Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.8

- S.29

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_08
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Edgar Seipenbusch prägte durch
20 Jahre Innsbrucks Musikleben
Mit Edgar Seipenbusch verzeichnete das Innsbrucker Musikleben einen nicht übersehbaren Aufwärtstrend. Symphonie-, Meister- und Kammerkonzerte brachten den
Musikfreunden ungezählte schöne Stunden. Niveau, Klasse und Vitalität waren die
Markenzeichen des Innsbrucker Symphonieorchesters während der Ära Seipenbusch.
Die Stadt Innsbruck dankt Edgar Seipenbusch mit der Verleihung des Verdienstkreuzes:
D e r Gemeinderat faßte am 16. Juli diesen Beschluß.

(we) Nicht nur im Tiroler Landestheater
beginnt mit der Saison 1992/93 eine neue
Ära. Auch die Konzerte der Stadt Innsbruck stehen ab Herbst unter neuer Leitung. Kasper de Roo folgt Edgar Seipen-

1

""""1ÉNB

;



Auftritte als Gastdirigent in aller Welt,
Der Beginn seiner Karriere wurde schon
im Kindesalter gelegt, als er mit sechs Jahren mit dem Klavier- und mit zehn Jahren
mit dem Geigenstudium begann. Nach der

Ife

ìfcwH

"BD

.".,?/"*; ""••".-vf:

V
ri

JA

Leitung. Das Konservatorium übernahm
Dr. Bruno Wind. Vormals war der Chef des
Orchesters gleichzeitig auch Leiter des
Konservatoriums. Für die Oper gab es einen eigenen Dirigenten.Die erste offizielle
Premiere Seipenbuschs in Innsbruck war
die Einem-Oper "Der Besuch der alten Dame".
Neben rund 100 Konzerten und 60 Opern
in Innsbruck trat Seipenbusch auch als Dirigent großer Orchester bei zahlreichen
Gastspielen im In- und Ausland in Erscheinung. Meilensteine seiner Arbeit sind u. a.
die Aufführung der kompletten Brücknerund Mahler-Zyklen und im Bereich der
Oper vor allem die Produktionen des Riehard-Strauss-Zyklus.
Mit der Eröffnung des Kongreßhauses und
der Übersiedlung der Konzerte in den Saal
Tirol gelang es, die Besucherzahl bedeutend zu erhöhen. Zu seinen Verdiensten
zählt auch, daß er heimische Komponisten
nicht vernachlässigte. Seine Programmgestaltung kann als ausgewogen bezeichnet
werden. Der Name Seipenbusch wird immer einen ehrenvollen Platz im Innsbrucker Musikleben einnehmen.


»-, «ja

WissenschaftsUnverkennbar Edgar Seipenbusch! Auf das Ehrenzeichen der Stadt Innsbruck im Jahre 1983 und dem Tipreis für Prof.
roler-Adler-Orden im Jahr J 985 folgt nun das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck, mit dem Edgar Seipenbusch zum Abschied Dank und Anerkennung ausgedrückt wird.
(Foto: Murauer) Dr. Hampl
.i.

, !„ ;*^.t

husch nach, der 20 Jahre in Innsbruck als
Musikdirektor wirkte. Tief beeindruckt war
Edgar Seipenbusch über die Beifallsstürme, mit denen sich die Konzertfreunde am
4. und 5. Juni für die hervorragende Aufführung der "Achten" von Anton Brückner
und natürlich für alle schönen Konzerterlebnisse im Laufe der vergangenen 20 Jahre bedankten. GR Ass.-Prof. DDr. Herwig
van Staa, Obmannstellvertreter des Kulturausschusses der Stadt Innsbruck, würdigte mit herzlichen Worten die Leistungen
des Orchesters und seines längjährigen Dirigenten.
Der Rheinländer Seipenbusch, der, wie er
selbst betont, in den 20 Jahren zu einem
"echten Tiroler" wurde, wird auch nach
Beendigung seines Innsbrucker Engagements mit seiner Familie in Tirol leben.
Der scheidende Musikdirektor wird neben
seiner Unterrichtstätigkeit am Konservatorium (Kapellmeisterklasse, Komposition
und Instrumentation) ab September als
N a c h f o l g e r von Max Engel auch das
Konservatoriums-Orchester übernehmen.
Daneben freut sich Seipenbusch auf

Matura besuchte er die staatliche Hochschule für Musik in Köln und studierte dort
Geige, Klavier und Kammermusik. Sein
Lehrer war der berühmte Komponist Frank
Martin. 1961 begann Seipenbusch mit dem
Dirigierstudium an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Das
Diplom legte er mit Auszeichnung ab. In
der Folge dirigierte er alle Wiener Orchester und holte sich in St. Polten erste Theatererfahrungen. 1967 folgte der Ruf an die
Grazer Oper als 1. Opernkapellmeister.
1971 wurde im Tiroler Landestheater Mozarts "Entführung" einstudiert, als der damalige Musikchef Siegfried Nessler plötzlich verstarb. Seipenbusch sprang ein, es
wurde ein großer Erfolg und so bekam der
junge Dirigent mit "Macbeth", der "Cavalleria Rusticana" und dem "Bajazzo" weitere Aufträge für Innsbruck. Seipenbusch
war somit kein Unbekannter, als er im September 1972 seinen Vertrag als neuer Innsbrucker Musikdirektor entgegennahm. Damit wurde ein für Innsbruck neuer Modus
geschaffen: Erstmals stand das Symphonieorchester in Oper und Konzert unter einer

STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1992

Einer der profiliertesten und international
bekanntesten Wissenschafter unserer
Universität, Prof. Dr. Franz Hampl
(Bild), wurde in Würdigung seines Lebenswerkes am 25. Juni von Landesrat
Fritz Asti mit dem Tiroler Wissenschaftspreis 1992 ausgezeichnet. Der emeritierte
Ordinarius für Alte
Geschichte, der
auch Dekans- und
Rektorswürden bekleidete, lehrte
von 1947 bis 1982
in Innsbruck. Aus
Treue zu seiner
Alma Mater Oenipontana und zu
Innsbruck hat der
heute 82jährige Preisträger so manche
ehrenvolle Berufung an ausländische
Universitäten abgelehnt. Mit ganzer
Kraft und in bewunderswerter Rüstigkeit
führt Hampl seine universalhistorischen
Forschungen und seine Arbeiten auf dem
Gebiet der vergleichenden Geschichtswissenschaft fort.
(Foto: S.N.S.)

13