Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.7

- S.7

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Helmut Wlasak mit dem
Ehrenring ausgezeichnet
A m 5. Juli geht ein Kapitel Innsbrucker Theatergeschichte zu Ende. Kammerschauspieler Intendant Helmut Wlasak verabschiedet sich von den Theaterfreunden mit einer
Aufführung der Zauberflöte. A m 19. Juni dankte die Stadt Innsbruck dem großen
Intendanten und Schauspieler mit der Verleihung des Ehrenringes.

(we) Eine Feierstunde, musikalisch umrahmt vom Innsbrucker Streichquartett
"Collegium Musicum", vereinte am 19.
Juni zahlreiche Prominenz im Raiffeisensaal am Marktgraben. Der Grund:
Bürgermeister Romuald Niescher überreichte gemeinsam mit Kulturstadtrat
Mag. Hermann Girstmair an Kammerschauspieler Helmut Wlasak, dem scheidenden Intendanten des Tiroler Landestheaters, den Ehrenring der Stadt
Innsbruck. Die Verleihung dieser hohen
Auszeichnung war vom Innsbrucker
Gemeinderat am 30. April beschlossen
worden.
Helmut Wlasak, der mit Gattin Sonja Höfer
gekommen war, zeigte sich sichtlich gerührt
und schloß seine Dankesworte mit dem
Satz: "Ich trage den Ehrenring als Zierde
und Bürde, als Schatz und als Verpflichtung". In seiner Laudatio würdigte Bürgermeister Niescher den nunmehr "jüngsten"
Ehrenringträger als eine Persönlichkeit, die
ein Vierteljahrhundert Theatergeschichte
geschrieben hat, die den Theaterfreunden
unzählige schöne Stunden bereitet hat, die
viel und wesentlich zur guten Kultur in
Innsbruck beigetragen hat. "Helmut Wlasak
hat unser Theater 25 Jahre lang wunderbar
und weise regiert. Ein erfolgreiches und
wohlgeordnetes Haus kann an den Nachfolger übergeben werden". Helmut Wlasak

wurde 1930 in Wien geboren. Nach Gymnasium, Matura und Schauspielschule holte sich der junge Wlasak erste Erfahrungen
an den legendären Wiener Kellerbühnen,
Theater am Parkring und Theater der Gorage. 1952 kam Wlasak nach Graz und wurde 1956 von Sonja Höfer nach Innsbruck
an das Landestheater "verführt". 1967, mit
der Wiedereröffnung des Großen Hauses,
wurde Helmut Wlasak Intendant.
Wlasaks eindrucksvolle Bilanz: 148 Inszenierungen, davon 107 in Innsbruck;
250 Rollen, davon 139 in Innsbruck; 4400
gespielte Vorstellungen, davon 3150 in Innsbruck und über 7000 Rundfunksendungen, davon gut 3000 in Innsbruck. Alles, was einer renommierten Bühne von
Wert und Interesse ist, bot die Ära Wlasak am Tiroler Landestheater. Besonders
hervorzuheben sind die zyklischen Aufführungen der großen Meister wie Shakespeare, Goethe, Nestroy, Raimund,
Molière, Strauss, Mozart, Wagner...
Ganz zu schweigen vom Verdienst, Nestroy in Innsbruck "hoffähig" gemacht zu
haben. Dazu kommen zahlreiche Gastinszenierungen und - für die Stadtgemeinde
von besonderer Bedeutung - seine Tätigkeit als Sprecherzieher und Leiter der
Opernklasse des Konservatoriums.
1988 wurde Helmut Wlasak der Titel
"Kammerschauspieler" verliehen.

Gemeinsam mit Kulturstadtrat Mag. Hermann Girstmair (links) überreichte Bürgermeister
Romuald Niescher (im Bild rechts) Kammerschauspieler Intendant Helmut Wlasak den Ehrenring
der Stadt Innsbruck.
(Foto: Frischauf)

STADTNACHRICHTEN -JULI 1992

Figaros Hochzeit, gespielt aus Anlaß des
200. Geburtstages Mozarts, war Helmut
Wlasaks Operndebut in Innsbruck; mit der
Zauberflöte, inszeniert aus Anlaß des 200.
Todestages des Komponisten, wird sich
Helmut Wlasak am 5. Juli verabschieden.
In dieser letzten Saison, in der so oft ein
"Ausverkauft" auf den Theaterplakaten
klebte, konnte eine Auslastung von 87 Prozent im Jahresschnitt erreicht werden.
Das ist ein absoluter österreichischer
Rekord.


Raimund Schreier
zum Abt von Stift
Wüten geweiht

Der neue Abt von Stift Wüten, P. Raimund Schreier. (Foto: Frischauf)

Pater Raimund Schreier, 1952 in
Innsbruck geboren, wurde am 29.
Mai vom Konvent des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Willen für
12 Jahre zum neuen Abt gewählt und
am 21. Juni durch Bischof Dr. Reinhold Stecher in der Stiftskirche feierlich geweiht. Die Spitzen des Landes
und der Stadt nahmen an der eindrucksvollen Zeremonie in der bis
auf den letzten Stehplatz gefüllten
Kirche teil. - Der Absolvent des Akademischen Gymnasiums war 1971
ins Stift Wüten eingetreten und wurde nach dem Theologiestudium 1977
zum Priester geweiht. 1980 kehrte er
als Religionsprofessor ans Akademische Gymnasium zurück. Als Rektor
betreute er das Stiftsinternat von
1984 bis zu dessen Auflösung 1989.
Als Rektor der Wiltener Sängerknaben machte sich Abt Schreier auch
kulturell einen Namen. Er begleitete
diesen Chor zu mehreren Konzerten
ins Ausland. Seit Herbst 1991 war
Schreier Verwalter des Stiftes. Von
seiner Wahl zum Abt zeigte er sich
überrascht, "da ich mit 40 Jahren
doch noch sehr jung bin".


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