Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.7

- S.38

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"Hispania - Austria"
auf Schloß Ambras
Die Doppelhochzeit der Thronfolger Spaniens und des Hauses Habsburg - Juan und
Margarethe, Juana und Philipp - stand am Anfang der Beziehungen zwischen Spanien
und Österreich und ist zugleich der Ausgangspunkt der Großausstellung von
spanischer und österreichischer Kunst um 1492 auf Schloß Ambras, die am 3. Juli er off-

(we) Sie bilden eine Einheit, setzen aber
jeweils besondere Akzente: Die Ausstellung "Reyes y Mecenas", die vom 13.
März bis 31. Mai im Museo de Santa
Cruz in Toledo gezeigt wurde und die
Ausstellung "Hispania - Austria", die am
3. Juli auf Schloß Ambras eröffnet wird.
Das Gemeinsame kommt durch den Untertitel zum Ausdruck: "Die katholischen

Porträt Kaiser Maximilians
(Kunsîhist. Museum Wien; Repro: AAS)

Könige - Maximilian I. und die Anfänge
der Casa de Austria in Spanien".
Die gegenseitige Beeinflussung von spanischer und österreichischer Kunst steht
im Mittelpunkt dieser zwei koordinierten
und einander ergänzenden Großaustellungen.
Die Ausstellung entführt uns in drei Abschnitten in das Spanien der katholischen
Könige und an den Hof Kaiser Maximilians. Einer umfangreichen Illustration des
Mäzenatentums im Spanien der katholischen Könige, bei der u. a. wertvolle
Kunstwerke aus dem Besitz des spanischen Hofes und der mächtigen Kirchenfürsten zu sehen sind (Tafelbilder, Skulpturen, Tapisserien, Meisterwerke der
Goldschmiedekunst, der Keramik, liturgische und kunstgewerbliche Objekte) folgt
die Darstellung des kulturellen Ideals Maximilians, welcher Kunst zum Zweck der
Selbstdarstellung und politischen Propaganda einsetzte. Gezeigt werden z. B. die
Holzschnittarbeiten, die er bei Dürer, Altdorfer oder Burkmair bestellt hatte, die gigantischen Druckgrafiken "Triumphzug",
"Ehrenpforte" und „Weisskunig" sowie
Modelle und Skizzen für das berühmte
Grabmal und Meisterwerke aus der Waffen und Rüstungssammlung Maximilians.
Der dritte Abschnitt befaßt sich vor allem
mit dem neuzeitlich orientierten Kunstverständnis Karls V., des Erben beider
Häuser.

Driptico die Gran Capitan
(Museo bellas Artes, Granada. Repro; AAS)

Die ca. 250 Exponate stammen zu etwa
40 Prozent aus Österreich, zu 40 Prozent
aus Spanien und zu 20 Prozent aus
Sammlungen von Drittländern. Neben den
bedeutendsten spanischen und deutschen
Künstlern sind auch Meister der flämischen und italienischen Kunst dieser Epoche vertreten.
Veranstalter der Innsbrucker Ausstellung
sind das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, das Land Tirol und
die Stadt Innsbruck. Für die Gestaltung
zeichnet Elsa Prochazka verantwortlich,
die wissenschaftliche Gesamtleitung haben Artur Rosenauer und Alfred Kohler
inne.

Die einmalige und sehenswerte Ausstellung, die viele andere kulturelle
Großereignisse heuer in Innsbruck
thematisch beeinflußt, wird bis 20.
September gezeigt. Öffnungszeiten
sind täglich von 10 bis 19 Uhr. Der
Eintritt beträgt 100 S. Kinder und
Jugendliche bis 14 Jahre sind frei.
Gruppen können Führungen auch
vorbestellen. Reservierungen bzw.
nähere Auskünfte im Ausstellungsreferat "Austrian Art Service" im
Hotel Grauer Bär,
Telefon 59 24 407.

Verdure- Doppeladler, Karl V.

(Kunsthist. Museum Wien; Repro: AAS)

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STADTNACHRICHTEN - JULI 1992