Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.7

- S.6

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Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_07
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Zum zehnten Mal:
Betagte Bürger waren Gäste der Stadt
Die Mitbürgerinnen und Mitbürger der Geburtsjahrgänge 1919 und 1920 standen im Mittelpunkt der 10. Altbürgerfeier, zu der
Bürgermeister Romuald Niescher am 16. Juni in die Dogana des Kongreßhauses geladen hatte.

(Th) In Anwesenheit von Stadt- und Gemeinderäten dankte der Bürgermeister
den rund 800 Betagten mit ihren Begleitpersonen für "ihren Einsatz in den
entbehrungsreichen Jahren, in denen die
Vorraussetzungen für den heutigen
Wohlstand geschaffen wurden". Wie
schwer die Nachkriegszeit war, in welche die Ehrengäste damals hineingeboren wurden, zeigte der Bürgemeister in
einem kurzen geschichtlichen Rückblick
auf. Er erinnerte dabei auch an die vielfältige Hilfe, die der notleidenden Bevölkerung in Innsbruck in diesen Jahren
aus dem Ausland zuteil wurde. So
schickte z. B. die Schweiz Waggons mit
Lebensmitteln, eine amerikanische JugendHilfsaktion richtete eine Kinderausspeisung ein und ein reicher Engländer schenkte der Stadt 25 Kühe zur Versorgung von
Kindern und Kranken mit Milch. Diese
und andere Beispiele der Hilfsbereitschaft
könnten einmal mehr Anstoß sein, heute
den notleidenden Menschen in Osteuropa
Hilfe zukommen zu lassen.
Eingehend auf die heutige Zeit bekräftigte
Bürgermeister Niescher die Absicht der
Stadtführung, jene Einrichtungen, die den
Betagten den Lebensabend angenehmer
machen, wie z. B. "Essen auf Rädern"
oder die Altenbetreuung, auch in Zukunft

800 Bürger leisteten der Einladung der Stadtführung Folge und nahmen an der Altbürgerfeier in
der Dogana des Kongreßhauses teil.
(Foto: Murauer)

weiterzuführen und nach Möglichkeit zu
verbessern.
Der musikalisch abwechslungsreich von
der Militärmusikkapelle Tirol unter Kapellmeister Prof. Hans Eibl und der Chor-

und Flötengruppe der Musikhauptschule
Olympisches Dorf unter Direktor Siegfried Schmid umrahmte Nachmittag klang
mit einer Jause und gemütlichem Beisammensein aus.


Gesundsein - auch eine Frage des Lebensstils!
Innsbrucks Gemeinderat bekannte sich am 2 1 . Mai einstimmig zu einer Deklaration, die
die Verbesserung der Gesundheit der Stadtbewohner zum Ziel hat. Die Tiroler Landeshauptstadt schließt sich damit dem nationalen N e t z w e r k "Gesunde Städte Österreichs"
an. Ins Leben gerufen wurde diese Initiative vor fünf Jahren vom europäischen Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation.

(Th) Die Deklaration, die von Stadtrat
Peter Moser und Stadtphysika Dr. Doris Renner bei einer Pressekonferenz
vorgestellt wurde, hält u. a. fest, daß
"ein guter Gesundheitszustand eine wesentliche Bedingung für die soziale,
ökonomische und persönliche Entwicklung des Menschen und ein entscheidender Bestandteil der Lebensqualität
ist". Das Wohlbefinden des Einzelnen
hängt zudem von "seinen Lebensumständen, seinem Wohn- und Arbeitsumfeld,
der Umwelt und von seiner persönlichen
Haltung und Situation ab".
In Kenntnis dieser Tatsachen "setzt die

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Stadt Innsbruck ihre Bemühungen für eine flächendeckende soziale und gesundheitliche Betreuung aller Altersgruppen
fort, bekennt sich zu allen Maßnahmen,
die der Erhaltung und Verbesserung des
Naturhaushaltes, der Umwelt, des Ökosystems und der Artenvielfalt der Flora und
Fauna dienen und bemüht sich, die
Grundlagen für eine vitale und ökologisch
ausgerichtete Wirtschaft zu schaffen".
Ein Ziel der, wie Stadtrat Moser betonte, langfristigen Gesundheitspolitik ist
es zudem, bei den Mitbürgern die Einsicht zu erreichen, daß es maßgeblich
die eigene Lebensführung ist, die die

STADTNACHRICHTEN -JULI 1992

Gesundheit bestimmt. Stadtphysika Dr.
Renner tritt überdies, damit berechtigte
Anliegen Gehör finden, für eine enge Zusammenarbeit der Bürger mit den Behörden ein. Ein Umdenkprozeß bei allen,
auch bei den Politikern, sei jedoch erforderlich, wenn das "Gesundheitsdenken"
in alle Bereiche Eingang finden soll.
Die Deklaration schließt mit einem Appell an alle Bürgerinnen und Bürger und
alle Einrichtungen, der Gesundheitsförderung künftig erhöhte Beachtung zu schenken. "Der Gemeinderat richtet an alle
Dienststellen der Stadtgemeinde die Aufforderung, in ihrer Tätigkeit auf die
Grundsätze und Schwerpunkte der Deklaration über die Gesundheitsförderung Bedacht zu nehmen. Diese Richtlinien sind
auch gegenüber übergeordneten Behörden
zu vertreten."