Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.12

- S.37

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Verkehrsampeln: Bürgerinitiativen
fordern sie, Autofahrer schimpfen
Über kaum eine Sachfrage herrschen in der Bevölkerung (und bei den Medien!) so
viele Mißverständnisse und Wissenslücken wie über das Thema Verkehrsampeln. Für
die einen gibt es davon "schon viel zu viele", andere ärgern sich, weil die von ihnen
heftig geforderte Ampel noch immer nicht steht. W e r entscheidet, ob eine
Verkehrsampel errichtet wird? Kurz und klar: Den Ausschlag geben allein
Erfordernisse der Verkehrssicherheit!

(Eiz) Es gibt keinen Beamten, der bestimmen kann: Hier bauen wir eine Ampel!
Vorschläge dafür kommen von verschiedensten Institutionen (Polizei, Kuratorium
für Verkehrssicherheit) - vor allem aber von
Privaten und von Bürgergruppen. Häufiger
Fall: Elternvereine fordern die Sicherung
eines Schulweges. Oder: Ampeln sind logischer Ausfluß einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Unfallanalyse durch das
"Kuratorium für Verkehrssicherheit".
Verkehrsstadtrat Dr. Harald Hummel: "Die
Stadtväter haben bestimmt nicht den Ehrgeiz, möglichst viele Ampelanlagen zu
schaffen. Für sie gelten einzig die Erfordernisse der Verkehrssicherheit!"

Fachmeinung vieler
Institutionen gefragt
Kommt ein ernstzunehmender Vorschlag
zum Bau einer neue Ampelanlage, werden
die Polizei, die Kammern, das städtische
Tiefbau- und das Verkehrsamt um ihre
Stellungnahmen gebeten. Sodann wird das
Vorhaben im Verkehrsausschuß des Gemeinderates vorberaten. Schon hier fällt

vieles "durch den Rost"! Ist die Forderung
vernünftig, beschließt sie der Stadtsenat.
Der Bau erfolgt dann nach der Reihung
der Dringlichkeit im Rahmen des jährlichen Verkehrsanlagenprogramms. Zuvor
müssen im Tiefbauamt die Koordinierungs- und die Signalzeitenpläne erarbeitet
werden. Liegt das alles vor, wird die Lieferung der Signalanlage unter den einschlägigen Firmen ausgeschrieben.

Warum es (noch)
nicht mehr "Grüne
Wellen " gibt
Immer wieder taucht die Frage auf: Warum gibt es nicht mehr "Grüne Wellen"?
Zunächst: Man kann sie nicht überall hab e n , sie k ö n n e n i m m e r nur e i n z e l n e
Straßenzüge betreffen. Vorrang bei "Grünen Wellen" haben Hauptverkehrsstraßen,
sodaß die Mehrzahl der Fahrzeuge davon
profitiert. Der Q u e r v e r k e h r muß dann
"Rot" sehen!
Übrigens sind schon jetzt 79 der etwas
über 100 bestehenden Ampelanlagen in ei-

Dtie neue Ampel
in der Burgenlandstraße (Südring)
an der Kreuzung
mit der Schullernstraße und der
Köldererstraße
war in letzter Zeit
Ziel unsachlicher
Presse-Polemik.
Zu Unrecht: Sie ist
eine langjährige
Forderung der Anrainer, die über
den stark befahrenen Südring Schule, Kirche, Kindergarten, Geschäfte
erreichen müssen. Sie sichert den künftigen Radweg in die Stadt. Und sie ist in die "g rüne Welle"
des Südrings eingebunden - und daher kein "Verkehrshindernis", wie eine Zei tun g sehrieb.
(Foto: SNS)

STADTNACHRICHTEN - DEZEMBER 1992

ne koordinierte Steuerung einbezogen.
Mehr als 50 Prozent sind so gesteuert, daß
einzelne Verkehrsströme dann "grünes
Licht" erhalten, wenn sie tatsächlich auftreten (Druckknopfanlagen für Fußgänger;
Induktionsschleifen für Autos).
Gibt es schon zu viele Ampeln in Innsbruck? StR. Dr. Hummel relativiert: "Man
kann nicht die Zahl der Ampelanlagen ins
Verhältnis setzen zur Länge des Straßennetzes, sondern nur zu jenen Straßen, in
denen Ampeln auch sinnvoll sind."
Forderungen, bestehende Ampelanlagen
wieder abzubauen, hat es laut Dipl.-Ing.
Rebernik, dem Verkehrsplaner im Innsbrucker Tiefbauamt, "so gut wie keine gegeben. Im Gegenteil - wir erhalten ständig
Vorschläge, weitere Ampeln zu errichten."
Was (siehe oben) nicht so ohne weiteres
möglich ist.

"Zentrale Vekehrsüberwachung " wird heuer
ausgeschrieben
Wenn heute eine Ampel ausfällt, ist das
Tiefbauamt auf den Hinweis aus der Bevölkerung (oder der Polizei) angewiesen.
Ist die "zentrale Verkehrsüberwachung"
einmal Realität, wird man solche Störungen in der Verkehrsleitzentrale sofort erkennen. Das erhöht selbstredend die Betriebssicherheit. Natürlich steht diese
Anlage auf dem Wunschzettel der Innsbrucker Verkehrsstrategen. Die entsprechenden gerätetechnischen Ausrüstungen
sollen nach Vorberatung im Projektsausschuß noch 1992 ausgeschrieben werden.
Die Inbetriebnahme soll dann im Herbst
1993 erfolgen.

Ampeln erhöhen
die Verkehrssicherheit
Verkehrsampeln sind entscheidend mit
dafür v e r a n t w o r t l i c h , daß I n n s b r u c k s
Straßen, vor allem die Kreuzungen, sicherer werden. Beispiel Kreuzung BlasiusHueber-Straße/Fürstenweg/Höttinger Au:
Im Jahr vor der Ampelerrichtung gab es
hier 16 Unfälle, nachhher nur mehr 4. An
der Kreuzung Egger-Lienz-Straße/FritzPregl-Straße sanken die Unfälle von 8 auf
I. Dieser Effekt zeigt sich nach j e d e m
Ampelbau. Besonders den Fußgängern
kommt die erhöhte Sicherheit zugute.


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