Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.5

- S.31

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Gesamter Text dieser Seite:
Jugendliche malen und
zeichnen für das Pflegeheim
(Th) Sehr ansprechende Mal- und Zeichenarbeiten von Schülerinnen und
Schülern des Reithmanngyminasiums
schmücken seit kurzem die Gänge des
"Heimes am Hofgarten" und erfreuen mit
ihren vielfach kräftigen Farben und ihrer
klaren Bildsprache die alten Menschen.
Insgesamt fünf Klassen der Unter- und
Oberstufe hatten sich im Fach Bildnerische Erziehung der Aufgabe "Mit Bildern
Freude machen" gestellt.
Aus 100 Arbeiten wurden von einer Jury

30 Bilder in verschiedenen Techniken
ausgewählt, darunter Aquarelle, Collagen
und Zeichnungen. Die Kosten für die
Rahmung und Verglasung trug die der
Schule benachbarte CA-Filiale Reichenau, die die Mühe der Jugendlichen
überdies mit Anerkennungspreisen belohnte. Im Rahmen einer kleinen Feier im
Heimcafé, an der auch Vetreter der Bank
und des Landesschulrates teilnahmen, erfolgte die Übergabe der Werke an die
Heimleitung.


Die von den Schülerinnen und Schülern des Reithmanngymnasiums für das "Heim am Hof garten " angefertigten Bilder werden von Schuldirektor Mag. Kurt Egger (rechts) an den Leiter des
Pflegeheimes, Wilfried Steger, überreicht.
(Foto: Murauer)

Altkleider
können rund
um die Uhr
abgegeben
werden
(Th) Wer nicht auf die alljährlichen
Kleidersammlungen warten kann und
dennoch sicher sein möchte, daß seine
Textilien eine sinnvoll Verwendung
oder Wiederverwertung erfahren, wird
die Einrichtung der rund um die Uhr
geöffnete Altkleider-Abgabestelle der
Caritas, Viaduktbogen 97 in der Ing.Etzel-Straße, sicher begrüßen. Die
neue Stelle, die Teil eines einschlägigen Gesamtkonzeptes in Zusammenarbeit mit Sozialvereinen ist, bietet zudem Arbeitsplätze für schwer
vermittelbare Arbeitssuchende. Die
Altkleider werden nach entsprechender Sortierung, Reinigung und Instandsetzung entweder in SecondHand-Geschäften verkauft ("Wams"
und "Zarathustra") oder kostenlos
durch den "Verein zur Beratung und
Betreung von Obdachlosen" an Bedürftige abgegeben (Viaduktbogen
35). Die an Großabnehmer verkauften
Textilien sichern der Caritas die Geldmittel für ihre vielfältigen sozialen
Aufgaben. Ein weiterer Aspekt liegt in
der Entlastung des kostbaren Deponieraumes im Ahratal. Seit 1973 wurden
20 Millionen Kilogramm Altkleider
gesammelt.

Kurzweilige Büchereistunden im Wohnheim
Daß sich ältere Menschen noch gerne aktiv mit Literatur und dem Zeitgeschehen
auseinandersetzen, zeigt eine gerne angenommene Veranstaltungsreihe
in der Bibliothek des Wohnheimes Saggen.

(Th) Literaturinteressierte Heimbewohner treffen sich allwöchentlich am Donnerstag Vormittag in der Bibliothek im
Wohnheim Saggen. An diesem Tag gestaltet seit über einem Jahr die DiplomBibliothekarin Silvia Hohenauer, unterstützt von Melitta N u ß b a u m e r , ein
Kulturprogramm, das für alte Mitbürger zu einem liebgewonnenen Termin im
oft eintönigen Heimalltag geworden ist.
In den bisher 53 Büchereistunden, in denen
überdies alle Heimbewohner, die Freude am
Lesen haben, auch fachlich beraten werden
und Bücher entlehnen können, brachte Frau
Nußbaumer den Literaturfreunden die unterschiedlichsten Interessensgebiete näher. So

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befaßte sich der Kreis z. B. mit der Störung
des ökologischen Gleichgewichtes unserer
Erde durch den Menschen, dem Josefinismus
in Österreich, den Nordtiroler Sagen und mit
John Steinbeck, dem großen amerikanischen
Erzähler. Im Mozartjahr 1991 durfte als Thema auch der berühmte Komponist nicht fehlen. Heuer wird eine Veranstaltung Christoph
Kolumbus gewidmet sein.
Zur näheren Erläuterung des gewählten Themas liest die Bibliothekarin allwöchentlich
Textauszüge oder Kapitel aus Büchern vor,
gibt eine Kurzfassung des Inhaltes, verdeutlicht das Anliegen des Autors und stellt den
Verfasser vor.
Dann sind die Zuhörerinnen und Zuhörer im

STADTNACHRICHTEN - MAI 1992

Alter zwischen 68 und 95 Jahren am Wort,
die in angeregter Unterhaltung ihre Meinungen zum Thema äußern, sowie eigene Erfahrungen und Erinnerungen austauschen.
Die Tätigkeit der Initiatorinnen findet nicht
nur reges Echo, zu ihrer Freude sind zwischen den alten Menschen sogar Freundschaften entstanden. Frau Nußbaumer: "Auf
diese Weise gelingt es uns, die Betagten aus
ihrer Lethargie zu befreien, ihre Aktivitäten
zu wecken und wach zu halten."
Den Elan für ihre ehrenamtliche Ar. beit, die viel Einsatz erfordert, schöpfen die Eachfrauen aus der Freude und
der Dankbarkeit, die ihnen aus dem
Kreis der Betagten entgegengebracht
wird. Eine Seniorin formulierte es so:
"Wir sind sehr froh, daß wir einmal in
der Woche über etwas sprechen können, das nicht mit Alter oder Krankheit
zu tun hat."