Stadtnachrichten

Jg.1992

/ Nr.1

- S.4

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Diese Ausgabe – 1992_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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AUCH DIE STADTVERWALTUNG STEHT
„AUF DEM PRÜFSTAND"
Jede Verwaltung hat die Tendenz, sich auszuweiten. Ließe man sie gewähren, so wäre
eines Tages der Zustand erreicht, den Parkinson so treffend beschreibt: Sie wäre, ohne
daß man ihr andere Aufgaben stellt, allein schon mit der Bewältigung ihrer eigenen
Probleme ausgelastet. Dem Stadtmagistrat sind in dieser Hinsicht Zügel angelegt.

Schon 1983 ließ Bürgermeister Romuald
Niescher eine Rationalisierungskommission
(„Ratko") einrichten. Unter Vorsitz des
Leiters des Bereiches Organisation durchleuchten und bewerten der Vorstand des
Rechtsmittelamtes (Vorsitzender-Stellvertreter), der Bereichsleiter Statistik, der
Vorstand des Amtes für Informationsmangement und Kommunikationstechnik
sowie ein Bediensteter der Kontrollabteilung
die Arbeit der Verwaltung. Bisher hat die
„Ratko" 198 Arbeitssitzungen durchgeführt.
Dabei wurde ein eigenes „ArbeitsplatzBewertungsmodell" erstellt, das auch
österreichweit Beachtung fand (Österr.
Gemeindezeitung 1/1990). Für 357 Arbeitsplätze in allen Magistratsabteilungen
und bei den Stadtwerken wurde eine
Stellenbeschreibung durchgeführt; 146
Posten wurden „bewertet" (wegen Artgleichheit sind damit 120 weitere Dienstposten erfaßt).
Eingehende Organisationsuntersuchungen
fanden statt bei der Magistratsdirektion, bei
den Magistratsabteilungen I (Bezirksverwaltungsbehörde), III (Finanzabteilung),

IV (Rechtsabteilung), V (Sozialabteilung)
und VI (Bauabteilung).
Der Vorwurf, „Beamte kontrollieren Beamte", geht ins Leere: Wo dies sinnvoll ist,
werden Teilbereiche der Verwaltung von
externen Beratungsfirmen durchleuchtet (so
geschehen bei der Organisationsuntersuchung des Wirtschaftshofes und
Fuhrparkes, beim Betrieblichen Rechnungswesen. Geplant ist auch eine Personalbedarfsanalyse im Fuhrpark). - Die Arbeit
der „Ratko" setzt sich um in Neuorganisationen bei der Verwaltung - was
zum Beispiel bei der Sozialabteilung schon
geschehen ist.
Bereits 1987 wurde die in der Privatwirtschaft übliche Organisationsform des
Projektgruppenmanagements im Bereich
des Stadtmagistrats eingeführt. Bisher
wurden 70 Projekte in dieser Weise abgewickelt.
Gelegentlich kommt man auch zur Erkenntnis, daß eine weitere Dienststelle notwendig ist. So wurde im Rahmen der Neufassung
der Geschäftsordnung der Bereich „Organisation" institutionalisiert.


FEUERWEHRHELM ERSETZT
DAS „AMTSKAPPL"
W e r Magistrat sagt, meint meist Beamte. Das stimmt schon lange nicht mehr. Dienstleistungen haben den Schreibtisch längst an die zweite Stelle verwiesen.

Nur noch ganze 20 Prozent der städtischen
Bediensteten sind in der Hoheitsverwaltung
beschäftigt. 80 Prozent sind direkt mit
Dienstleistungen für die Bürger befaßt. Vor
60 Jahren war dieses Verhältnis noch genau
umgekehrt.
Zu den 80 Prozent im Servicebereich zählen
etwa die Bediensteten in den Alten- und
Pflegeheimen, die Mitarbeiter freiwilliger
sozialer Dienste wie Essen auf Rädern oder
Hauskrankenpflege, das Personal in den
Kindergärten; auch Innsbrucks Grünanlagen müssen geplant und betreut werden. Die
Männer, die für das Funktionieren der Müll-

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abfuhr und Kanalisation sorgen, die
Straßenreinigung und den Winterdienst in
Schwung halten, im Wirtschaftshof und
Fuhrpark arbeiten, bei der Berufsfeuerwehr
über die Sicherheit wachen, sind durchwegs
keine „Beamte" im landläufigen Sinn.
Das wird auch im Innenverhältnis in Zukunft stärker zum Ausdruck kommen: Es
wird bei den Stadtwerken und in großen
Bereichen der städtischen Verwaltung keine Pragmatisierungen mehr geben. Die Zahl
der bisher 2.657 pragmatisierungsfähigen
Posten wurde auf 745 reduziert.


STADTNACHRICHTEN -JÄNNER

1992

STADTISCHE
BEDIENSTETE
BILDEN SICH
WEITER
Wer sich nicht fortbildet, bleibt zurück.
Deshalb wird Weiterbildung groß geschrieben im Rathaus.
Um ihr fachliches Knowhow auf den letzten
Stand zu bringen, ihre Arbeitskraft effizient
einzusetzen, aber auch um neue Managementmethoden kennenzulernen, drücken
städtische Bedienstete in steigender Zahl
die „Schulbank". Nicht weniger als 87
Seminare, Kurse und Lehrgänge fanden
1991 statt; insgesamt nahmen an ihnen 354
Stadtbedienstete teil.
Ein Schwerpunkt dieser über den eigenen
Fachbereich hinausgehenden Fortbildung deren Ziel auch die Qualitätssteigerung zum
Vorteil des rat- und hilfesuchenden Bürgers
ist - lag 1991 wieder bei der Verwaltungsakademie, die gemeinsam mit dem Land
Tirol, dem Land und der Stadt Salzburg
organisiert und durchgeführt wird: 1991
besuchten 161 Rathaus-Mitarbeiter die 38
Seminare der Verwaltungsakademie.
Daneben gab es 6 Seminare „im eigenen
Haus" - an ihnen nahmen 77 Mitarbeiter
teil. Die Schulung umfaßte hier fachspezifische Themen („Das neue Rechnungslegungsgesetz"), aber auch allgemeingültige Fragen: Gesprächsführung und Verhandlungstraining; Sekretärinnentraining;
„Im Fall des Falles"...
Darüber hinaus besuchten 116 städtische
Bedienstete noch 43 berufsspezifische
Fortbildungskurse. Diese Schulung besorgten unter anderem die Österreichische Akademie für Führungskräfte, das Kommunalwissenschaftliche Dokumentationszentrum und andere Veranstalter.


J E T Z T : IMPFUNG
GEGEN KINDERLÄHMUNG
Wenngleich bei uns seit Jahrzehnten niemand mehr an Kinderlähmung erkrankt ist,
so ist ein Einschleppen der Seuche, die in
den Entwicklungsländern noch stark grassiert, durch Fernreisende jederzeit möglich.
Das Gesundheitsamt rät daher dringend,
sich impfen zu lassen. Der hundertprozentige Schutz wird durch die dreiteilige Impfung und die Auffrischungsimpfung alle
zehn Jahre erreicht. Wo und wann diese
Immunisierung durch die Einnahme von
zwei Tropfen Impfstoff auf einem Stück
Zucker durchgeführt wird, lesen Sie bitte im
Serviceteil, Blattmitte.