Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.8

- S.4

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Stadt wird künftig Ahrntal gemeinsam
mit einem potenten Partner führen
Innsbruck hat kein zweites Ahrntal: Die Stadt muß dieses Gut behutsam zu nutzen, damit es so lang wie möglich zur Verfügung steht. Deshalb, und weil N o r m e n des Landes
es überdies vorschreiben, w i r d die "Müllphilosophie" gründlich geändert: In Zukunft
w i r d es die Abfa!Bewirtschaftung geben mit größtmöglicher Mülltrennung und Kompostierung der biogenen Anteile des Mülls. Eine neue Gesellschaft wird ab 1993 das
Ahrntal betreiben. Die Stadt w i r d in ihr die Mehrheit und damit die Kontrolle haben.

(Eiz) Auch diesen wichtigen Beschluß hat
der Gemeinderat am 16. Juli gefaßt, nachdem eine Arbeitsgruppe "Mülldeponie
Ahrntal", in der alle im Stadtsenat vertretenen Fraktionen mitwirkten, die Angelegenheit gründlich vorbereitet hatte: Das
Vertragsverhältnis mit der bisherigen
Ahrntal-Betreiberfirma wird (aufgrund diverser Unzukömmlichkeiten, u. a. Vertrauensbruch) aufgelöst; die Stadt wird mit ei-

ner Betreiber-Firmengemeinschaft, die ihre Eignung dazu unter Beweis gestellt hat,
eine neue Gesellschaft m. b. H. gründen,
in der die Stadt mit 51 Prozent das Sagen
hat.
Zweck der neuen Gesellschaft ist nicht nur
der Betrieb und die allfällige Sanierung
der Mülldeponie Ahrntal, sondern auch
* die Errichtung und der Betrieb einer
Bauschutt-Recycling-Anlage,

Förderung der Kompostierung
am Sieglanger und Mentlberg
Schon im Herbst soll in den Siedlungen
Sieglanger und Mentlberg die Eigenkompostierung durch intensive Beratung gefördert werden, so sie nicht ohnehin schon geschieht: Dies beschloß unlängst der
Stadtsenat. Auch wenn Innsbruck ein
Kompostwerk für biogene Teile des Hausmülls schon hätte, wäre in Randgebieten
mit viel Grün die Eigenkompostierung immer sinnvoller, weil dabei Sammeln, Ab-

transport und aufwendige Behandlung entfallen. Nun werden die Bewohner mit entsprechenden Schreiben vorinformiert; später sind Informationsabende geplant, bei
Bedarf gibt es direkte Beratung und auf
Anfrage auch praktische Hilfestellung. Das
städtische Gartenamt wird (wo nötig)
Strukturmaterial zur Auflockerung zur Verfügung stellen. Der "Verein Umweltberatung Innsbruck" wird das Projekt betreuen.

Altglas: Bürger ersparten sich
"91 vier Mio. S an Müllgebühr!
(Eiz) Das Sammeln von Altglas lohnt sich
- auch für die Bürger der Stadt: Für 2.531
Tonnen Altglas, die 1991 in der Landeshauptstadt gesammelt wurden, muß die
Stadt dem Land 348.380 Schilling an Entsorgungsbeitrag zahlen, berichtete Bürgermeister Romuald Niescher dem Stadtsenat. Diese Menge Altglas, ins Ahrntal
"entsorgt", hätte jedoch nicht weniger als
4,3 Millionen Schilling gekostet (1.700 S
je Tonne)! Die Differenz von fast vier
Mio. S haben sich die Bürger (über die
Müllgebühr) selbst erspart.
Die Altglassammlung ist, bedenkt man
auch die Energie-Einsparung bei der Wiederverwertung, äußerst sinnvoll und wirtschaftlich. Brachte bereits das Jahr 1991
ein Rekordergebnis, so bahnt sich für

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heuer neuerlich eine kräftige Steigerung
an. Für Umwelt-Stadtrat Dr. Josef Rettenmoser ist es "ein ehrliches Bedürfnis, allen Bürgern von Innsbruck für ihr umweltbewußtes Verhalten zu danken".
Zugleich ersucht er, dazu beizutragen,
daß die 300 neuen, lärmgedämmten Glascontainer, die nun aufgestellt werden,
nicht durch Verkleben mit Plakaten oder
durch Besprühen mit Farbe nicht verunziert werden.
Die 2.531 Tonnen Altglas bedeuten gegenüber 1990 eine Steigerung um 11,4
Prozent. Daneben wurden 1991 noch
4.843 Tonnen Altpapier (plus 19,1 Prozent) sowie 158 Tonnen Sondermüll aus
Haushalten gesammelt, was einer Steigerung um 20,1 Prozent entspricht.


STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1992

* einer Gewerbe- und IndustriemüllTrennungs- und Recycling-Anlage sowie
* einer Anlage zur Verwertung der biogenen Abfälle.
Sinnvoll wäre es, diese Müllkompostieranlage gemeinsam mit dem Bezirk Innsbruck-Land zu verwirklichen.
Die Stadt hat sich in Österreich umgesehen. Die Arbeitsgruppe "Mülldeponie
Ahrntal" schlug nach gründlicher Prüfung
aller Vorschläge einhellig vor (was dann
auch der Gemeinderat beschloß), die Firmen Hubert Häusle GesmbH. & Co. KG.,
Dornbirn, und die Deponie Riederberg,
Widmoser Gesmbh., Wörgl, als Partner
mit dem nötigen "Know-How" in diese
Gesellschaft zu nehmen.
Alle Anlagen werden nach dem letzten
Stand der Technik und den Grundsätzen
der Wirtschaftlichkeit zu errichten und so
zu betreiben sein, daß eine Beeinträchtigung der Umwelt weitestgehend vermieden wird.
Im übrigen war es - entgegen diversen
Pressemeldungen - einzig Sache der Stadt,
welchen Partner sie sich für diese Aufgaben nach Eignung, Qualifikation und Referenzen sucht: Dies kann nicht Gegenstand
einer Ausschreibung nach Ö-Norm sein. •

52 Prozent
mehr Giftmüll
beim SommerTermin!
Die zum Sommertermin durchgeführte
mobile Giftmüllsammlung aus Haushalten in Innsbruck brachte ein eindrucksvolles Ergebnis: Mit nahezu
22.000 kg abgegebenen Problemstoffen wurde gegenüber dem Vorjahr
(14.500 kg) eine Steigerung von 52
Prozent erzielt! Umwelt-Stadtrat Dr.
Josef Rettenmoser betont, das steigende Umweltbewußtsein der Innsbrucker
Bevölkerung könne kaum eindrucksvoller unter Beweis gestellt werden:
Beteiligten sich 1991 noch 2.514 Menschen an der Sammlung, waren es heuer schon 2.992 (plus 19 Prozent). Allen Abgebern, insbesondere auch den
Schulen, die vorbildlich zum guten Ergebnis beigetragen haben, sei herzlich
gedankt!