Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.1

- S.11

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Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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eigenen Auto, sondern mit öffentlichen
Verkehrsmitteln in die Stadt fahren. Auch
die Schaffung von Auffangparkplätzen sei
nicht Aufgabe der Stadt allein, sondern eine
regionale.
Das J a h r "92 wird mit einer neu
strukturierten Müllgebührenordnung
„richtungweisende Neuerungen" bringen: Die Bürger sind aufgerufen, durch
Müllvermeidung und Mülltrennung den
Abfallberg verkleinern zu helfen. - Der
Klärwerksneubau geht weiter - mit 700
Mio. S ist das der größte Betrag, den
Innsbruck je in ein Objekt investiert hat.
Leider müsse der Außerordentliche Haushalt „ein Wunschkatalog" bleiben - außer
es gelingt, ihm zusätzliche Einnahmen
zuzuführen. Der Baureferent richtete einen
Appell an das Land Tirol, bei Bedarfszuweisungen und bei Raumordnungsmitteln
„dem zwar kleinsten, aber bedeutendsten"
Bezirk des Landes besser gerecht zu
werden.


ERHÖHUNG DER
Z A H L DER
PFLEGEBETTEN
Zu den dringendsten Aufgaben der
Stadtgemeinde im
Sozialbereich
zählt die Behebung des Mangels
an Pflegebetten,
der Ausbau der
ambulanten Dienste und die verstärkte Hilfe für
sozial Schwache. Einen weiteren
Schwerpunkt, auf den Sozial-Stadtrat
Dipl.-Ing. Eugen Sprenger im Rahmen
der Budgetdebatte hinwies, bildet der
steigende Bedarf an Fachkräften für
Heim- und Krankenpflege.
(Th) Der seit Jahren laufende Ausbau der
Pflegebetten wird 1992 verstärkt weitergeführt. Das größte diesbezügliche Vorhaben wird im Frühjahr in Angriff genommen: Südlich des Heimes am Hofgarten ist
ein Zubau für 48 Pflegebetten und einer
Tagesstätte für Pflegebedürftige geplant.
20 Millionen Schilling stehen dafür 1992
bereit. Im Endausbau wird das Heim über
204 Pflegebetten verfügen.
Weitergeführt wird die teilweise Umstrukturierung von einem Wohn- zu einem
Pflegeheim in den Wohnheimen Pradl und
Hötting und die Generalsanierung im
Wohnheim Saggen.
Aus dem Hilfeleistungsangebot der Stadtgemeinde nicht mehr wegzudenken sind die
ambulanten Dienste mit ihren vielfältigen
Einrichtungen. So wurde z.B. der Haushaltshilfsdienst im abgelaufenen Jahr in

10.000 Einsätzen tätig, und seit dem 18jährigen Bestehen der Altenbetreuung
konnten 128.688 Hilfestellungen geboten
werden. Im Hauskrankenpflegedienst wird
es, mit dem vorgesehenen Einsatz von 12
Krankenschwestern, möglich sein, täglich
bis zu 240 Patienten zu betreuen. Eine besondere Herausforderung ist die pflegerische
Hilfestellung für schwerstkranke, HIV-infizierte und drogenabhängige Patienten.
Großen Zuspruch findet der Beratungsdienst
in den Sozialstationen; das sieben Stellen
umfassende Netz dieser Einrichtung mit
angeschlossener Altenstube wurde vor einigen Monaten durch die Sozialstation Dreiheiligen ergänzt. 1991 konnten in den
Altenstuben 360 Veranstaltungen abgewikkelt werden.
Die restaurierte Herberge in der Hunoldstraße, die über 88 Betten verfügt, ist in
den Wintermonaten ausgebucht. In Absprache mit dem „Verein zur Beratung
und Betreuung von Obdachlosen in Tirol"
wird auch in diesem Winter das ehemalige Kolpinghaus als Notschlafstelle für
Obdachlose geführt. Derzeit wohnen dort
43 Personen in der Zeit von 19 Uhr bis 9
Uhr, die auch ein Frühstück erhalten.
Gut bewährt hat sich die Neuorganisation
des Kinderheimes Mariahilf, das seit seiner
Umstellung zur Tagesheimstätte voll ausgelastet ist.
Einschneidende Änderungen brachte das
1991 in Kraft getretene Tiroler Jugendwohlfahrtsgesetz, das u.a. für eine Stärkung
der Familie und der Stellung des unehelichen Kindes sowie die Durchsetzung der
gewaltlosen Erziehung eintritt.
Mit Beginn 1992 wird der Sozial- und
Gesundheitssprengel Innsbruck-Stadt
seine Arbeit aufnehmen. Seine zentrale
Aufgabe wird in der Koordination der
sozialen Organisationen und Vereine und
in der Behandlung neu auftretender Probleme liegen.


