Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.6

- S.33

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Tirols Erdgas ist radioaktiv
nicht belastet!
Das nach Tirol gelieferte Erdgas ist radioaktiv nicht belastet: Dies bestätigte der
Lieferant, die "Ruhrgas-AG", nach Medienberichten, die den Verdacht geäußert
hatten, aus der ehemealigen Sowjetunion
gelange radioaktiv verseuchtes Erdgas
auch nach Österreich. Die "Ruhrgas AG"
macht regelmäßige Analysen. Dabei wurde einzig Radon gefunden, allerdings in
einer Konzentration von einem Tausendstel Prozent des natürlich aus der Erde tretenden Radons. Tirols Gaskunden können
somit beruhigt sein. Dennoch wird die Tiroler Ferngas-Ges. m. b. H. durch ein dazu befähigtes Institut das nach Tirol gelieferte Gas zusätzlich noch auf
Radioaktivität untersuchen lassen. - Dieses Erdgas stammt übrigens zum weitaus
überwiegenden Teil aus westeuropäischen
Quellen (wie z. B. der Nordsee).
Internationale Orgelwoche
vom 6. bis I I.Juni in Innsbruck
Die von den "Konzerten der Stadt Innsbruck" veranstaltete Internationale Orgelwoche findet auch heuer wieder traditionell zu Pfingsten statt.
Am Samstag, den 6. Juni, eröffnet um
20.30 Uhr in der Silbernen Kapelle Luigi

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Eiserner Innsteg einsturzgefährdet:

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F. Tagliavini (Italien) die Orgelwoche mit
Werken von Girolamo Frescobaldi.
Am Sonntag, den 7. Juni, zelebriert Prälat
Alois Stöger um 10.30 Uhr in der Stiftskirche Wüten das Pontifikalamt. Zu hören
ist die Missa solemnis von Leopold Mozart. Es singt das Collegium Vocale, begleitet vom Orchester des Europasommers; an der Orgel: Kurt Estermann.
Am Dienstag, den 9. Juni, spielt José L.
Gonzales Uriol auf der Ebert-Orgel in der
Hofkirche um 20.30 Uhr Werke von de
Cabezon, de Heredia, Bruna u. a.
Am Mittwoch, den 10. Juni, ist um 20.30
Uhr auf der Orgel der Pfarrkirche St. Nikolaus, Thomas Daniel Schlee mit Wer-

Innsbruck hilft Sarajevo:
Güter um eine Million warten in Wien
auf eine Transportmöglichkeit
Schon am 29. April stellte der Stadtsenat
eine Million Schilling für den Ankauf
von Hilfsgütern (7,4 Tonnen Medikamente und Feuerwehrausrüstung) für die
vom Krieg schwer heimgesuchte Freundschaftsstadt Sarajevo zur Verfügung. Das
Referat für Internat. Beziehungen und
Städtepartnerschaften organisierte innerhalb weniger Tage die Hilfsgüter; Tyrolean Airways transportierte sie kostenlos
nach Wien, sie sollten über die (damals
geplante) Luftbrücke Paris - Wien - Sarajevo verfrachtet werden.
Die Luftbrücke mußte nach dem ersten
Flug, der mit Gütern anderer Organisationen ausgebucht war, wieder eingestellt werden, weil das Flugzeug in Sarajevo beschossen und stark beschädigt
wurde. Da auch die übrigen Zufahrtswege nach Sarajevo blockiert sind und eine
ordnungsgemäße Übergabe an die Stadtregierung derzeit nicht gewährleistet ist,
liegen die Hilfsgüter derzeit in Wien.
Bei Entspannung der Lage wird ihr

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ken von Kolman, Suter, Rihm, Langlais
und Schlee zu hören.
Am Donnerstag, den 11. Juni, spielt Bert
Matter um 20.30 in der Pfarrkirche Mariahilf Werke von Sweelinck, Salvatore und
Bach.

Transport sofort in die Wege geleitet.
Vor wenigen Tagen konnte das Referat
für Städtepartnerschaften mit dem Rathaus in Sarajevo telefonisch Verbindung
aufnehmen. Nach Auskunft ist die Lage
in Sarajevo mehr als chaotisch. Täglich,
auch nachts, wird die Stadt mit Artillerie
beschossen; Heckenschützen nehmen
gezielt Kinder, Ärzte, Mitarbeiter des
Roten Kreuzes - kurz alles, was sich auf
den Straßen bewegt - unter Feuer. Kommen Lebensmittel in die Stadt, werden
sie direkt von den Lkw weg verkauft, da
alle Geschäfte zerstört sind. Auch auf
die Menschen in den Warteschlangen
wird geschossen!
Die Stadt Innsbruck dankt Tyrolean Airways (Dr. Burger) für die humanitäre
Hilfe. Auch der Zentraleinkauf des Roten Kreuzes in Wien (Herr Zugschwert)
hat sich sehr engagiert. Nicht zuletzt hat
die städt. Berufsfeuerwehr (Branddirektor Ing. Peham) unter großem Zeitdruck
ausgezeichnete Arbeit geleistet.

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1992

Er wird fallweise gesperrt
Der "Eiserne Innsteg" muß in den kommenden Wochen fallweise gesperrt werden: Immer, wenn der Pegelstand des Inn
die "magische" Marke von 4 Metern erreicht. Die Feuerwehr wird den Pegelstand und den Steg beobachten. - Der vor
117 Jahren erbaute Steg ist, wie berichtet,
einsturzgefährdet; Unterwaschungen beeinträchtigen die Sicherheit der Pfeiler.
Der Stadtsenat beschloß die Restaurierung
dieses "technischen Denkmals". Das Sanierungsprogramm des Bauamtes sieht
Zementschlemm-Injektionen bis zehn
Meter unter die Flußsohle vor, um die auf
einem Holzrost stehenden Pfeiler zu stabilisieren. Kosten: Insgesamt 6,2 Millionen
Schilling. Der Neubau eines Steges hätte
10 bis 13 Mio. S gekostet. Mit der Sanierung wird im Spätherbst begonnen.
Hohe geistliche Würdenträger
im Blickpunkt
Alt-Propst Prälat Dr. Hanns Weiser vollendete am 29. Mai sein achtzigstes Lebensjahr. Am 17. Mai zelebrierte er aus
diesem Anlaß in der Jesuitenkirche ein
feierliches Hochamt, bei dem Werke von
Oswald Auer aufgeführt wurden. Ausführende waren die Dommusik, der
Domchor und ein Bläserensemble mit
Pauken. - Nach 35 Jahren Klostervorsteher des Stiftes Wüten hat Prälat Alois Stöger sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
Sein Wunsch ist es, daß die Verantwortung nun in jüngere Hände gelegt werde.
Abt Stöger hat das kirchliche Leben in Tirol maßgeblich mitgestaltet. - Dompropst
Gotthart Egger wurde der Titel "Päpstlicher Ehrenprälat" verliehen.
Neues Therapiezentrum
für psychisch Kranke
Die "Sozialtherapeutische Arbeitsgemeinschaft Tirol - Verein Start" eröffnete am 6.
Mai in der Frierstraße 13 ein Therapiezentrum für psychisch Kranke. Ein Team aus
Ärzten, Therapeuten, Sozialpädagogen und
Psychologen kümmert sich in Einzel- und
Gruppentherapien um die Patienten, die zu
mehr Selbständigkeit erzogen werden sollen. Weiters will der "Verein Start" die Öffentlichkeit mehr über psychisch Kranke
informieren, um Vorurteile abbauen zu helfen und um für Verständnis zu werben.