Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.1

- S.12

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Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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WASSER SOLLTE
VERNÜNFTIG
GEBRAUCHT
WERDEN
Seit 1. Jänner gelten in Innsbruck neue
Wassertarife. Der Zählertarif hat den
alten Pauschaltarif abgelöst. Wer das
kostbare „Naß" sinnvoll verwendet,
schont seinen Geldbeutel, wobei niemand
auf die tägliche Hygiene oder etwa gar
auf Wasser als Durstlöscher verzichten
wird.
Im felsigen Gelände bohrte sich die Fräse 1,5 Meter tief in das Gestein.

HAFELEKAR UND DIE
SEEGRUBE „HÄNGEN"
JETZT AM KLÄRWERK
Ein 3,6 Kilometer langer Kanal vom Hafelekar über die Seegrube verbindet die beiden
Örtlichkeiten mit dem öffentlichen Kanalnetz auf der Hungerburg. Gleichzeitig wurde
eine Druckrohrleitung gebaut, in der das Frischwasser hinaufgepumpt wird.

(We) Der Abwasserkanal vom Hafelekar
zur Hungerburg ist fertiggestellt. Seit 13.
Dezember sind die Betriebe auf dem
Hafelekar und auf der Seegrube sowie die
Bodensteinalm an das öffentliche Kanalnetz
angeschlossen. An Spitzentagen werden bis
zu 2000 Gäste im Bereich der Seegrube und
des H afe lek ars gezählt. Einleuchtend, daß
eine optimale Abwasserbeseitigung notwendig ist. Doch nicht nur das Abwasserproblem wurde gelöst. Sicher wissen nicht
viele Innsbrucker, daß bis jetzt das Trinkwasser für die Nordkettenbetriebe in einem
an der Gondel befestigten 2400-LiterKanister hinauftransportiert werden mußte.
Diese Prozedur wird ein Ende haben, wenn
im Frühjahr die gleichzeitig mit dem Kanal
verlegte Wasserleitung in Betrieb genommen werden kann. Dafür und auch für den
Seilbahnbetrieb war es notwendig, Signalkabel mitzuverlegen.
Der auf der Seegrube errichtete 20.000Liter-Wassertank wird über eine Pumpleitung von der Hungerburg aus versorgt.
Von dort wird das Frischwasser auf das
Hafelekar weitergepumpt. Wenn der
Wasserspiegel des Tanks eine bestimmte
Tiefmarke erreicht hat, erfolgt automatisch
die Nachfüllung. Der Betriebsdruck in den
nahtlos zusammengeschweißten Druckrohren der Wasserleitung beträgt 130 bar.
Die Pumpleistung beträgt 60 Liter in der
Minute.
Mit den Bauarbeiten war Anfang Mai vergangenen Jahres begonnen worden. Wohl

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selten wird bisher eine Kanalverlegung in
einem so steilen und unwegigen Gelände
stattgefunden haben. Anfangs war ein spezieller Bagger, genannt die „Spinne", im
Einsatz, um die Kanaltrasse zu ebnen. Vom
Hafekar bis zur Seegrube mußte der 1,5
Meter tiefe und 60 cm breite Graben teils
händisch gegraben werden. Im felsigen
Gelände zwischen Seegrube und Hungerburg konnte eine Fräse (Bild) eingesetzt
werden. Einzigartig wohl auch - so Betriebsleiter Ing. Helmut Gelmini von der Nordkettenbahn - die Kernbohrung in den Fels
unter die Hafelekar-Bergstation, um diese
ohne Umwege an den Kanal anschließen zu
können.
Im Frühjahr, gleich nach der Schneeschmelze, werden die Rekultivierungsarbeiten in Angriff genommen werden, so
daß alles schön vernarbt und die Schneise
unterhalb der Seilbahntrasse bald nicht mehr
sichtbar sein wird. Im unteren Bereich
zwischen Hungerburg und Rastlboden
ist schon im Herbst bereits vieles wieder
zugewachsen.
Ein auf 2100 Metern stehender Behälter,
der seinerzeit beim Bahnbau für die
Wasserversorgung errichtet wurde und der
70.000 Liter faßt, wurde nun als Löschwasserbehälter aktiviert.
Insgesamt wurden in dieses wichtige Projekt rund 17 Mio S „gesteckt". Die Bauleitung hatte das Innsbrucker Planungsbüro
Dipl.-Ing. Kirchebner inne.


STADTNACHRICHTEN - JÄNNER 1992

(We) Das Jahr 1992 bringt mehr Kostenwahrheit bei Tarifen und Gebühren. Auch
beim Wasserverbrauch lautet das Motto
nunmehr: Wer weniger Wasser verbraucht,
schont seinen Geldbeutel. Denn seit 1. Jänner
haben die Stadtwerke vom bisher üblichen
Pauschal tarif auf den Zählertarif umgestellt.
Tarif-Ungerechtigkeiten gehören damit der
Vergangenheit an: Jeder bezahlt, was er
tatsächlich verbraucht.
In Wohnanlagen kann es natürlich nicht für
jeden Haushalt, sondern nur für jedes Haus
eine Zählerablesung geben. Wenn jedoch
alle „an einem Strang ziehen", können die
monatlichen Betriebskosten, ähnlich wie
durch Müllvermeidung, reduziert werden.
Gute Hausverwaltungen oder auch Hausmeister von Wohnanlagen werden sicher
aktiv und überprüfen regelmäßig die Zähler
auf ihren Stand, um rechtzeitig außergewöhnliche Belastungen aufzeigen und der
Ursache nachgehen zu können.
Der alte Pauschaltarif wurde nach der Anzahl der Ausläufe einer Wohnung berechnet. Dazu gehörten Waschbecken, WC,
Dusche ebenso wie Geschirrspül- oder
Waschmaschinen. Hatte jemand eine gute
sanitäre Ausstattung und war bemüht, den
Wasserverbrauch so niedrig wie möglich zu
halten, bezahlte er pro Kubikmeter Wasser
mehr, als jemand mit weniger Ausläufen in
seiner Wohnung und hohem Wasserverbrauch. Andererseits hatte nur jener Abnehmer einen relativ günstigen Tarif, der die
Pauschal wassermenge (44.000 Liter pro
Auslaufund Jahr) ausgenützt hat. Zu einem
vernünftigen Wasserverbrauch gab es also
keinerlei Anreize.
Mit dem neuen Zählertarif wird nun nicht
mehr pauschal abgerechnet, sondern man
bezahlt, was man verbraucht. Seit 1. Jänner
1992 (der Beschluß wurde im BudgetGemeinderat am 18. Dezember gefaßt) beträgt der Kubikmeterpreis 12,21 S brutto.
Übrigens verbraucht der Innsbrucker pro
Kopf und Tag ca. 165 Liter Wasser. Es gibt
derzeit 9.865 Abnehmeranlagen. Die neuen
Wassertarife lesen Sie detailliert im
Serviceteil in Heftmitte.