Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.7

- S.9

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Nun schwingt Kasper de
Roo den Taktstock
Die erste Saison des neuen Musikdirektors verspricht spannend zu werden:
Klassisches und Bekanntes, weniger Bekanntes und Modernes halten sich die Waage.
Premiere de Roos (außer Abonnement) ist am 18. September.

(we) Mit der "Achten" von Anton Brückner verabschiedete sich Edgar Seipenbusch am 4. und 5. Juni vom Innsbrucker
Konzertpublikum, das sich mit frenetischen Beifallsstürmen bedankte. Der
20jährigen erfolgreichen Tätigkeit Seipenbuschs als Innsbrucker Musikdirektor
werden die Stadtnachrichten in der August-Ausgabe einen Beitrag widmen.
Nun aber bereits ein Blick in die Zukunft. Was erwartet die Innsbrucker
Konzertfreunde in der Saison 1992/93?
Im Rahmen einer Pressekonferenz am 3.
Juni im Bürgersaal des Historischen Rathauses informierten Kulturstadtrat Mag.
Hermann Girstmair, der Obmann des Kulturausschusses StR. Dr. Harald Hummel,
der neue Musikdirektor Kasper de Roo
und Kulturamtsleiter Dr. Walter Frenzel
die Öffentlichkeit über das neue Programm der städtischen Symphonie-, Meister- und Kammerkonzerte.
Zunächst fällt auf, daß der zeitgenössischen Musik entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet ist. Da sind, um nur einige
Beispiele zu nennen, Gershwins "Rhapsodie in blue" (Eröffnungskonzert am 18. 9.,
außer Abonnement) und Bernsteins
"Symphonie Nr 1 - Jeremiah" (6. Symphoniekonzert am 11. und 12. März) zu
hören. Im 1. Symphoniekonzert unter
Kasper de Roo am 15. und 16. 10. mischt
sich ein Tiroler unter Mozart (Klavierkon-

zert A-Dur) und Dvorak (Symphonie Nr.
9 e-Moll "Aus der Neuen Welt"): Werner
Pirchner mit "Soiree tyrolienne" .
Moderne Werke und Klassisches, nicht
wenige russische Namen, Amerikaner in
guter Ausgewogenheit. Noch einige Beispiele: Tschaikowskys Violinkonzert DDur, Strawinskys "Feuervogel", die Symphonie Nr. 2 von Tschaikowsky, von
Schostakowitsch die Symphonie Nr. 9,
Prokofiews "Romeo und Julia", "Taras
Bulba" von Janacec, die "Linzer" von
Mozart, die "Italienische" von Bartholdi,
Haydn s "Schöpfung", Beethovens "Pastorale", Rossinis Ouvertüre zur Oper "Die
Italienerin in Algier", Ravels "Ma mère
rOye", die Ouvertüre aus "Scheherezade"
und „La Valse", von Cesar Franck "Symphonische Variationen für Klavier und Orchester, Honeggers "Liturgique" und das
1989 von Giselher Klebe komponierte
Weihnachtsoratorium.
Klingende Namen finden sich auch unter
den Solisten und Gastdirigenten: So etwa
John Eliot Gardiner, Jean Fournet, Frans
Brüggen, Sherrill Milnes, Krzystof Penderecki, Ivo Pogorelich, die Geschwister
Labèque, Gerhard Oppitz.
Das detaillierte Program lesen Sie bitte
in der Servicebeilage. Abonnementverkauf bis 25. September. Auskünfte im
städtischen Konzertbüro, Stiftgasse 16.
Telefon: 58 00 23.


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Präsentation der Konzerte 1992/93 am 3. Juni im Bürgersaal des Historischen Rathauses. Von
links Stadtrat Dr. Harald Hummel, Stadtrat Mag. Hermann Girstmair, Musikdirektor Kasper de
Roo und SR Dr. Walter Frenzel.
(Foto: Murauer)

STADTNACHRICHTEN - JULI 1992

Wieder
Orgelklänge in
der Silbernen
Kapelle
(we) Die berühmte italienische Renaissance-Orgel der Silbernen Kapelle ist von ihrer Renovierung in
Florenz in neuem Glanz wieder
nach Innsbruck zurückgekehrt. Für
die Restaurierung konnte der in
Fragen des altitalienischen Orgelbaues besonders qualifizierte Orgelrestaurator Dott. Pier Paolo Donati aus Florenz gewonnen werden.
Für die Restaurierung der Gehäusefassung zeichnet Erwin Schwemiinger aus Seefeld veratwortlich.
Im Rahmen einer Feierstunde am
Pfingstsamstag, an der u. a. LH
Dr. Alois Parti und Kulturstadtrat
Mag. Hermann Girstmair teilnahmen, wurde das "heimgekehrte"
Orgelkunstwerk von Bischof Dr.
Reinhold Stecher gesegnet. Das
Eröffnungskonzert bestritt mit
Werken von Frescobaldi Univ.Prof. Dr. Luigi Ferdinando Tagliavini, der neben Dr. Otto Biba auch
als Fachberater des Bundesdenkmalamtes bei der Restaurierung
fungierte.
Für den langjährigen ehrenamtlichen Betreuer der Orgel, Prof. Karl
Benesch, war dieses Ereignis, wie er
es ausdrückte, ein Höhepunkt seiner
künstlerischen Tätigkeit, die auch in
den Ansprachen aus Anlaß der Orgelinauguration entsprechend gewürdigt wurde. Prof Benesch wird
die beliebten Orgelkonzerte in der
Silbernen Kapelle auch weiterhin
künstlerisch und organisatorisch betreuen.
Das in ein reich d e k o r i e r t e s
Schrankgehäuse eingebaute Orgelwerk ist um 1570/90 von
einem unbekannten italienischen
Orgelbauer geschaffen worden.
Durch das fast ausschließlich in
Zypressenholz gearbeitete Pfeifenwerk stellt das " O r g a n o di
legno" auch für den oberitalienischen Orgelbau ein äußerst seltenes Beispiel für diesen Orgeltypus dar. Darüber hinaus bildet es
ein Klangdenkmal besonderer
Art in der Orgellandschaft nördlich der Alpen.
Die Restaurierung der Orgel wurde
durch das Zusammenwirken zwischen Bund, Land und Stadt ermöglicht.


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