Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1939

/ Nr.11

- S.2

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Amtsblatt Nr.
des Führers Vewegung in der Ostmark; schwerer ballten
sich die schwarzen Wolken, und als nach dem Verbot der
siegreich vorwärlsslürmenden Vewegung hah und brutale
Gewalt der finsteren Gegenfronl der vereinten Macht Roms.
Judas und des Marxismus gegen uns wüteten, kam erst recht
die Zeil, die Egon Denz mit vielen lausenden anderen aufrechten Männern zum Kämpfer um Deutschland stempelte. Es kam
die Zeil, wo viele Taufende der Besten die Heimat verlassen
muhten, wo ebenso viele Tausende in Kerkern neue Kraft zum
Kampfe fanden. Und es war nur felbslverständlich. daß auch
Egon Denz von den Schergen des systems eingezogen wurde.
Acht Verhaftungen aber vermochten seinen aufrechten 3inn
und Kampfwillen nicht zu beugen, und als er im Jahre 1934
den Klauen eines IMlitärgerichtsverfahrens wegen Mitschuld
an „Mord und Hochverrat" entging, muhten wir, dah er vom
Schicksal zur Erfüllung seines selbstgesteckten Zieles und der
ihm überantworteten Aufgabe bestimmt war. was immer aber
an schlügen kam, Pg. Denz blieb aufrecht, und den unerschüt»
terlichen Glauben an den Endsieg konnte ihm nichts rauben.
Den Kampfwillen aller Gelreuen anfeuernd. Not und sorge
lindernd, den Widerstand gegen das verhaßte system mit Ein»
sah seiner ganzen Persönlichkeil stets schürend, zog er von
Appell zu Appell in Kellern und Nerghütlen. bis ein Gefüge
im Gau erstand, das endlich siegreich den Gegner stürzte und
die Macht im Lande übernahm. Er war in schwerster Zeit mein

bester Kamerad und Mitarbeiter, dem in dem 11. März des
Jahres 1933 mit der Heimkehr des Gaues ins grohdeutsche
Vaterland, für das er fünf Jahre Gut und Leben einsehte, der
höchste Lohn beschieden war.
Mit der Führung der Gauhauptstadt Innsbruck betraut, sehte
er von da an sein ganzes Können und Wollen in den Dienst
der Volksgemeinschaft und ergriff mit starker Hand die Leitung
eines Gemeinwesens, das. durch schwere Jahre des Nieder»
gangs erschüttert, nunmehr endgültig einer schönen und reichen
Zukunft entgegensieht.
Unser Oberbürgermeister aber steht nunmehr, vom Gauleiter
hofer berufen, als sein und unser Kamerad am Veginn eines
Aufbauabschniltes seines Lebens, doch werden, so wie bisher,
auch die ihm für die Zukunft von einem harten schickfal beschiedenen Jahrzehnte restlosen schaffens immer im Zeichen
eines ehrlich geführten Kampfes um die Ziele der Vewegung
des Führers stehen.
Dem im Glück oder Unglück, in Tagen der Freiheil oder des
Kerkers stets gelreuen Vannerlräger unseres Führers aber
geloben wir an seinem Jubeltage gute Kameradschaft und restlosen Einsah und danken mit Gefolgfchaflstreue feiner Führung.
sein und unfer Leben alle Zeil für Adolf Hitler!
Edmund Christoph.

