Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.5

- S.1

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V. b.b.

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Nr. 6

SHriftleiwng: Nathaus. 2 Ktock links

15. Mai 1935

1. Jahrgang

II. Probleme öer Rommunawerwaltung öer
Lanöeshauptstaöt Innsbruck
Der P l a n eines Innsbrucker

K o n g r e ß - unö Kestsaales

Innsbruck, die prachtvoll gelegene Alpenstadt, ist im
Laufe der letzten Jahrzehnte zum Reiseziel vieler Fremder geworden; im Winter und Sommer übt unsere
Hauptstadt durch ihre Sehenswürdigkeiten und als
Ausgangspunkt der Wanderungen im Lande ihre Anziehungskraft aus. Mit dem Erstarken des Fremdenverkehres hat sich die Wirtschaft des Landes und feiner
Hauptstadt auf den wichtigen Faktor der F r e m d e n i n d u s t r i e eingestellt, da die Hebung des Verkehres
nicht nur einzelnen, sondern allen zugute kommt.
Darum gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Landes
die Förderung des Fremdenverkehres; es gilt aber nicht
bloß die A n z a h l der Fremden zu vermehren, sondern auch, deren A u f e n t h a l t s d a u e r zu verlängern und schließlich vor allem z a h l u n g s k r ä f t i g
ges P u b l i k u m ins Land zu bekommen.
Was können wir zur Steigerung des Fremdenverkehres
beitragen?
I n früheren Jahren hat sich die FremdenverkehrsWerbung darauf beschränkt, durch Ankündigung, Reklame, die Reisenden auf Tirol und seine Hauptstadt
aufmerksam zu machen. Gewiß kann in bestimmtem
Rahmen diese Werbetätigkeit nicht entbehrt werden.
Ebenso wichtig — vielleicht noch bedeutsamer — aber
ist es, dafür zu sorgen, daß den Fremden im Lande
H e r v o r r a g e n d e s g e b o t e n wird, daß sie vollauf befriedigt nach Hause kehren, denn dann werden
sie nicht nur selbst wiederkommen, sondern durch ihr
Urteil über das Gebotene zur besten l e b e n d e n Rek l a m e werden. Darum muß Tirol raschestens sein
Augenmerk der Frage widmen, was es den Fremden
zu bieten vermag.

(,Doganaprojekt")

Tiroler Festspiele.
Der Plan, in Innsbruck Festspiele zur Durchführung
zu bringen, die alljährlich — oder in größeren Zeitabständen — abgehalten werden, ist nicht neu. Nach dem
Kriege wurde der Gedanke erwogen, die seinerzeit mit
so großem Erfolg aufgeführten M e r a n e r V o l k s s c h a u s p i e l e nach Innsbruck zu verpflanzen. Der
verstorbene Hofrat Dr. R o h n hat sich eingehend mit
diesem Plan beschäftigt. Weiter aber hat Bürgermeister
Franz F i s c h e r diesen Gedanken aufgegriffen und Hofrat Dr. R e i c h e r hat ihm seine Unterstützung geliehen,
so daß er bereits 1932 u n m i t t e l b a r v o r s e i n e r
V e r w i r k l i c h u n g stand. Dazu aber bedarf es keineswegs etwa einer Nachahmung der Salzburger Festspiele: Tirol vermag mit bodenständigen Kräften Hervorragendes und Ursprüngliches zu geben, da unserem
Lande zahlreiche Künstler — Dichter, Musiker, Bühnenkünstler — zur Verfügung stehen.
Festplatz und Festspielhaus
Als geeigneter Festplatz kommt sowohl der Platz vor
dem Amraser Schloß, wie der Höttinger Steinbruch in
Betracht; in erster Linie aber würde sich ein Platz am
historischen Berg Isel eignen, der hiefür bereits ausgewählt wurde. F r e i l i c h t s p i e l e h i s t o r i s c h e n
I n h a l t e s a n d e r g e w e i h t e n S t ä t t e würden
bestimmt ihren Erfolg nicht verfehlen. Die Voraussetzung für die Durchführung von Festspielen ist aber
das Vorhandensein eines entsprechenden Raumes für
den Fall plötzlich eintretender schlechter Witterung. Das
Stadttheater kommt wegen seines geringen Fassungsraumes für so große Veranstaltungen nicht in Betracht,
die Errichtung eines neuen Gebäudes ist aus finanziel-