t s Z i e l e s : „in einem einheitlichen, von n a t i o nalsozialistischem W i l l e n durchdrungenen
V o l k e die G e m e i n s c h a f t w i e d e r vor das E i n zelschicksalzustellen, G e m e i n n u t z v o r E i g e n nutz Zu setzen u n d u n t e r F ü h r u n g d e r besten
desNeichesdiewahreVolksgemeinschaftzu
s c h a f f e n , i n d e r auch d e r l e t z t e w i l l i g e V o l k s genösse das G e f ü h l der Z u s a m m e n g e h ö r i g t e i t f i n d e t."
E. Eh.

lür Tugend und Volk
kommt, singt und mulliien mit uns!
Direktor Otto tnglmaier
Das neue Neich nimmt die Musik in besondere pflegliche
Obhut, und Zwar als Allgemeingut des Volkes überhaupt. Um
den deutschen Menschen Zu formen, wie ihn das Neich benötigt,
beginnen wir beim Kinde. Wir haben neben der heute fchon

breit angelegten körperlichen Ertüchtigung dem Kinde seelische,
ideelle Werte zu vermitteln. Das tat die Schule des Volkes
im allgemeinen von jeher. Auf dem besonderen Gebiete der
Musik muß hauptsächlich die Gesangskultur, das gesunde,