Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.3

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
Ausgaben dieses Jahres – 1992
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
sbrucks
erste
Goldmedaillen
Bgm. Romuald Niescher:
Stolz auf Gold- und Silbermädchen

In Albertville rüstete man gerade zur Schlußfeier, als die Olympiastadt Innsbruck am
23. Februar ihre so erfolgreichen Teilnehmer vor dem Goldenen Dachl
mit herzlicher Begeisterung empfing: Doris (Gold) und Angelika Neuner
(Silbermedaille im Rodeln), dazu die beiden Innsbrucker im "goldenen" Viererbob,
Gerhard Haidacher und Thomas Schroll (Bild auf Seite I).

(Eiz) Tausende Innsbrucker klatschten Beifall, die Höttinger Musikkapelle spielte und
die Höttinger Schützen hatten Aufstellung
genommen, als die Kutsche mit Innsbrucks
ersten Goldmedaillen-Gewinnern bei
Olympischen Spielen durch das Nachwuchsrodlerspalier in die Altstadt fuhr, wo
sie die Repräsentanten der Stadt und des
Landes mit den Funktionären der Sportverbände im Blitzlichtgewitter der Fotografen
erwarteten."Innsbruck ist Euch dankbar Ihr habt den Namen unserer Stadt in die
ganze Welt hinausgetragen", freute sich
Bürgermeister Romuald Niescher. "Eine
solche Werbung ist nur über den Sport

möglich." Innsbruck fördert besonders den
Breitensport - "und es ist schön, wenn daraus auch Spitzensportler hervorgehen." "Ihr habt unserem Land Ehre gemacht", bestätigte auch Landeshauptmann Dipl.-Ing.
Alois Parti.

Vor Olympia-Bewerbung
werden die Bürger befragt
Drei Vertreter der Stadt hatten sich über die
Spiele von Albertville persönlich ein Bild
gemacht und mit maßgebenden Leuten an
Ort und Stelle gesprochen: Bürgermeister
Romuald Niescher, Sozial- und Grün-

STADTNACHRICHTEN - MÄRZ 1992

Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger und der
Obmann des Sportausschusses, GR. Dr.
Hans Rainer. Bei einer Pressekonferenz
standen sie unmittelbar nach der Rückkehr
am 23. Februar Rede und Antwort. Bgm.
Niescher: "FIS-Präsident Marc Hodler hat
klar erklärt, daß das IOC nicht beabsichtigt,
die Richtlinien zu ändern, wonach die Spiele nur an ein Land vergeben werden (damit
hätten Kärnten, Fri au 1 und Slowenien kaum
eine Chance bei ihrer gemeinsamen Bewerbung). Niescher: "Marc Hodler räumt Innsbruck bei einer Bewerbung reelle Chancen
ein."
Der Innsbrucker Gemeinderat hat 1987 den
(immer noch gültigen) Beschluß gefaßt:
Innsbruck bewirbt sich neuerlich um Olympische Winterspiele - vorbehaltlich der Zustimmung der Bevölkerung bei einer Volksbefragung. Diese ist durchzuführen,
nachdem die Bürger "umfassend und seriös
informiert" wurden.
Darüber hinaus ist auch noch die Unterstützung der Bewerbung durch das ÖOC notwendig.
* Im Gegensatz zu Albertville hätte Innsbruck den Vorteil der vorhandenen Infrastruktur (Eingriffe in die Natur wie in den
Tälern Hochsavojens wären nicht notwendig). Die alpinen Bewerbe wären kein Problem; die Eisbahn Igls brauchte nur geringe
Adaptierungen; das Olympiastadion muß
mit und ohne Spiele renoviert werden.
* Es brauchte kein neues "Olympisches
Dorf", weil die Sportler wie in Albertville
im Nahbereich ihrer jeweiligen Sportstätten
untergebracht werden könnten.
* Selbst wenn die Spiele auf ganz Tirol verteilt würden (Arlberg, Kitzbühel, Seefeld,
Innsbruck...), wären die Entfernungen noch
nicht so groß wie in Albertville, das übrigens das Verkehrsproblem vorbildlich
gelöst hatte (es gab nur öffentliche Verkehrsmittel). StR. Sprenger: "Wir sind nirgendwo im Stau gesteckt."
* Albertville hat auch gezeigt, daß es ohne
"Preisschub" für die Bevölkerung geht:
"Wir waren angenehm überrascht" (Sprenger).
* Bereits seit Sarajevo (Überschuß: 47 Mio.
US-$) sind Olympische Winterspiele kein
"Verlustgeschäft" mehr (wie noch in Innsbruck): Die Fernsehrechte bringen das
Geld. In Calgary blieben unter dem Strich
600 Mio. kanad. Dollar. GR Dr. Rainer:
"Wir könnten mit Fug und Recht mit einem
beachtlichen Überschuß rechnen."
Die Volksbefragung müßte schon 1993,
besser noch 1992 stattfinden, wenn das
ÖOC Innsbruck seine Zustimmung gibt.
Die Spiele im Jahr 2002 vergibt das IOC
spätestens 1996. Ist es Innsbruck Ernst mit
einer neuerlichen Bewerbung, müßten die
organisatorischen Vorbereitungen unverzüglich beginnen.


3