Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.6

- S.31

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_06
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Zeugen aus 750 Jahren
gemeinsamer Geschichte
Im Innsbrucker Stadtarchiv wurde die Ausstellung "Spanien - Tirol - Innsbruck - Zeugen
gemeinsamer Geschichte" eröffnet. Sie ist die gelungene Ergänzung zur Ausstellung auf
Schloß Ambras, in der lokale Berührungspunkte zwischen Spanien und Tirol
verständlicherweise nicht berücksichtigt werden konnten.
(we) Das historische Faktum des 500Jahr-Jubiläums der Entdeckung Amerikas
und ihrer Auswirkungen beherrscht das
Jahr 1992 in vielerlei Facetten. Im Schloß
Ambras wird am 3. Juli die Ausstellung
"Hispania - Austria - Die katholischen
Könige - Maximilian I. und die Anfänge
der Casa de Austria" eröffnet. Ein Großteil des Kulturprogrammes des heurigen
Sommers ist auf dieses Großereignis abgestimmt. So auch die neue Ausstellung
im Innsbrucker Stadtarchiv, die am 30.
April von Kulturstadtrat Mag. Hermann
Girstmair in Anwesenheit zahlreicher Prominenz eröffnet wurde. "Spanien - Tirol Innsbruck - Zeugen gemeinsamer Geschichte" ist eine Dokumentation, welche
die beiderseitigen Bezüge vom 12. bis
zum 20. Jahrhundert illustriert, wobei vor
allem lokale Denkmäler im Mittelpunkt
stehen. Zentrale Themen bilden, um nur
einige Beispiele zu nennen, Bildspuren
der bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts einsetzenden Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela (Freskodarstellung
der sogenannten Hühnerlegende), die Beteiligung von Tiroler Adeligen an der Reconquista, die dynastischen Beziehungen
zwischen den Tiroler Landesfürsten und
den spanischen Dynastien (Fresko des
H a b s b u r g e r S t a m m b a u m e s in Schloß
Tratzberg), die Kavalierstour des nachmaligen Königs Philipp II. von Spanien nach
Tirol und der Nullmeridian von Ferro.

Wappen Kaiser Karls V, welches den kaiserlichen Doppeladler mit den Wappen der spanischen Königreiche Kastilien, Leon und Aragon
zeigt.
(Repro: Frischauf)
Das Jubiläumsjahr sei auch Anstoß zum
Überlegen und Nachdenken, unterstrich
Stadtrat Girstmair in seiner Eröffnungsansprache. Dank und Gratulation galt Stadta r c h i v d i r e k t o r Univ.-Doz. Dr. F r a n z Heinz Hye, der die Ausstellung gestaltet
hat. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog
in Buchform erschienen (Preis 350 S). Die
Ausstellung ist bis 18. September Mo. bis
Do. von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr
sowie Fr. von 8 bis 13 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. Sonderführungen sind
möglich. Anmeldung Tel. 59 73 80. •

Ç^eit Mitte April
wird in den rei s ^ / novierten Kammerspielen
wieder
gespielt. Hervorstechendes Merkmal des
"neuen", von Arch.
Friedrich
Wengler
geplanten Theaters
sind die vielfältigen
bühnentechnischen
Nutzungsmöglichkeiten: Multifunktionale
Verwendung ist nun möglich. Zugunsten der Bühne wurde die Zahl der Sitze (nun in blau und
" zucke ri rosa") von 364 auf 250 reduziert. Auch der Eingangsbereich sowie das Foyer mit dem
Buffet wurden neu gestaltet. An der Eröffnungsfeier am 11. April nahmen u. a. LH Dr. Alois Parti,
Bürgermeister Romuald Niescher, Kultur réfèrent StR. Mag. Hermann Girstmair und Kulturausschußobmann StR Dr. Harald Hummel, der scheidende Intendant Helmut Wlasak sowie der neue
Chef am Rennweg, Dominique Mentha, teil. Das Innsbrucker Symphonieorchester unter Edgar
Seipenbusch spielte Haydns "La reine". LH Parti und Bürgermeister Niescher sprachen
Grußworte. Das Stadtoberhaupt erinnerte in seiner Ansprache, daß voraussichtlich im Herbst die
Renovierung der Stadtsäle in Angriff genommen werde. Eventuell wird dabei die Terrasse des
Stadtcafes zu einem Wintergarten umgewandelt.
(Foto: Eliskases)

16

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1992

Silberne
Kapelle: Die
Orgel ist
"heimgekehrt"
(we) Der 6. Juni (Pfingst-Samstag) wirc
ein historischer Tag für alle Orgelfreunde. Die berühmte Rennaissanceorgel
kehrt nach einer beinahe sechsjährigen
Überprüfungs- und Renovierungszeit
aus Florenz wieder in die Silberne Kapelle der Hofburg in Innsbruck zurück.
Die feierliche Inauguration werden Bischof Dr. Reinhold Stecher, Dr. Pier Paolo Donati vom Restaurierungsinstitut
in Florenz und Univ.-Prof. Dr. Luigi
Ferdinando Tagliavini vornehmen.
Über die "Heimkehr" des Orgeljuwels
freut sich natürlich in besonderer Weise
ihr Betreuer, Prof. Karl Benesch. 35
J a h r e T r a d i t i o n h a b e n die von ihm
durchgeführten Mittoch-Orgelkonzerte
in der Silbernen Kapelle. Am 1. Juli erklingt sie nun wieder erstmals nach der
renovierungsbedingten Pause.
Die Orgel, die laut Stadtarchivdirektor
Dr. Hye und Dr. Köfler vom Landesarchiv aus dem letzten Viertel des 16.
Jahrhunderts stammt, wurde in ihren
original-historischen Zustand "zurückversetzt". So wurden zum Beispiel die
um 1950 ausgeführten willkürlichen
Z u t a t e n beseitigt und die fehlenden
bzw. unsachgemäß erneuerten Elemente
stilgemäß rekonstruiert. Die Restaurier u n g s m a ß n a h m e n nach künsterlischwissenschaftlichen Kriterien hatte die
Orgel-Spezialisten Dr. Tagliavini und
Dr. Donati festgelegt.

Die Konzerte auf der
italienischen
Rennaissance-Orgel
(Silberne Kapelle, Hofburg; Beginn jeweils 20 Uhr)
1. Juli: Kurt Neuhauser, Graz; Werke
von Gabrieli, Cavazzoni, Merula.
15. Juli: H e m m a Kronsteiner, Wien;
Werke von Pachelbel, Sweelinck, Bach.
29. Juli: Karl Benesch, Innsbruck; Werke von Gibbons, Cabezon, Frescobaldi,
Ebner, Zipoli.
5. August: Wijnand van de Pol, Italien;
Werke von Valente, Merula, Froberger,
Bach.
12. August: Dothy de Rooij, Niederlande; Werke von Storace, Gabrieli, Pasquini, Zipoli.