Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.9

- S.28

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Gesamter Text dieser Seite:
30 Jahre Alpenzoo: "Arche Noah"
der heimischen Tierwelt

Programm für
die "Woche
des Alpenzoos"

Eine oft strapazierte Redewendung im Zusammenhang mit der Umweltzerstörung
heißt: Es ist fünf vor Zwölf. Vielen Lebewesen aus der heimischen Tierwelt bleibt nicht
einmal mehr diese Zeit. Ihre A r t ist vom Aussterben bedroht. Der Alpenzoo Innsbruck
rettet diese gefährdeten A r t e n durch seine weltweit anerkannten Nachzüchtungen.
A m 22. September feiert der Alpenzoo, mittlerweile Publikumsliebling ersten Ranges,
seinen 30. Gründungstag.

Freitag, 18. 9.: ORF, Radio Tirol: "Mit
Musik ins Wochenende" live aus dem
Alpenzoo, 16 Uhr bis ca. 18 Uhr.
Samstag, 19. 9. und Sonntag 20. 9.:
Detektiv-Spiel für Kinder. Spannendes
Abenteuer, in dem es darum geht, ein
Tierrätsel zu lösen. 14 - 16 Uhr.
Dienstag 22. 9.: Gründungstag, offizieller Festakt
Freitag 25. 9.: Sonderpostamt Alpenzoo, 10 - 12 Uhr und 14 - 17 Uhr.
Weitere Programmpunkte: Während
der "Woche des Alpenzoos" ist eine
Ausstellung über die Geschichte des
Zoos zu sehen. Junge Besucher haben
nachmittags die Möglichkeit, ein Kindertheater zu besuchen oder mit dem
Gestalter des neuen Alpenzooplakates,
dem Künstler Hubert Weidinger, zu
malen. Nähere Informationen unter Tel.
29 23 23.

(bp) Begonnen hat alles mit Prof. Hans
Psenner, der sich schon
als junger

Mann für
seine Idee einsetzte, einen
Zoo mit Beschränkung auf Alpentiere zu
schaffen. 1962 wurde mit der Verwirklichung des Alpenzoos begonnen. Dank
der engagierten Arbeit des Nachfolgers
von Prof. Psenner, des langjährigen Direktors Dr. Helmut Pechlaner, ist der Alpenzoo heute international der Inbegriff
einer zukunftsweisenden Entwicklung in
der Tiergartenbiologie. Dr. Pechlaner hat
in Wien eine neue Aufgabe übernommen, den Alpenzoo führt seit 1. Jänner
1992 Dr. Michael Martys. Seine Amtszeit begann im Jahr des 30jährigen Bestandsjubiläums, das vom 18. bis 25.
September 1992 mit der "Woche des Alpenzoos" gefeiert wird.
Mit jährlich rund 350.000 Besuchern ist
der Alpenzoo nicht nur Tirols größter
Publikumsmagnet, er rangiert damit in
Österreich unter den zehn meistbesuchten kulturellen Einrichtungen und kann
sich zu etwa 85 Prozent aus den Eintrittsgeldern finanzieren. Trotzdem kommen auf Direktor Martys finanzielle Probleme zu. Durch immer steigende
Kosten und die Notwendigkeit von Reparaturen an den Umzäunungen bzw.
Neubauten von Gehegen wird in Zukunft
mehr Geld zur Erhaltung des Alpenzoos
benötigt.
Der Waldrapp zum Beispiel lebte bis in
die Mitte des 17. Jahrhunderts im Alpenraum. Um 1650 bevölkerte er noch die

/6

Felsen der Festung Hohensalzburg. Der
Zugvogel ist mittlerweile durch direkte
menschliche Verfolgung schon fast ausgestorben (die Jungtiere galten als Delikatesse). Nur etwa 220 Exemplare leben
noch in Marokko. Durch die erfolgreiche Nachzüchtung im Innsbrucker Alpenzoo, Dr. Ellen Thaler
führt das

, AloenZ°°

Stadt schreibt
Umweltpreis 92
aus: Vorschläge
bis 3 1 . Dezember

drohte(bp) Bewerbungen oder Vorschläge für
enzoo) den Umweltpreis 1992 der Stadt Innsstenhei^scn
bruck, versehen mit einer ausreichenden
europäische
Beschreibung der vollbrachten LeistunZuchtbuch des Waldrapps, wird
gen und mit Namen und Adresse des
diese Art vor dem Aussterben bewahrt.
Bewerbers, können bis 31. Dezember
Der Fischotter, erklärter Liebling des Pu1992 beim Amt für Umweltschutz einblikums, gehört zu den am stärksten begereicht werden. Der Umweltschutzausdrohten heimischen Säugetieren.
schuß behandelt die Vorschläge, die
Der Alpenzoo ist nicht zuletzt durch die
Preis vergäbe beschließt der Stadtsenat.
erfolgreiche Nachzüchtung des FischotDer Umweltpreis der Stadt Innsbruck
ters berühmt geworden.
wurde 1988 vom Gemeinderat ins LeEine besondere Attraktion stellt das
ben gerufen. Für die Verleihung können
weltweit einzige Kaltwasseraquarium
sich bewerben bzw. können dafür von
dar. Über 50 bedrohte heimische
jedermann vorgeschlagen werden: EinFischarten sind dort zu sehen. Ein Drittel
zelpersonen, Personengruppen, Gewerdavon konnte schon nachgezüchtet werbe- und Industriebetriebe, Institutionen
den, es sind auch Welterstzüchtungen geund Organisationen. Der Preis wird inslungen. Ein Erfolg, auf den Direktor
besondere für Leistungen in den BereiMartys besonders stolz ist, denn rund 60
chen Luftreinhaltung, AbfallvermeiProzent der heimischen Fischarten stedung und -entsorgung, Gewässer- und
hen auf der Roten Liste der gefährdeten
Lärmschutz, Verkehrsberuhigung, EnerArten.
gieeinsparung, Naturschutz, Umwelterziehung
und allgemeine UmweltDer Alpenzoo bemüht sich aber nicht
vorsorge
verliehen.
nur um die Nachzüchtung, er revitalisiert
Lebensräume für diese Tiere, um wieder
Die Preisträger bekommen eine Urkunnatürliche Bestände zu schaffen. Dank
de und einen gravierten Glaspokal.
dieser Initiative fliegt auch der Bartgeier
Außerdem erhalten sie die Berechtiwieder in den Alpen und wird vielleicht
gung zur Führung der Bezeichnung
irgendwann auch der Waldrapp in freier
"Träger des Umweltpreises der Stadt
Natur zu bewundern sein.
Innsbruck".

STADTNACHRICHTEN - SEPTEMBER 1992