Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.10

- S.32

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_10
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Erholsame Ferienwochen für
Kinder aus Tschernobyl
Im diesjährigen Sommer verbrachte eine Gruppe von fünf Kindern aus der
Stadt Donezk, einer Industriestadt mit rund 1,5 Millionen Einwohnern, etwa 700 km
von Tschernobyl entfernt, einen erholsamen fünfwöchigen Urlaub
auf Einladung der Stadt Innsbruck.

(Eiz) Die jungen Ukrainer waren, begleitet von einer Betreuerin aus ihrer
Heimat und eingegliedert in die Gemeinschaft des städtischen Kindergartens Pechegarten, bis 25. Juli in den Erholungsheimen in Westendorf untergebracht und
erlebten bei herrlichem Wetter eindrucksvolle Ausflüge zum Schwarzsee
und zum Wildpark Aurach. Sie spielten
und wanderten gemeinsam mit den Innsbrucker Kindern, die in Westendorf
gleichzeitig Ferien machten. Anfängliche Verständigungsschwierigkeiten waren rasch abgebaut, die Kommunikation
der Kinder untereinander funktionierte
bald schon erstaunlich gut.
Jedes der Kinder war durch die Reaktorkatastrophe irgendwie betroffen: Entweder waren ihre Eltern verstorben, oder
ein Elternteil war durch das Ereignis invalide geworden. Spenden machten es
möglich, die Kinder zweckmäßig einzukleiden. Mit einem Besuch durch den
amtsführenden Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen
Sprenger und Senatsrat Dr. Hermann
Schweizer wurden die Gäste in Westendorf begrüßt; bei einer gemütlichen Abschiedsfeier, an der alle Kinder des Heimes und die Erzieher teilnahmen, im
Beisein des Leiters der Sozialabteilung
wieder verabschiedet.
Nach dem Erholungsaufenthalt in Westendorf übersiedelten die jungen Ukrainer ins städtische Kinderheim Pechegar-

ten nach Innsbruck und nahmen auch
dort an den vielfältigen Aktivitäten des
Ferienprogramms teil: Bei Ausflügen
auf die Hinterhornalm, zur Walderalm,
bei einer Fahrt ins Stubaital, nach See-

feld und Mieming lernten sie unser
schönes Land kennen. Dem guten Wetter
entsprechend, war auch das Schwimmen
ein besonderer Schwerpunkt; nicht nur
das Tivoli-Schwimmbad, sondern auch
die Schwimmbäder in Ziri und Axams
wurden besucht. Aber auch der kulturelle Sektor kam durch Besuche im Volkskunstmuseum und im Alpenzoo nicht zu
kurz.


Die jungen Gäste aus der Tschernobylregion mit den Betreuerinnen; rechts im Bild, Sozial-Stadtrat Dipl. Ing. Eugen Sprenger, links der Leiter der städtischen Sozialabteilung SR Dr. Hermann
Schweizer.

Alt-Magistratsdirektor OSR Dr. O t t o Schwamberger
vollendete sein 75. Lebensjahr
(Eiz) Ein profunder Kenner aller Probleme der Kommunal Verwaltung und weit
über die Grenzen der Stadt hinaus geachteter Verwaltungsjurist vollendete
kürzlich sein 75. Lebensjahr: OSR. i. R.
Dr. Otto Schwamberger.
Geboren am 31. August 1917 in Hall;
Reifeprüfung am Haller Gymnasium mit
Auszeichnung; Theresianische Militärakademie; Offizier im Zweiten Weltkrieg mit Einsätzen an der Ost- und
Westfront, vor allem im Verband der

20

Zweiten Gebirgsdivision an der Eismeerfront in der Tundra von Nordnorwegen und Finnland.
Nach kurzer Gefangenschaft trat
Schwamberger in den Dienst der Stadtgemeinde Innsbruck; 1948 promovierte
er zum Doctor juris. 20 Jahre hatte er als
Sachbearbeiter für das Personalwesen
maßgeblichen Anteil am Aufbau eines
qualifizierten Personalstandes bei der
Stadtverwaltung nach dem Krieg. Dr.
Schwamberger arbeitete u. a. mit in den
STADTNACHRICHTEN - OKTOBER 1992

Gremien des Städtebundes, an der Gemeindeordnung, am Gemeindebeamtengesetz, am Entwurf der Innsbrucker
Bauordnung und - schon damals - an der
Novellierung des Stadtrechtes.
1967 wurde Dr. Schwamberger mit der
Leitung der Finanzabteilung betraut und
1973 zum Magistratsdirektor bestellt.
Darüberhinaus erwarb sich der Jubilar
Verdienste als Vertreter der Stadt Innsbruck im Kuratorium des Universitätsfonds für die Technische Fakultät.