Innsbrucks stadtobernaupt einst und jent
Innsbrucks Stadtoberhaupt mit dem Titel eines „Oberbürgermeisters" steht heute an der Spitze einer Gemeinde von
ungefähr 80.000 Einwohnern. Als Innsbruck nach den schicksalsschweren Franzosenkriegen und den anschließenden Notjähren in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts seinen
neuen Aufstieg begann, zählte es 10.000 Einwohner in nicht
ganz 600 Häusern und umfaßte allein das eigentliche Stadtgebiet, ohne die heute eingebürgerten Gemeinden Mitten,
Pradl, Hotting, Mühlau und Amras.
Als im Jahre 1821 mit allerhöchster Genehmigung ein politisch-ökonomischer Stadtmagistrat errichtet wurde, hatte er
folgendes Aussehen: An seiner Spitze stand ein Bürgermeister
mit einem Iahresgehalt von 1000 Gulden, den die Landesstelle zu ernennen und der Kaiser zu bestätigen hatte. Weiters
ernannte die Landesstelle einen geprüften Magistratsrat, der
zugleich politischer Untersuchungskommissär war, mit 800 Gutden Gehalt. Die wahlberechtigten Stadtbewohner, d. h. alle
Grund- und Erwerbsteuerpflichtigen, denen die nach der alten
Verfassung zustehende Wahl des Bürgermeisters und des geprüften Magistratsrates nunmehr entzogen war, wogegen sie
übrigens vergebens protestierten, wählten sodann 24 unbesoldete städtische Repräsentanten, aus denen wieder sechs unbesoldete Magistratsräte durch Stimmenmehrheit auszuwählen
waren. Diese Magistratsräte hatten bei ihrer Vereidigung u. a.
zu versprechen, „die ihnen anvertrauten Amtsgeheimnisse sowie jedes ihnen anvertraute Gut getreulich zu bewahren, das
Amt als Magistratsrat mit Treue und Redlichkeit zu versehen,
den Nutzen und Vorteil der Bürgerschaft und Stadt zu befordern, über die Verwaltung der Gefälle und Einkünfte treu zu
wachen, die Geschäfte schnell zu besorgen und, soviel an ihnen
liegt, befördern zu machen, dem ihnen vorgesetzten Gubernium
pünktlichen Gehorsam zu leisten, auch allem jenen mit Eifer
nachzukommen, was noch künftig zur Befolgung wird bekanntgemacht werden, so wie es ein getreuer Beamter und Magi-

stralsrat seinem Landesfürsten, den vorgesetzten Stellen und
der Bürgerschaft zu tun schuldig und verbunden ist." Schließlich hatten sie noch zu schwören, „mit keiner Gesellschaft oder
Verbrüderung weder im Lande noch im Auslande verpflichtet"
zu sein oder sonst unverzüglich daraus auszutreten.
Dem Bürgermeister und den Magistratsräten standen dann
noch folgende Beamte zur Seite: ein Stadtkämmerer und
Stiftungsverwalter (mit 800 Gulden), ein Sekretär, der zugleich Einreichungs-Protokollist und Negistrator war (mit
600 Gulden), ein Aktuar für die politischen Untersuchungen
(mit 500 Gulden), zwei Kanzlisten (mit 400 und 300 Gulden),
ein Amts- oder Natsdiener (mit 300 Gulden, freiem Quartier
und 40 Gulden Kleidungsbeitrag), ein Gefangenenwärter, ein
Siadtbaumeister, zwei Stadtphysiker und ein Stadtwundarzt.
Die Anstellung des Bürgermeisters, des geprüften Magistratsrates sowie der besoldeten Beamten war lebenslänglich, die
unbesoldcten Magistratsräte wurden nach vier Dienstjahren
ausgewechselt, von den 24 Repräsentanten alle zwei Jahre
die Hälfte erneuert.
Zum ersten Bürgermeister dieses neuen definitiven StadtMagistrates wurde der wohlhabende Grundbesitzer Felil
von Niccabona von Neichenfels ernannt, der der Stadt schon
in den schweren Zeiten der Freiheitskämpfe seine Kräfte widmete, am 26. Juni 1814 von der Bürgerschaft für die „in
den letzten gefahrvollen Monaten zu gemeinem Besten geleisteten ersprießlichen Dienste, als ein öffentliches Denkmal
ihres herzlichsten Dankes das Bürgerrecht" verliehen erhielt
und als erster Magistratsrat im Jahre 1813 nach dem Austritte des Bürgermeisters Carl v. Tschusi dessen Funktionen
übernahm. F. v. Niccabona legte das Bürgermeisteramt im
Jahre 1829 nieder und starb 61jährig am 23. Dezember 1831.
M i t I.November 1829 wurde als sein Nachfolger der
Adjunkt und Amtsverweser beim Landgericht Sonnenburg,
Dr. Josef Maurer, zum Bürgermeister ernannt, dem am