UMWELTSCHUTZSCHWERPUNKTE
IN INNSBRUCK
Maßnahmen zur
Eindämmung der
Schadstoffentstehung bereits
beim Verursacher, in Innsbruck
also in erster Linie beim Verkehr
und beim Hausbrand, kommen
StR. Josef Rettenmoser
absolute Priorität
zu. Stickoxide stammen in Tirol zu 87
Prozent vom Verkehr, der auch die Verantwortung für 70 Prozent der Ozonbelastung trägt.

STADTNACHRICHTEN -JÄNNER

1992

(We) Die Luftbelastung im Großraum
Innsbruck sowie die Zielsetzungen der Abfall Wirtschaft waren die Schwerpunkte im
Beitrag von Umweltstadtrat Dr. Josef
Rettenmoser im Rahmen der Budgetdebatte
des Innsbrucker Gemeinderates.
Wenn auch die Luftmessungen der Landesforstdirektion zunehmend bessere
Ergebnisse aufweisen, ist - so der Umweltstadtrat - die die Schadstoffbelastung im
Großraum Innsbruck nach wie vor
äußerst ernst. Die Lage unserer Stadt in
einem inneralpinen Talkessel mit noch dazu
stark frequentierten Verkehrswegen verstärkt in besonderem Ausmaß bei
Inversionslagen die Gefahr von Schadstoffkonzentrationen.
Der Umweltstadtrat fordert daher nachdrücklich verkehrsbeschränkende Maßnahmen im Stadtbereich wie auch auf den
durch das Stadtgebiet führenden Transittrassen. Hand in Hand mit dem im
Verkehrskonzept vorgesehenen Maßnahmen müsse eine Steigerung der Attraktivität
des innerstädtischen Bus- und Straßenbahnverkehrs sowie der zügige Ausbau des
Verkehrs Verbundes mit den Umlandgemeinden gehen. Durch einen beschleunigten Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes
sollen zusätzliche Möglichkeiten zu umweltfreundlicher Mobilität auf kürzeren
innerstädtischen Strecken geschaffen werden.
Die heizungsbedingten Belastungen
werden, wie aus dem von den Stadtwerken
in Auftrag gegebenen Energiekonzept
hervorgeht, zu 84 Prozent aus Holz- und
Kohleöfen verursacht. Eine Umstellung
einer großen Anzahl derartiger Heizungen auf umweltfreundliches Erdgas
würde hier Abhilfe schaffen.
Beim Thema Müllvermeidung, hob Dr.
Rettenmoser die gute Zusammenarbeit mit
dem Verein „Umweltberatung" hervor, der
verstärkt als Abfallberatungsdienst zum Einsatz kommen wird. Bewährt haben sich die
mobilen Problemstoffsammlungen, aber
auch die stationären Sammelstellen bei der
Berufsfeuerwehr sowie im Zentralhof Roßau
und im Bauhof-West in der Bachlechnerstraße erfreuen sich regen Zuspruchs und
sorgen dafür, daß kein bzw. weniger Giftmüll auf der Mülldeponie landet.
Das Amt für Umweltschutz hat im Jahr
1991 u. a. 55 Ölfeuerungsanlagen überprüft,
wobei bei 18 Anlagen Mängel festgestellt
wurden. 63 Kontrollen wurden durchgeführt und 39 Rauch- und Geruchsbelästigzungen wurden bearbeitet. Weiters wurden
45 Lärmbeschwerden untersucht, zehn
Lärm-gutachen erstellt, 30 Boden- und
Wasser-verseuchungen bearbeitet sowie 117
sonstigen Umweltmißständen nachgegangen. 113 Strafanträge wurden gestellt. Zum
dritten Mal wurde ein umfassender Umweltbericht herausgebracht.


II